Walpersdorf (Rednitzhembach)
Walpersdorf Gemeinde Rednitzhembach
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 18′ N, 11° 3′ O |
| Höhe: | 335 m ü. NHN |
| Einwohner: | 56 (25. Mai 1987)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
| Postleitzahl: | 91126 |
| Vorwahl: | 09122 |
Walpersdorf (fränkisch: Wolbeaschdoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rednitzhembach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Walpersdorf hat eine Fläche von 7,046 km². Sie ist in 2654 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 2654,70 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Igelsdorf, Untermainbach und Weihersmühle.[5]
Geografische Lage
Das Dorf liegt am Mainbach und bildet mit Untermainbach im Osten eine geschlossene Siedlung. Im Ort mündet aus dem unmittelbar südwestlich gelegenen Waldgebiet Brunnleite der Otterbach als rechter Zufluss in den Mainbach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Weihersmühle (0,6 km nordwestlich) bzw. nach Untermainbach (1,1 km östlich), eine weitere führt nach Igelsdorf (1,2 km nördlich).[6]
Geschichte
1254 wurde ein „Cunradus de Walprehtsdorf“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Walbert bzw. Walbreht, der Personenname des Siedlungsgründers.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Walpersdorf 8 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Kanzleiamt Ansbach (1 Ganzhof), das Kastenamt Schwabach (3 Ganzhöfe, 1 Köblergut; mittelbar Kirche Schwand: 1 Ganzhof), das Landesalmosenamt Nürnberg (1 Halbhof) und der Nürnberger Eigenherr von Muffel (1 Halbhof).[8][9][10]
Von 1797 bis 1808 unterstand Walpersdorf dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Walpersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rednitzhembach zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Walpersdorf mit den Orten Igelsdorf, Untermainbach und Weihersmühle. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Walpersdorf zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[11] Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 7,303 km².[12]
Am 1. Januar 1972 wurde Walpersdorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Rednitzhembach eingemeindet.[13] Bereits am 1. Oktober 1970 wurde ein Teil von Igelsdorf nach Schwabach eingegliedert.[14]
Baudenkmäler
In Walpersdorf gibt es drei Baudenkmäler:[15]
- Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
- Walpersdorfer Str. 94: Dazugehörige Scheune
- Walpersdorfer Str. 94: Bauernhaus
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Walpersdorf
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 249 | 274 | 314 | 317 | 309 | 297 | 296 | 280 | 295 | 286 | 299 | 302 | 299 | 293 | 292 | 312 | 289 | 375 | 399 | 588 | 603 | 585 | 685 | 1203 |
| Häuser[16] | 39 | 49 | 59 | 56 | 59 | 60 | 56 | 86 | 132 | |||||||||||||||
| Quelle | [17] | [18] | [19] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [19] | [27] | [19] | [28] | [19] | [29] | [19] | [19] | [19] | [30] | [19] | [12] | [31] |
Ort Walpersdorf
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 75 | 79 | *103 | 108 | 93 | 94 | 84 | 117 | 84 | 77 | 56 |
| Häuser[16] | 11 | 15 | 16 | 18 | 17 | 17 | 19 | 16 | |||
| Quelle | [17] | [18] | [20] | [22] | [25] | [27] | [29] | [30] | [12] | [31] | [1] |
Religion
Walpersdorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt.[8][12] Die Katholiken sind nach Heilig Kreuz (Plöckendorf) gepfarrt.[32]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Walpersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 91 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 430, 487.
- Georg Paul Hönn: Waltersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 382 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 613–617.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 82.
Weblinks
- Walpersdorf in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Walpersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Walpersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 82. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: wǫlbɘšdǫɘf.
- ↑ Gemeinde Rednitzhembach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Walpersdorf (093913). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 82.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 430.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Walpersdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 312 (Digitalisat). Hiernach gab es 7 Anwesen, von denen 4 ansbachisch waren.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 91: „Walpersdorf, ist halb Ansbachisch und halb Nürnbergisch, liegt zwischen Schwabach und Roth.“
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 487.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
- ↑ Rednitzhembach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 7. Juli 2025.
- ↑ Denkmalliste für Rednitzhembach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 99 (Digitalisat). Für die Gemeinde Walpersdorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Igelsdorf (S. 44), Untermainbach (S. 95) und Weihersmühle (S. 101).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 240 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 69 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 200 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1262 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 200 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Rednitzhembach-Schwanstetten-Wendelstein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 7. Juli 2025.
