Christian Schünemann (General)
Christian Schünemann (* 6. Januar 1923 in Berlin) ist ein Generalmajor außer Dienst des Heeres der Bundeswehr.
Leben
Schünemann, Sohn des Generalleutnants Otto Schünemann, trat am 25. Oktober 1940 beim Infanterie-Ersatz-Bataillon 37 in Osnabrück in die Wehrmacht ein. Ab Juni 1941 nahm er als Melder und Gruppenführer in der 7. Kompanie des Infanterie-Regiments 37 der 6. Infanterie-Division am Unternehmen Barbarossa teil und wurde am 1. Februar 1942 zum Leutnant befördert. Von Mai 1942 bis Februar 1943 war er Zugführer und Bataillons-Adjutant im Infanterie-Regiment 37, dann umbenannt in Grenadier-Regiment 37. Im März 1943 wurde er Ordonannz-Offizier beim Ersten Generalstabsoffizier (Ia) im Stab des XXXIX. Panzerkorps und war ab März 1944 Bataillons-Adjutant, Kompanieführer, Kompaniechef und Bataillonsführer im Grenadier-Regiment 192. Am 1. Juni 1944 wurde er zum Oberleutnant ernannt. Von April bis Mai 1945 war er Regiments-Adjutant im Grenadier-Regiment 2 „Ulrich von Hutten“ und von Mai bis Juli 1945 in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Von August 1945 bis August 1948 war Schünemann Praktikant, Bauführer und Techniker im Bauunternehmen Hans Senger in Osnabrück, von August 1948 bis November 1950 Assistent und technischer Aufseher in der 22. German Service Organisation Artizan Unit in Osnabrück und Bad Oeynhausen und von Dezember 1950 bis August 1956 Betriebsleiter bei Hans Senger in Osnabrück.
Am 3. September 1956 trat Schünemann als Hauptmann in die Bundeswehr ein und war zunächst als Auskunfts- und Prüfoffizier in der Annahmeorganisation in Bonn eingesetzt. Von November 1957 bis März 1959 war er Adjutant beim Befehlshaber der NATO-Landstreitkräfte Europa Mitte, Hans Speidel im Hauptquartier Allied Land Forces Central Europe in Fontainebleau in Frankreich.
Von 1959 bis 1960 absolvierte Schünemann den 3. Generalstabslehrgang Heer an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, wo er zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet wurde. Anschließend war er persönlicher Generalstabsoffizier beim Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses, Adolf Heusinger in Washington, D.C. von Januar 1961 bis März 1964. Es folgten Verwendungen als Generalstabsoffizier für Planung, Ausbildung und Organisation (G 3) der 2. Panzergrenadierdivision in Marburg von April 1964 bis Juni 1966 und anschließend als Bataillonskommandeur des Panzergrenadierbataillons 312 in Delmenhorst. Im August 1968 wurde er Chef des Stabes der 12. Panzerdivision in Veitshöchheim und besuchte von Januar bis Dezember 1971 einen Lehrgang am Royal College of Defence Studies in London.
Im Januar 1974 wurde Schünemann Brigadekommandeur der Panzergrenadierbrigade 2 in Braunschweig und am 1. April 1974 zum Brigadegeneral ernannt. Von April 1974 bis September 1977 war er Abteilungsleiter Militärpolitik an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der NATO in Brüssel. Am 1. Oktober 1977 wurde er zum Generalmajor ernannt und Divisionskommandeur der 1. Panzergrenadierdivision in Hannover. In seiner letzten Verwendung war er von Oktober 1979 bis März 1983 Chef des Stabes der Northern Army Group in Mönchengladbach. Mit Ablauf des März 1983 wurde er in den Ruhestand versetzt.
Schünemann ist verheiratet.
Auszeichnungen
- Infanterie-Sturmabzeichen (1942)
- Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern II. Klasse (1944)
- Eisernes Kreuz I. Klasse (1944)
- Verwundetenabzeichen in Schwarz (1944)
Siehe auch
Literatur
- Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S. 468.
- Manfred Sadlowski (Hrsg.): Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie 1982/1983. Bernard & Graefe, Bonn 1982, ISBN 3-7637-5262-5, S. 146.
- Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995 (= Kurt Mehner und Klaus Teuber [Hrsg.]: Schriftenreihe Führung und Truppe. Band 5). Militair-Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 53, 57, 58, 113, 116.