Gerlas (Bad Steben)
Gerlas Markt Bad Steben
| |
|---|---|
| Koordinaten: | 50° 20′ N, 11° 37′ O |
| Höhe: | 641 m ü. NHN |
| Einwohner: | 70 (31. Dez. 2013)[Ohne Beleg] |
| Postleitzahl: | 95138 |
| Vorwahl: | 09288 |
.jpg)
Gerlas ist ein Gemeindeteil des Marktes Bad Steben im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[1] Gerlas liegt in der Gemarkung Bobengrün.[2] Die Einöde Gerlaser Forsthaus zählt zum Gemeindeteil Gerlas.
Geografie
Die Streusiedlung liegt inmitten des Naturparks Frankenwald südwestlich des Kernortes Bad Steben an der Staatsstraße 2198 und der Bayerischen Porzellanstraße. Südlich befindet sich das Waldgebiet Gerlaser Forst. Bei Gerlas entspringt der Lohbach, ein rechter Zufluss des Bobengrüner Bachs. Die St 2198 führt nach Bobengrün (2,3 km östlich) bzw. nach Geroldsgrün (1,7 westlich). Die Kreisstraße HO 32 zur Staatsstraße 2194 (2,5 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Hirschberglein (0,7 km nördlich) und an Gerlaser Forsthaus und Ziegelhütte vorbei nach Bobengrün zur St 2198 (1,9 km östlich).[3]
Geschichte
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Gerlas aus 15 Anwesen (5 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 2 Gütlein, 4 Tropfhäuser) und einer Wildmeisterei. Die Hochgerichtsbarkeit hatte das bayreuthische Kasten- und Richteramt Lichtenberg. Das bayreuthische Kastenamt Thierbach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand Gerlas dem Justiz- und Kammeramt Naila. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Gerlas dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Marxgrün[5] und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Bobengrün zugewiesen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Gerlas am 1. Mai 1978 nach Bad Steben eingemeindet.[6]
Baudenkmäler
- Unterer Gerlas 5 (=Haus Nr. 1): Ehemaliges Forsthaus. Der Walmdachbau mit verkleidetem Fachwerkobergeschoss stammt im Kern aus dem 17./18. Jahrhundert.[7]
- ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 3: Wohnstallhaus mit Frackdach; Erdgeschoss um 1870/80 in Sandsteinquaderwerk erneuert, hofseitiges Obergeschoss und Giebel Fachwerk, wohl noch 17. Jahrhundert, teilweise mit Stroh-Lehm-Ausfachung. Eines der wenigen, urtümlichen Frackdachhäuser des Landkreises, jedoch stark reparaturbedürftig.[8]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1799 | 1820 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2013 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 89 | 104 | 140 | 139 | 166 | 143 | 144 | 173 | 142 | 125 | 98 | 70 |
| Häuser[9] | 14 | 20 | 21 | 26 | 27 | 30 | 31 | |||||
| Quelle | [10] | [5] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] |
Religion
Gerlas ist evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Jakobus (Geroldsgrün) gepfarrt.[4][17]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gerlas. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 307 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gerlaß. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 250 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 161.
- Matthias Körner: Kooperation – Koexistenz – Konkurrenz: Herrschaftskräfte und Herrschaftsformen im Raum Naila vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Dissertation. Erlangen 2010, DNB 1066268703 (PDF; 6,4 MB).
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 27). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 453135234, S. 25.
Weblinks
- Gerlas in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 9. Mai 2025.
- Gerlas in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. Mai 2025.
- Gerlas im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. Mai 2025.
Fußnoten
- ↑ Markt Bad Steben, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Mai 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b M. Körner: Naila, S. 285.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 34 (Digitalisat).
- ↑ Bad Steben > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. Mai 2025.
- ↑ Denkmalliste für Bad Steben (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 25. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 307.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 917, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1037 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1088 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 971 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 714 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 304 (Digitalisat).
