Willofs (Schlitz)

Willofs
Stadt Schlitz
Koordinaten: 50° 41′ N, 9° 28′ O
Höhe: 346 m
Fläche: 6,81 km²[1]
Einwohner: 417 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36110
Vorwahl: 06642
Kirche in Willofs (Schlitz)

Willofs ist ein Stadtteil von Schlitz im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Geografie

Der Ort liegt, von Wäldern umgeben, 6 km westlich von Schlitz auf einer Buntsandsteinhochfläche. Bei Willofs liegen der 486 m hohe Eisenberg und der 490 m hohe Steinberg. Durch das Dorf verläuft die Landesstraße 3140.

Ortsgeschichte

Mittelalter

Wahrscheinlich ist Willofs im Hochmittelalter entstanden. Diese Angabe ist jedoch spekulativ, da nicht belegt. Die Ersterwähnung stammt aus dem Jahre 1393: „zu dem Wilulfs“.[3] Spätere Belege des Ortes stammen bereits aus der Neuzeit. 1613 findet sich: „Willeß“.[4] In einer Urkunde aus dem Jahre 1779 heißt es: „... am Weg so von Grebenau auf Willofs gehet ...“.[5] Der Ortsname wird mit dem Rufnamen Willolf gebildet.[6]

Neuzeit

Der Wiederaufbau der verfallenen Kirche wurde am 18. August 1581 beschlossen.[7] 1681 ist die erste Kirmes bezeugt, die heute noch fortbesteht.

Willofs gehörte zur Herrschaft Schlitz.[8] Hier galten die Schlitzer Verordnungen aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit Teilen des Fuldischen Rechts als Partikularrecht. Das Gemeine Recht galt nur, soweit diese speziellen Regelungen für einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielten. Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert. In der gerichtlichen Praxis wurden die Verordnungen aber nur noch selten angewandt.[9] Das Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.

Napoleon zog 1813 auf dem Rückzug von der Völkerschlacht bei Leipzig durch Willofs.

Am 31. Dezember 1971 wurde Willofs im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Stadt Schlitz eingegliedert.[10]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Willofs.

Politik

Ortsvorsteher ist Gerald Gottwald (Stand Mai 2021[11]).

Literatur

Commons: Willofs (Schlitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstand der Stadt Schlitz. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Schlitz, abgerufen im Mai 2021.
  2. Einwohnerstand der Stadt Schlitz. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Schlitz, abgerufen im Mai 2021.
  3. StAM, K 423, Blatt 47 r.
  4. StAD, Abt. XIII, 2, Konv. 40, Fasz. 31.
  5. StAD, Urkunden Oberhessen, Grebenau.
  6. Lutz Reichardt: Die Siedlungsnamen der Kreise Gießen, Alsfeld und Lauterbach in Hessen. Namenbuch. Dissertation. Göppingen 1973. S. 400.
  7. StAD. Urkunden der Herrschaft Schlitz. 10/64.
  8. Johann Andreas Demian: Beschreibung oder Statistik und Topographie des Großherzogthums Hessen, Band 2. LeRoux, Mainz o. J., S. 361.
  9. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 104 und beiliegende Karte.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368.
  11. Ortsvorsteher. In: Internetaufftritt. Stadt Schlitz, abgerufen am 26. Mai 2021.
  12. Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und SBB=1 setzen