Brunnenthal (Köditz)

Brunnenthal
Gemeinde Köditz
Koordinaten: 50° 21′ N, 11° 52′ O
Höhe: 501 m ü. NHN
Einwohner: 236 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95189
Vorwahl: 09281

Brunnenthal ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Köditz im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Brunnenthal hat eine Fläche von 4,290 km². Sie ist in 632 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 16146,81 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Papiermühle, Saalenstein und Scharten.[4] Zum Gemeindeteil zählen Altes Schloß und die Machersiedlung.

Geografie

Das Dorf liegt südlich der Sächsischen Saale. Die Staatsstraße 2192 führt nach Unterkotzau (2,2 km südöstlich) bzw. die Bundesautobahn 72 unterquerend an Saalenstein vorbei nach Joditz (3,6 km nordwestlich).[5]

Geschichte

1629 wurden Brunnenthal als Vorwerk für das Rittergut Unterkotzau errichtet. Zu diesem gehörten ursprünglich zwei Söldengüter. Die Hochgerichtsbarkeit hatte das bayreuthische Stadtvogteiamt Hof. Die aus Böhmen geflüchteten Herren von Sechzebus erhielten grundherrliche Ansprüche. Ihnen folgten die Herren von Gellhorn. Danach fiel das Lehen an Bayreuth heim.[6] Brunnenthal gehörte zur Realgemeinde Unterkotzau. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Brunnenthal aus sieben Anwesen. Das Kastenamt Hof war Grundherr der Anwesen.[7]

Von 1797 bis 1810 unterstand Brunnenthal dem Justiz- und Kammeramt Hof. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Brunnenthal dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Issar zugewiesen.[8] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Brunnenthal mit den Orten Papiermühle und Saalenstein. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Hof zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Hof (1919 in Finanzamt Hof umbenannt). Ab 1862 gehörte Brunnenthal zum Bezirksamt Hof (1939 in Landkreis Hof umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Hof (1879 in Amtsgericht Hof umgewandelt). In den 1950er Jahren wurde Scharten von Joditz nach Brunnenthal umgemeindet. Dadurch vergrößerte sich die Gebietsfläche der Gemeinde von 2,551 km²[9] auf 4,247 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Brunnenthal am 1. Mai 1978 nach Köditz eingemeindet.[11][12]

Bodendenkmal

  • Burgstall Altes Schloss, frühgeschichtliche Anlage, bereits 1390 devastiert. In der Nähe wurden Nürnberger Münzen und Scherben des 13. Jahrhunderts gefunden.[13][14]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Brunnenthal

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 86 171 178 188 203 246 122 132 148 143 146 141 118 124 113 125 139 136 139 292 302 359 531 560
Häuser[15] 22 22 21 19 21 33 65
Quelle [8] [16] [16] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [16] [24] [16] [25] [16] [26] [16] [16] [16] [9] [16] [10] [27]

Ort Brunnenthal

Jahr 1799 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987
Einwohner 36 40 42 48 50 43 51 100 274 302 236
Häuser[15] 7 9 8 8 12 25 42
Quelle [7] [8] [17] [19] [22] [24] [26] [9] [10] [27] [1]

Religion

Brunnenthal ist evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Michaelis (Hof) gepfarrt.[10]

Literatur

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 306 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Köditz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. Gemarkung Brunnenthal (091877). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 18. Mai 2025.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Mai 2025.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 43.
  7. a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 458.
  8. a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 13 (Digitalisat). Für die Gemeinde Brunnenthal zuzüglich Saalenstein (S. 104).
  9. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 927 (Digitalisat).
  10. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 683 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  12. Köditz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 18. Mai 2025.
  13. A. Gebeßler: Landkreis Hof, S. 39.
  14. Denkmalliste für Köditz (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  15. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  16. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 880, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 137 (Digitalisat).
  19. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 152 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 997 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 152 (Digitalisat).
  24. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1045 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 152 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1079 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).