Dürrenhembach
Dürrenhembach Markt Wendelstein
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 20′ N, 11° 14′ O |
| Höhe: | 370 m ü. NHN |
| Einwohner: | 8 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 90530 |
| Vorwahl: | 09129 |
![]() Dürrenhembach (2023)
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Dürrenhembach (fränkisch: Dianhämba[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Wendelstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Dürrenhembach liegt in der Gemarkung Raubersried.[4]
Geographie
Der Weiler ist von ausgedehnten Waldgebieten des Südlichen Reichswaldes umgeben und liegt am Hembach. Der Dürrenbach mündet südöstlich des Orts bei den Neuweihern als rechter Zufluss in den Hembach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße RH 17 (0,4 km nördlich) bzw. nach Birkenlach zur Staatsstraße 2225 (3,1 km südlich).[5]
Geschichte
Bei amtlichen Auseinandersetzungen mit Heinrich von Wendelstein wurde der Ort als „Dirrenhennbach“ 1325 erstmals schriftlich erwähnt. 1360 wurde das Gelände an die Herren von Wendelstein verpfändet. Der ursprüngliche Gewässername bezeichnete einen Bach, an dem es wilde Hühner gab. Das Bestimmungswort „Dürren-“ charakterisiert die wenig ertragreiche Bodenbeschaffenheit.[6]
Im späten 17. Jahrhundert wurde Dürrenhembach noch im Zusammenhang mit Waldschäden, Ungezieferbefall und Dürre erwähnt.[7] Mitte des 18. Jahrhunderts gab es vier bewirtschaftete Höfe und nach wie vor Brachflächen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Dürrenhembach aus vier Anwesen (2 Ganzhöfe, 2 Viertelhöfe). Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über alle Anwesen übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Schwand aus.[8][9][10]
Von 1797 bis 1808 unterstand Dürrenhembach dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort 1808 dem Steuerdistrikt Raubersried (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Raubersried zugeordnet.[11]
In den Jahren 1874 bis 1890 kaufte Lothar von Faber alle Gehöfte und Güter in Dürrenhembach und ließ dort aufforsten. Das noch im Familienbesitz befindliche Forst- und Jagdgut gründete er 1875. Ein Großteil der Gebäude aus dem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert ist im Kern noch erhalten, heute umfassend saniert und steht unter Denkmalschutz.
Am 1. Juli 1971 wurde Dürrenhembach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Wendelstein eingegliedert.[11][12]
Baudenkmäler
In Dürrenhembach gibt es acht Baudenkmäler:[13]
- Haus Nr. 1: Guts- und Jagdhaus mit Kegelbahn
- Haus Nr. 2: Forsthaus mit Scheune
- Haus Nr. 3: Ehemaliges Bauernhaus
- Haus Nr. 4: Ehemaliges Forsthaus, Waschhaus und Stall
- Haus Nr. 5: Stallgebäude mit angeschlossenem Wohnbau
- Haus Nr. 6: Ehemaliges Waschhaus
- Kapelle
- Steinkreuz
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 42 | 39 | 39 | 32 | 25 | 19 | 17 | 56 | 28 | 30 | 8 |
| Häuser[14] | 5 | 5 | 3 | 3 | 4 | 5 | 7 | 5 | |||
| Quelle | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [1] |
Religion
Dürrenhembach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und ist teils nach St. Georg (Wendelstein), teils nach St. Johannes der Täufer (Schwand bei Nürnberg) gepfarrt.[8][23] Die Katholiken sind nach St. Nikolaus (Wendelstein) gepfarrt.[25]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dürrenhambach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 651 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 387, 480.
- Georg Paul Hönn: Dirren-Hembach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 326 (Digitalisat).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 29–31.
Weblinks
- Ortsteil Dürrenhembach. In: wendelstein.de. Abgerufen am 16. Juli 2025.
- Dürrenhembach in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Dürrenhembach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Dürrenhembach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 29. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „dīɘnhęmbɒ“.
- ↑ Markt Wendelstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 29 f.
- ↑ Wahre Ursachen der Baumtrockniß
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 387.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Dürrenhembach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 303 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 651.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 480.
- ↑ Wendelstein > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 22. April 2025.
- ↑ Denkmalliste für Wendelstein (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 20 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 237 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 181 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Rednitzhembach-Schwanstetten-Wendelstein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 16. Juli 2025.

