Willy Mantey

Willy Mantey (* 9. März 1903 in Strasburg in Westpreußen; † 27. März 1990 in Seitingen) war ein Oberst der Wehrmacht und Generalmajor des Heeres der Bundeswehr.

Leben

Mantey war Sohn des Gutsbesitzers Robert Mantey und seiner Frau Elise, geb. von Pokrziwnitzki. Seine Eltern starben bereits in seiner frühen Kindheit, sein Vater 1908, seine Mutter 1907. Am 7. Mai 1921 trat er als Offizieranwärter bei der III. Abteilung des Artillerie-Regiments 1 in Allenstein in die Reichswehr ein. Vom 1. bis 28. April 1925 absolvierte er den Lehrgang Ausbildung im Pionierdienst. Am 1. Dezember 1924 wurde er zum Leutnant ernannt und wurde Batterieoffizier, absolvierte vom 2. Oktober bis 3. November 1925 die Ausbildung an schweren Geschützen, vom 24. Oktober 1926 bis 30. April 1927 den Nachrichtenlehrgang und wurde am 1. April 1928 zum Oberleutnant ernannt. Am 1. Oktober 1928 wurde er zur Sanitäts-Abteilung 1 als Nachrichtenoffizier versetzt und am 1. Mai 1930 zurück zum Artillerie-Regiment 1. Vom 25. September bis 5. November 1930 nahm er am Schießlehrgang für Artillerieoffiziere teil und wurde ab 1. Oktober 1931 Abteilungs-Adjutant. Am 11. März 1933 legte er die Wehrkreisprüfung ab. Von Oktober 1933 bis Juni 1935 absolvierte er die Kriegsakademie in Berlin, wo er am 1. Juli 1934 zum Hauptmann befördert wurde, und war anschließend bis November 1938 Dritter Generalstabsoffizier (Ic) im II. Armeekorps in Stettin. Während dieser Zeit war er auch zur Fliegerabteilung 112 und zur Fliegerabteilung 5 kommandiert. Am 19. September 1938 heiratete er Charlotte-Luise Schoof, Tochter eines Landgestütsregistrators. Am 10. November 1938 wurde er Batteriechef der 9. Batterie des Artillerie-Regiment 23 in Potsdam und am 1. Juni 1939 zum Major befördert.

Im August 1939 wurde Mantey Dritter Generalstabsoffizier (Ic) des Armeeoberkommandos 2, der späteren Heeresgruppe Nord, nachher umbenannt in Heeresgruppe B. Im Mai 1941 wurde er Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 87. Infanterie-Division, wo er am 1. März 1942 zum Oberstleutnant ernannt wurde und war vom Juni bis Juli 1942 in der Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH). Im Juli 1942 wurde er Chef des Generalstabes des VI. Armeekorps, wo er am 1. Januar 1943 zum Oberst im Generalstab ernannt wurde. Am 17. März 1943 urteilte Walter Model, Oberbefehlshaber der vorgesetzten 9. Armee, er habe sich bei den schweren Abwehrkämpfen um Rschew umsichtig und krisenfest gezeigt. Von Juli bis September 1944 war er erneut in der Führerreserve des OKH. Vorangegangen war der Antrag seiner beschleunigten Ablösung durch Helmuth Weidling, Kommandierender General des VI. Armeekorps, der urteilte, er hätte durch die vorangegangenen Kämpfe körperlich und seelisch außerordentlich gelitten, seine Nerven seien übermäßig angespannt und er bedeute für ihn als Kommandierenden General eine Belastung. Im September 1944 wurde er Chef des Generalstabes der 1. Armee. Am 5. Dezember 1944 urteilte Gerd von Rundstedt, Oberbefehlshaber West, seiner Ansicht genüge Mantey nicht voll den Anforderungen an seine Stellung und er halte eine umgehende Neubesetzung für notwendig. Darauf wurde er vom Dezember 1944 bis Februar 1945 erneut in die OKH-Führerreserve versetzt, war von Februar bis März 1945 zur besonderen Verwendung im Stab der Heeresgruppe H bei Generaloberst Johannes Blaskowitz und in seiner letzten Kriegsverwendung von März bis Mai 1945 Chef des Generalstabes der 1. Fallschirm-Armee unter Kurt Student.

Von Mai 1945 bis Dezember 1947 verbrachte Mantey in britischer und US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Von Februar 1948 bis Januar 1953 war er, Arbeiter und Angestellter bei der Firma Richard Dohse & Sohn in Bielefeld und von Januar 1953 bis April 1956 Verkaufsleiter der Firma Dr. Wollmann GmbH in Sinzheim.

Am 26. April 1956 wurde Mantey als Oberst in die Bundeswehr eingestellt und zunächst stellvertretender, dann ab Juli 1956 Divisionskommandeur der 1. Grenadierdivision in Hannover. Am 27. August 1956 wurde er zum Brigadegeneral ernannt. Im November 1957 wurde er stellvertretender Kommandierender General des I. Korps in Münster und im Juni 1959 Divisionskommandeur der 7. Panzergrenadierdivision in Unna, wo er am 24. Oktober 1959 zum Generalmajor ernannt wurde. Mit Ablauf des März 1963 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Mantey war evangelisch.

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S. 329.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995 (= Kurt Mehner und Klaus Teuber [Hrsg.]: Schriftenreihe Führung und Truppe. Band 5). Militair-Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 49, 53, 55.