Karl-Ludwig Lippert
Karl-Ludwig Lippert (* 3. Mai 1931; † 27. September 2006 in München) war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.
Leben
Lippert wurde 1931 als Sohn eines Malers und einer Musikerin in Bayern geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Lehre zum Zimmerer, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Danach studierte er kurzzeitig Architektur an der TU München, bevor er sich dem Studium der Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München widmete. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten Hans Sedlmayr und Norbert Lieb.[1] 1969 wurde er mit der Dissertation Giovanni Antonio Viscardi 1645–1713. Studien zur Entwicklung der barocken Kirchenbaukunst in Bayern promoviert, die auch als erster Band der Reihe Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte (Hrsg.: Verein für Diözesangeschichte von München und Freising) erschien.
Lippert wurde von Heinrich Kreisel mit der Bearbeitung des Kurzinventars des Landkreises Naila in Oberfranken beauftragt. Im Anschluss daran erstellte er in der Reihe Die Kunstdenkmäler von Bayern mehrere Inventarbände, die heute als Standardliteratur gelten. Er erfasste dabei ab der Mitte der 1960er Jahre drei ehemalige Landkreise im oberfränkischen Raum:
- Band XVII. Landkreis Naila. München 1963
- Band XX. Landkreis Stadtsteinach. München 1964
- Band XXVIII. Landkreis Staffelstein. München 1968
Sein letzter Band (Nr. XXXIV. der Inventar-Reihe) über den ehemaligen Landkreis Rehau und die Stadt Selb erschien in Zusammenarbeit mit Michael Brix mit Abstand im Jahr 1974.[2] Alle vier Bücher erschienen im Deutschen Kunstverlag in München.
Von 1969 bis zur Pensionierung arbeitete Lippert als Gebietsreferent für den Regierungsbezirk Niederbayern des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Zu seinen Aufgaben, deren Umfang mit der Einführung des Bayerischen Denkmalschutzgesetz 1973 erheblich zunahmen, gehörten Ortsbesichtigungen, Begutachtungen und Restaurierungsaufsichten. Er übernahm die fachliche Leitung bei der Restaurierung bedeutender Baudenkmäler und ermöglichte die authentische Wiederherstellung zahlreicher Kirchenräume in Niederbayern. Dabei ist die Innenrestaurierung des Passauer Domes (1972–1980) hervorzuheben.[1]
Literatur
- Mathias Ueblacker: Karl-Ludwig Lippert. 3. Mai 1931 – 27. September 2006. In: Denkmalpflege Informationen. Nr. 135, 2006, S. 70–71 (mit Abbildung).
- Hans Ramisch: In memoria Karl-Ludwig Lippert. In: Das Münster. Band 59, Heft 4, 2006, S. 316.
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans Ramisch: In memoria Karl-Ludwig Lippert. In: Das Münster. Band 59, Heft 4, 2006, S. 316.
- ↑ Tilmann Breuer: Buchbesprechung – Ehemaliger Landkreis Rehau und Stadt Selb. In: Kulturwarte – Monatsschrift für Kunst und Kultur. Heft 9/1975. S. 170f.