Raubersried (Wendelstein)
Raubersried Markt Wendelstein
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| Koordinaten: | 49° 21′ N, 11° 9′ O |
| Höhe: | 348 m ü. NHN |
| Einwohner: | 199 (1. Jan. 2025)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
| Postleitzahl: | 90530 |
| Vorwahl: | 09129 |
![]() Luftaufnahme von Raubersried (2020)
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Raubersried (bis 1875 Raubersrieth genannt;[2] fränkisch: Rawaschried[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Wendelstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Raubersried hat eine Fläche von 21,340 km². Sie ist in 1396 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 15286,55 m² haben.[5] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Dürrenhembach und Sperberslohe.[6]
Lage
Das Dorf ist unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben, im Norden Stockwiesen genannt und im Süden Lehmgrube. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wendelstein (1 km nördlich) bzw. nach Großschwarzenlohe (2,1 km westlich).[7]
Geschichte
Der Ort wurde 1311 als „Rabenriet“ erwähnt. Das Bestimmungswort ist Ragibert, der Personenname des Siedlungsgründers, das Grundwort ist riute (mhd. für Rodung). Demnach handelt es sich um eine Rodungssiedlung. 1340 wurde der Ort „Redwizzreuth“, 1350 „Redwinsreuth“ genannt, ansonsten relativ durchgängig die alte Form, ab 1623 wird die heutige Form erstmals bezeugt.[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Raubersried 21 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das ansbachische Richteramt Schwand aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das ansbachische Richteramt Wendelstein. Grundherren waren das Richteramt Schwand (4 Gütlein, 1 Gütlein mit Gastwirtschaft), die Rieter’sche Stiftungsverwaltung Kornburg (1 Ganzhof mit Gastwirtschaft), das nürnbergische Spitalamt Heilig Geist (2 Halbhöfe, 6 Gütlein) und Nürnberger Eigenherren (von Bettschart: 1 Halbhof, 2 Gütlein; von Haller: 2 Halbhöfe; von Muffel: 1 Halbhof; von Scheurl: 1 Halbhof).[9][10]

Von 1797 bis 1808 unterstand Raubersried dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Raubersried gebildet. Zu der I. Sektion gehörten Dürrenhembach und Sperberslohe, zu der II. Sektion Gugelhammer, Nerreth und Röthenbach bei Sankt Wolfgang. 1818 entstand die Ruralgemeinde Raubersried, die mit der I. Sektion deckungsgleich war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schwabach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Schwabach (1919 in Finanzamt Schwabach umbenannt). Ab 1862 gehörte Raubersried zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Schwabach (1879 in Amtsgericht Schwabach umbenannt).[11] Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 20,010 km².[12]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Raubersried am 1. Juli 1971 nach Wendelstein eingemeindet.[13][14]
Baudenkmäler
Es gibt in Raubersried vier Baudenkmäler:[15]
- Dobeneckstraße 2: Kleinbauernhaus
- Rosengartenstraße 4, 7 und 10: Wohnstallhäuser
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Raubersried
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 232 | 245 | 253 | 234 | 269 | 244 | 237 | 236 | 244 | 241 | 234 | 256 | 208 | 250 | 238 | 222 | 231 | 249 | 224 | 303 | 327 | 308 | 320 | 396 |
| Häuser[16] | 43 | 40 | 43 | 41 | 40 | 41 | 40 | 45 | 63 | |||||||||||||||
| Quelle | [17] | [18] | [2] | [2] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [2] | [26] | [2] | [27] | [2] | [28] | [2] | [2] | [2] | [29] | [2] | [12] | [30] |
Ort Raubersried
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 133 | 126 | 130 | 118 | 126 | 119 | 153 | 151 | 145 | 168 | 170 | 199 |
| Häuser[16] | 25 | 24 | 25 | 25 | 26 | 27 | 27 | 43 | ||||
| Quelle | [17] | [18] | [19] | [21] | [24] | [26] | [28] | [29] | [12] | [30] | [31] | [1] |
Religion
Raubersried ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Georg (Wendelstein) gepfarrt.[9][12] Die Katholiken sind nach St. Nikolaus (Wendelstein) gepfarrt.[32]
Personen
- Johannes Cochläus (* 10. Januar 1479 in Raubersried als Johannes Dobeneck; † 11. Januar 1552 in Breslau), Humanist und Theologe
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Raubersried. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 431 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 415, 480.
- Georg Paul Hönn: Raubersried. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 520 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 434–437.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 58–59.
Weblinks
- Ortsteil Raubersried. In: wendelstein.de. Abgerufen am 15. Juli 2025.
- Raubersried in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 15. September 2021.
- Raubersried in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24. September 2019.
- Raubersried im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 24. September 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Daten & Fakten - Markt Wendelstein. Abgerufen am 15. Juli 2025.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 58. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „rāwɒšrīd“.
- ↑ Markt Wendelstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. August 2023.
- ↑ Gemarkung Raubersried (093883). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 11. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 58.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 415.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Raubersrieth. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 309 (Digitalisat). Hiernach soll es nur 15 Untertansfamilien gegeben haben, von denen 1 ansbachisch war.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 480.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 568.
- ↑ Wendelstein > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 22. April 2025.
- ↑ Denkmalliste für Wendelstein (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 74 (Digitalisat). Für die Gemeinde Raubersried zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Dürrenhembach (S. 20) und Sperberslohe (S. 87).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 236 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 249 Einwohner.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 69 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 200 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 200 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1126–1127 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 181 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Rednitzhembach-Schwanstetten-Wendelstein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 15. Juli 2025.
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