2025 entschied in Wimbledon erstmals das Hawk-Eye-System im Rahmen des „Electronic Line Calling“ (ELC) automatisch darüber, ob ein Ball im Feld oder im Aus war – damit entfiel der Einsatz von Linienrichtern vollständig. Insgesamt wurden hierfür 450 Hochgeschwindigkeitskameras auf allen Plätzen installiert, wobei jede Kamera 340 Bilder pro Sekunde aufnehmen konnte. Vor Beginn des Turniers wurde das System justiert und getestet. Hierzu wurden etwa 250 Tennisbälle systematisch auf jedem Tennisplatz verteilt.[2] Schon ab 2007 wurde das System in Wimbledon eingesetzt. Bis 2024 hatte jeder Spieler dreimal das Recht, eine Entscheidung durch das System überprüfen zu lassen.
Berichterstattung
2025 übertrug Prime Video die Wimbledon Championships zum zweiten Mal live im TV und Livestream (89,99 €/Jahr), sowohl in Deutschland, als auch in Österreich. Der Streamingdienst löste im vergangenen Jahr Sky ab, das viele Jahre alle Matches von Wimbledon gezeigt hatte. Mit einem 30-tägigen Probe-Abonnement ließ sich das Turnier kostenlos im TV und im Livestream anschauen. Die Matches wurden von Jonas Friedrich und Marcel Meinert kommentiert. Katharina Kleinfeldt und Alexander Schlüter waren die Moderatoren. In der Schweiz übertrugen SRF, RTS und RSI. Insgesamt wurde das Turnier weltweit in 220 Länder übertragen. Wimbledon Broadcast Services (WBS) übernahm 2018 die technische Einrichtung und bietet seitdem Mehrkamera-Übertragungen aller 18 Championship-Courts in HDR, wobei der Centre Court und der Court Nr. 1 zusätzlich in UHD übertragen werden. Hierfür wurden 165 Fernsehkameras und 200 Mikrophone installiert. Im Durchschnitt waren über 80 Reporter aus den Bereichen Fernsehen, Nachrichten, Radio und Podcasts vor Ort. Allein auf dem Centre Court wurden 120 Kommentatorenplätze eingerichtet.[3]
Turnierplan
Die Qualifikation fand im 4,2 km entfernten Community Sport Centre Roehampton auf 16 weiteren Rasenplätzen statt. Zusätzlich standen acht Rasenplätze zum Training zur Verfügung. Die tägliche Zuschauerkapazität bei den Qualifikationen betrug 3.500 Zuschauerplätze, davon 1.624 Sitzplätze. An den meisten Plätzen befanden sich ausschließlich Stehplätze, außer an folgenden Courts:
Show Court 1 – Kapazität 808 Sitzplätze zuzüglich acht Rollstuhlplätze
Court Nr. 2 – Kapazität 552 Sitzplätze
Court Nr. 3 – Kapazität 132 Sitzplätze
Court Nr. 5 – Kapazität 132 Sitzplätze
Nach den Qualifikationsrunden fand am 27. Juni 2025 die Auslosung statt. Grundlage für die Nominierung war der Stand der Weltrangliste vom 19. Mai 2025.
Tag
Turnier
Mo. 23. Juni
Qualifikation 1. Runde
Di. 24. Juni
Qualifikation 1. Runde
Mi. 25. Juni
Qualifikation 2. Runde
Do. 26. Juni
Qualifikation 3. Runde
Fr. 27. Juni
Auslosung
Mo. 30. Juni
Herren- und Damen-Einzel 1. Runde
Di. 1. Juli
Herren- und Damen-Einzel 1. Runde
Mi. 2. Juli
Herren- und Damen-Einzel 2. Runde Herren- und Damen-Doppel 1. Runde
Do. 3. Juli
Herren- und Damen-Einzel 2. Runde Herren- und Damen-Doppel 1. Runde Junioren-/Juniorinnen-Qualifikation 1. Runde
Fr. 4. Juli
Herren- und Damen-Einzel 3. Runde Herren- und Damen-Doppel 2. Runde Mixed 1. Runde Junioren-/Juniorinnen-Qualifikation 2. Runde
Sa. 5. Juli
Herren- und Damen-Einzel 3. Runde Herren- und Damen-Doppel 2. Runde Mixed 1. Runde Junioren-/Juniorinnen-Einzel 1. Runde
So. 6. Juli
Herren- und Damen-Einzel Achtelfinale Herren- und Damen-Doppel 3. Runde Mixed 2. Runde Junioren-/Juniorinnen-Einzel 1. Runde
Mo. 7. Juli
Herren- und Damen-Einzel Achtelfinale Herren- und Damen-Doppel 3. Runde Mixed Viertelfinale Junioren-/Juniorinnen-Einzel 2. Runde Junioren-Doppel 1. Runde
Herren-Doppel Finale Damen-Einzel Finale Damen-Einzel-Rollstuhl Finale Quad-Doppel Herren, Damen Finale Juniorinnen-Einzel Finale Juniorinnen-Doppel Finale Junioren-Doppel Finale Junioren-/Juniorinnen-Einzel Halbfinale Einladungs-Doppel (Herren, Damen, Mixed)
So. 13, Juli
Damen-Doppel Finale Herren-Einzel Finale Herren-/Quad-Einzel Finale Damen-Doppel-Rollstuhl Finale Junioren-Einzel Finale Jungen-/Mädchen-Einzel U14 Finale Einladungs-Doppel (Herren, Damen, Mixed)
Die Einzelfinals der Damen und Herren, die am zweiten Samstag und Sonntag ausgetragen wurden, begannen um 16:00 Uhr (Ortszeit) statt wie gewohnt um 14:00 Uhr, demnach Beginn um 17:00 Uhr MESZ. Beide Finals wurden nun als letzte Spiele des Tages angesetzt. Die Organisatoren erklärten, diese Anpassungen zielen darauf ab, die Zuschauerzahlen in Nord- und Südamerika zu erhöhen. Der Beginn war dadurch für die dortigen Fernsehzuschauer je nach Zeitzone zwischen 6:00 Uhr und 11:00 Uhr vormittags.
Traditionell war eigentlich der erste Sonntag nach Turnierbeginn spielfrei. Man wollte damit dem Rasen eine Erholungspause gönnen. Auf Grund neuer Techniken der Rasenpflege verzichtet man nunmehr darauf, weshalb auch am ersten Sonntag gespielt wurde.
Auf Grund der ungewöhnlich hohen Temperaturen wurden am ersten Spieltag 142 mit Eiswürfeln gefüllte Handtücher für die Spieler vorgehalten. Die Zahl wurde später auf 450 erhöht.[4]
Das Gesamtpreisgeld betrug 53,5 Millionen Pfund (62,6 Millionen Euro), was einen Anstieg um 7 % zum Vorjahr bedeutete. Das Preisgeld für die Einzelwettbewerbe stieg um insgesamt 8 %, für die Sieger im Einzel um 11,1 %. Im Rollstuhltennis und den Quadwettbewerben wurde das gesamte Preisgeld um 5,6 % auf 1.056.000 Pfund (1.240.000 Euro) erhöht.[5]
Profitennis
Erreichte Runde
Einzel
Doppel*
Mixed*
Sieg
3.000.000 £
680.000 £
135.000 £
Finale
1.520.000 £
345.000 £
68.000 £
Halbfinale
775.000 £
174.000 £
34.000 £
Viertelfinale
400.000 £
87.500 £
17.500 £
Achtelfinale
240.000 £
43.750 £
9.000 £
Dritte Runde
152.000 £
–
–
Zweite Runde
99.000 £
26.000 £
–
Erste Runde
66.000 £
16.500 £
4.500 £
Q3
41.500 £
–
–
Q2
26.000 £
–
–
Q1
15.500 £
–
–
Rollstuhltennis
Erreichte Runde
Einzel
Doppel*
Sieg
68.000 £
30.000 £
Finale
36.000 £
15.000 £
Halbfinale
24.000 £
9.000 £
Viertelfinale
16.250 £
5.500 £
Erste Runde
10.750 £
–
Quadwettbewerbe
Erreichte Runde
Einzel
Doppel*
Sieg
68.000 £
30.000 £
Finale
36.000 £
15.000 £
Halbfinale
24.000 £
9.000 £
Viertelfinale
16.250 £
–
* pro Team; Q = Qualifikationsrunde
Weltranglistenpunkte
Die Punkte für die erfolgreiche Qualifikation erhielt man jeweils zusätzlich zu den Punkten in der Hauptrunde.
Die International Tennis Federation (ITF) hatte 2021 eine neue E-Sport-Initiative ins Leben gerufen, an der sich auch die Veranstalter in Wimbledon beteiligten. Ein E-Turnier fand vom 9. Juni bis zum 19. Juli statt. Bei der diesjährigen Ausgabe wurde neben dem PlayStation-5-Spiel TopSpin 2K25 auch das Spiel Tennis Clash präsentiert. Auf jeder Plattform wurde ein Wimbledon-eChampion gekrönt.
Die Wimbledon eChamps fanden in zwei Phasen statt:
Die Phase 1 bestand aus der Qualifikation: Ab dem 9. Juni durften Tennis-Clash- und TopSpin-2K25-Spieler mit einem PS-Plus-Abonnement und einem Exemplar des PS5-Spiels auf ihren jeweiligen Plattformen am Wettbewerb teilnehmen und sich in der Rangliste nach oben arbeiten. Die Qualifikation stand Spielern über 18 Jahren aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Mexiko, Kanada und den USA offen. Aus 300.000 Teilnehmern gingen die 16 Finalisten hervor.
In Phase 2 wurden die Finals ausgespielt: Die besten Spieler der Qualifikation für Tennis Clash und TopSpin 2K25 wurden eingeladen, am 18. und 19. Juli 2025 live im All England Club teilzunehmen. Die Sieger des Turniers auf den jeweiligen Plattformen gewannen ein Wochenende in London inklusive Tickets für die Championships und das British-Summer-Time-Musikfestival.[7] Sieger im TopSpin 2K25 wurde der Franzose Jules Garouste, im Tennis Clash der Italiener Victor Ionescu.[8]
Einladungswettbewerbe
Es werden Einladungsturniere mit ehemaligen Topspielern durchgeführt. Sie fanden in der zweiten Wimbledon-Woche statt. Das Turnier begann im Round-Robin-Format, bevor ab dem Halbfinale im Knock-out-System gespielt wurde.
Herren-Einladungsdoppel (8 Paare, Round Robin, zwei Vierergruppen)[9]Mike Bryan und Bob Bryan siegten.
Nachwuchswettbewerbe für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren wurden durchgeführt.
Mädchen-Einzel, U14 (16 Teilnehmerinnen, Round Robin, vier Vierergruppen)[12] Die Japanerin Sakino Miyazawa siegte.
Jungen-Einzel, U14 (16 Teilnehmer, Round Robin, vier Vierergruppen)[13] Der Österreicher Moritz Freitag siegte.
Trauer
In der Nacht auf Donnerstag, den 3. Juli 2025, verstarben bei einem Autounfall die portugiesischen Fußballspieler Diogo Jota und sein Bruder André Silva. Francisco Cabral, Landsmann der tödlich verunglückten Portugiesen, trug während seines Doppelmatches am Freitag eine schwarze Schleife in Gedenken an den Nationalspieler am Ärmel. Die Veranstalter von Wimbledon hatten nach der bewegenden Nachricht am Donnerstag ihre strengen Kleiderregeln gelockert und Zeichen der Trauer erlaubt.[14]
Gedenkminute
In Gedenken an die Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London, einer Serie von islamistischen Selbstmordattentaten mit 52 Todesopfern und über 700 Verletzten, fand zu Beginn des Tennistags am 7. Juli 2025 eine Schweigeminute statt.