Plöckendorf
Plöckendorf Gemeinde Rednitzhembach
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 18′ N, 11° 4′ O |
| Höhe: | 319 m ü. NHN |
| Einwohner: | 2145 (31. Dez. 2021)[1] |
| Postleitzahl: | 91126 |
| Vorwahl: | 09122 |
Plöckendorf (fränkisch: Blegadoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Plöckendorf liegt in der Gemarkung Rednitzhembach.[4]
Geografische Lage
Das Pfarrdorf Plöckendorf bildet mit Igelsdorf im Nordwesten, Untermainbach im Süden eine geschlossene Siedlung. Im Osten fließt die Rednitz vorbei, im Norden liegt das Waldgebiet Reutschacht. Die Staatsstraße 2409 führt zur Anschlussstelle 56 (Schwabach-Süd) der A 6 (2,3 km nordwestlich) bzw. an Rednitzhembach vorbei nach Pfaffenhofen (4,3 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rednitzhembach (0,9 km südöstlich) bzw. nach Igelsdorf (1 km westlich). Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg–Roth, die von der S 2 bedient wird.[5]
Geschichte
1345 wurde der Ort als „Plykendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Die heutige Form ist erst seit 1867 in Gebrauch. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Blicko, der Personenname des Siedlungsgründers.[6][7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Plöckendorf 10 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 3 Köblergüter, 1 Gütlein, 1 Zapfenwirtschaft) und Nürnberger Eigenherren (von Welser: 1 Ganzhof, von Fürer: 1 Ganzhof).[8][9][10]
Von 1797 bis 1808 unterstand Plöckendorf dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Plöckendorf dem Steuerdistrikt Rednitzhembach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Rednitzhembach zugeordnet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand ein Anwesen von 1822 bis 1836 dem Patrimonialgericht Haimendorf.[11][12]
1895 erhielt der Ort einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg-Treuchtlingen. Dadurch – aber vor allem infolge des Zuzugs von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg – wuchs die Bevölkerung stark an.
Baudenkmäler
In Plöckendorf gibt es zwei Baudenkmäler:[13]
- Bahnhofstraße 2: Ehemaliges Wohnstallhaus
- Zwischen den Brücken 1: Nebengebäude
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 62 | 72 | 86 | 65 | 63 | 76 | 99 | 432 | 911 | 1017 | 1942 | 2145 |
| Häuser[14] | 12 | 11 | 13 | 15 | 19 | 61 | 164 | 454 | ||||
| Quelle | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [1] |
Religion
Plöckendorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt.[8] Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Johannes der Täufer (Schwand bei Nürnberg) zuständig.[19] 1960/61 wurde im Ort die römisch-katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz errichtet.[26][27]
Persönlichkeiten
- Peer Schmidt (* 1958 in Plöckendorf; † 2009), Historiker und Hochschullehrer
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Pleckendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 359 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 413 f., 480 f.
- Georg Paul Hönn: Bleckendorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 319 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 441–442.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 55–56.
Weblinks
- Plöckendorf in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Plöckendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. Februar 2021.
- Plöckendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. Februar 2021.
Fußnoten
- ↑ a b Nahverkehrsplan Landkreis Roth. (PDF; 9,8 MB) Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH, S. 67, abgerufen am 25. September 2024.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 55. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: blégɒdǫɘf.
- ↑ Gemeinde Rednitzhembach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 55.
- ↑ Nach W. Ulsamer: 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 441, Ersterwähnung 1340 als „Plikendorff“.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 413f.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Pleckendorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 309 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 359.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 480f.
- ↑ Rednitzhembach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 6. Juli 2025.
- ↑ Denkmalliste für Rednitzhembach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 72 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 238 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ W. Ulsamer: 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 441f.
- ↑ Pfarrverband Rednitzhembach-Schwanstetten-Wendelstein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 5. Juli 2025.
