Weihersmühle (Rednitzhembach)
Weihersmühle Gemeinde Rednitzhembach
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 18′ N, 11° 3′ O |
| Höhe: | 340 m ü. NHN |
| Einwohner: | 12 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 91126 |
| Vorwahl: | 09122 |
![]() Weihersmühle von Norden
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Weihersmühle (fränkisch: Waiaschmil[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Weihersmühle liegt in der Gemarkung Walpersdorf.[4]
Geografie
Die Einöde liegt knapp vier Kilometer südlich von Schwabach im Tal des Mainbachs, eines linken Zuflusses der Rednitz auf einer Höhe von 338 bis 345 m ü. NHN. Nördlich steigt das Gelände sanft zu dem ausgedehnten Waldgebiet Maisenlach hin an, nach Westen zu dem 461 m hohen Heidenberg. Nach Osten öffnet sich das Tal zum Rednitzgrund hin. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Walpersdorf (0,6 km südöstlich) bzw. nach Obermainbach zur Staatsstraße 2224 (1,2 km westlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Ottersdorf (0,7 km südwestlich).[5] Neben der historischen Bausubstanz wurde auf freigewordenen landwirtschaftlichen Nutzflächen moderne Wohnbebauung erstellt. Das ehemalige Mühlengelände dient als Hundeabrichteplatz. Die umliegenden Wald- und Flurstücke stehen unter Landschaftsschutz.
In der Bayerischen Uraufnahme wurden die Mühle und deren Wirtschaftsgebäude unter dem Namen „Weyerers-Mühle“ verzeichnet und ein weiteres Gehöft verzeichnet. Erwähnenswert ist insbesondere der für diese Zeit mit drei Hektar enorm groß angelegte „Mühlweyher“.[6]
Geschichte
Das fruchtbare Tal des Mainbachs war bereits im Neolithikum besiedelt. Ein etwa 4,5 Hektar großes Siedlungsgebiet ist 100 Meter südlich von Weihersmühle als Bodendenkmal ausgewiesen. In unmittelbarer Nähe finden sich Siedlungs- und Bestattungsplätze der Urnenfelderzeit und der Hallstattzeit.[7] Zur Zeitenwende war das Gebiet der südlichste Ausläufer des Siedlungsgebietes der Narisker.
Zu römischer Zeit wurde die Besiedlung aufgegeben; der Limes war nur einen Tagesmarsch entfernt und die Zeiten wurden zu unruhig. Aus der Zeit der Völkerwanderung fehlen jegliche Befunde und setzen erst mit der karolingischen Zeit sporadisch wieder ein.
Die wirtschaftliche Wiederbelebung der Gegend datiert ins 11. und 12. Jahrhundert. Der Ort selber wurde 1349 als „Weyersmül“ erstmals urkundlich erwähnt.[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Weihersmühle aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Das Kastenamt Schwabach war Grundherr der Mahl- und Sägmühle. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt Weihersmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Walpersdorf.[9][10][11]
Von 1797 bis 1808 unterstand Weihersmühle dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Weihersmühle dem Steuerdistrikt Rednitzhembach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Walpersdorf zugeordnet. Am 1. Juli 1972 wurde Weihersmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Rednitzhembach eingemeindet.[12][13]
Baudenkmäler
In Weihersmühle gibt es zwei Baudenkmäler:[7]
- Haus Nr. 1: Mühle von 1796
- Wohnstallhaus mit Scheune auf den Flurstücken von Haus Nr. 10a, 10b, 12, 12a und 12b
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 16 | 15 | * | 19 | 22 | 17 | 4 | 25 | 5 | 10 | 12 |
| Häuser[14] | 2 | 3 | 3 | 3 | 1 | 3 | 1 | 2 | |||
| Quelle | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [1] |
Religion
Weihersmühle ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt.[9][23] Die Katholiken sind nach Heilig Kreuz (Plöckendorf) gepfarrt.[25]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Weihersmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 125 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 431, 487.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 83–84.
Weblinks
- Weihersmühle in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Weihersmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Weihersmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 83. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wáijɒšmìl.
- ↑ Gemeinde Rednitzhembach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Juli 2025.
- ↑ a b Denkmalliste für Rednitzhembach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 83.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 431.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Weihersmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 312 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 125.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 487.
- ↑ Rednitzhembach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 8. Juli 2025.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 101 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 240 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1262 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Rednitzhembach-Schwanstetten-Wendelstein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 8. Juli 2025.
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