Saalenstein
Saalenstein Gemeinde Köditz
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|---|---|
| Koordinaten: | 50° 21′ N, 11° 51′ O |
| Höhe: | 500 m ü. NHN |
| Einwohner: | 117 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 95189 |
| Vorwahl: | 09281 |
![]() Lage von Saalenstein in Köditz
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Saalenstein (früher Ober- und Untersaalenstein genannt[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Köditz im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[3] Saalenstein liegt in der Gemarkung Brunnenthal.[4]
Geografie
Das Dorf besteht aus vier Siedlungen. Diese liegen auf einem Höhenzug des Frankenwaldes, der gegen Osten schroff ins Tal der Sächsischen Saale abfällt und im Westen in das Tal des Kaltenbachs, der im Norden als linker Zufluss in die Sächsische Saale mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2192 (0,6 km südlich) bzw. nach Fattigsmühle (0,7 km nördlich).[5]
Geschichte
Die Saale bildete bis 1524 bei Saalenstein die Grenze der Markgraftum Brandenburg-Kulmbach. 1541 lag der Ort Saalenstein wüst. Es wurden bis 1654 dort sieben Häuser gebaut. Bis 1850 war Saalenstein Brandsteiner Lehen, dann wurde es abgelöst und zu freiem Eigentum. 1811 gab es in Saalenstein 10 Häuser.[6][7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Saalenstein dem Justiz- und Kammeramt Hof. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Saalenstein dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Isaar und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Brunnenthal zugewiesen. Am 1. Mai 1978 wurde Saalenstein im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Köditz eingemeindet.[8]
Bau- und Bodendenkmäler
- Autobahnbrücke über die Sächsische Saale. In das Bauwerk wurden Überwinterungsmöglichkeiten für Fledermäuse und Nistplätze für Turmfalken integriert. Allerdings stört der starke Lärm von der Autobahnbrücke die von Jean Paul gepriesene Romantik der Saalaue.[9]
- Bei Saalenstein gibt es Spuren eines Burgstalls mit doppeltem Graben und einem Turmhügel. Mauerreste des Burgstalls werden als Teil einer Gaststätte genutzt.[9]
- ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 4: Wohnstallhaus des 17. Jahrhunderts mit Frackdach. Erdgeschoss im Wohnteil Blockbau mit zwei zu zwei Achsen, Stallbau massiv, Obergeschoss im Wohnteil mit übertünchtem Fachwerk, über dem Stall mit Bretterverschalung. Der zweimal vorkragende Giebel ebenfalls verschalt.[10]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 46 | 69 | 69 | 79 | 68 | 71 | 104 | 102 | 113 | 117 |
| Häuser[11] | 12 | 10 | 11 | 16 | 17 | 28 | ||||
| Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Saalenstein ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Johannes (Joditz) gepfarrt.[2][19]
Persönlichkeiten
Als 1830 der aus Hof stammende Diplomat Johann Gottlieb Eduard von Stainlein (1785–1833)[21] mit seinen Nachkommen in den Grafenstand des Königreichs Bayern erhoben wurde, verlieh man ihnen das Zusatzprädikat von Saalenstein.[22] Der Sohn Ludwig von Stainlein-Saalenstein (1819–1867) erlangte als Komponist einige Bekanntheit.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Saalenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 9 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Ober- und Untersaalenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 857 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Hof (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 7). Deutscher Kunstverlag, München 1960, DNB 451450965, S. 58.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 540.
Weblinks
- Saalenstein in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 19. Mai 2025.
- Saalenstein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. Mai 2025.
- Saalenstein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Mai 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 306 (Digitalisat).
- ↑ a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 857.
- ↑ Gemeinde Köditz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Wilhelm Malter: Oberfranken Ost - Landschaft, Geschichte, Volkstum, Kultur, Kunst. Glock und Lutz Verlag, Heroldsberg 1984, ISBN 3-7738-1017-3, S. 371.
- ↑ O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 540.
- ↑ Köditz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 19. Mai 2025.
- ↑ a b Denkmalliste für Köditz (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Hof, S. 58. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 104 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 880, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 9997 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1045 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1079 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 927 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 683 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, Band 11 (1833), Band 2, S. 909; Digitalscan
- ↑ Tagblatt für die Kreishauptstadt Augsburg, Nr. 259, vom 16. September 1830
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