Wilhelm Garken

Wilhelm Garken (* 8. Februar 1920 in Kiel; † 5. Juni 2000 ebenda) war ein Generalmajor des Heeres der Bundeswehr.

Leben

Garken, Sohn eines 1923 als Schwerkriegsbeschädigter verstorbenen Magazingehilfen, absolvierte von Januar 1936 bis September 1940 eine kaufmännische Berufsausbildung bei der Barmer Ersatzkasse in Kiel. 1939 wurde er für ein Langemarck-Studium ausgewählt, trat jedoch am 1. Oktober 1940 als Offizieranwärter beim der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 13 in Lüneburg, wo er bis Januar 1941 diente, in die Wehrmacht ein. Von April bis August 1942 war er Gruppenführer in der Aufklärungs-Abteilung 30 der 30. Infanterie-Division in der Sowjetunion. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum Leutnant befördert und war von Januar bis September 1943 Zugführer in der Aufklärungs-Lehr-Abteilung in Potsdam und Bromberg. Anschließend war er bis März 1944 Aufsichtsoffizier in der Inspektion Bromberg der Aufklärungs-Lehr-Abteilung, von April bis Oktober 1944 Adjutant in der Aufklärungs-Abteilung 158 der 58. Infanterie-Division in der Sowjetunion und wurde am 1. Oktober 1944 zum Oberleutnant befördert. Von Dezember 1944 bis Februar 1945 war er Adjutant, Kampfgruppen- und Bataillonsführer an der Aufklärungs- und Kavallerieschule Bromberg und von März bis Mai 1945 Inspektionschef an der Aufklärungs- und Kavallerieschule in Næstved in Dänemark. Von Mai bis Juni 1945 war er in britischer Kriegsgefangenschaft.

Garken kehrte im Juli 1945 zur Barmer Ersatzkasse in Kiel zurück, wo er bis September 1956 zunächst als Angestellter und später als Abteilungsleiter tätig war.

Am 1. Oktober 1956 trat Garken als Hauptmann bei der Panzeraufklärungsschule in Bremen-Grohn in die Bundeswehr ein. Ab November 1956 war er Stabsoffizier für Planung, Ausbildung und Organisation (S 3) im Stab der 5. Panzerdivision in Koblenz, von November 1957 bis März 1959 Stabsoffizier für Versorgung und Instandsetzung (S 4) in der Abteilung Panzeraufklärung im Truppenamt in Köln und von März bis September 1959 Methodiklehrer an der Panzertruppenschule in Munster.

Von 1959 bis 1960 absolvierte Garken den 3. Generalstabslehrgang Heer an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, wo er zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet wurde. Dort wurde er am 1. Juli 1960 zum Major ernannt. Anschließend war er von Januar 1961 bis Juli 1962 Kompaniechef der Panzeraufklärungskompanie 170 in Hamburg, von August 1962 bis März 1966 Generalstabsoffizier für Planung, Ausbildung und Organisation (G 3) der Panzergrenadierbrigade 16 in Flensburg, von April 1966 bis 8. Februar 1968 Bataillonskommandeur des Panzeraufklärungsbataillons 3 in Lüneburg und von April 1968 bis 13. März 1972 Chef des Stabes der 3. Panzerdivision in Buxtehude, wo er am 1. Juli 1971 zum Oberst befördert wurde.

Im April 1972 wurde Garken Unterabteilungsleiter S 1 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn und am 27. Juli 1972 zum Brigadegeneral ernannt. Im Oktober 1974 wurde er Divisionskommandeur der 1. Panzergrenadierdivision in Hannover. Im August 1975 leitete er zeitweise de facto die Bekämpfung von Deutschlands bislang größtem Waldbrand, dem Brand in der Lüneburger Heide.[1] In seiner letzten Verwendung ab Oktober 1977 Befehlshaber im Wehrbereich II in Hannover, wo er bei der Schneekatastrophe 1978/1979 unterstützte. Mit Ablauf des März 1980 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Garken war verheiratet und hatte fünf Kinder.

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S. 154–155.
  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997 – Die militärischen Werdegänge (= Dermot Bradley [Hrsg.]: Deutschlands Generale und Admirale. Teil VIb). Band 2, Teilband 1, Gaedcke – Hoff. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2562-6, S. 18–19.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995 (= Kurt Mehner und Klaus Teuber [Hrsg.]: Schriftenreihe Führung und Truppe. Band 5). Militair-Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 20, 51, 53, 54, 83.

Einzelnachweise

  1. »Unser Feuer machen wir selber aus«. Spiegel, 17. August 1975, abgerufen am 1. September 2025.