Queck (Schlitz)

Queck
Stadt Schlitz
Koordinaten: 50° 43′ N, 9° 35′ O
Höhe: 225 (219–245) m
Fläche: 16,34 km² [LAGIS]
Einwohner: 751 (31. Dez. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36110
Vorwahl: 06642
Evangelische Kirche in Queck

Queck ist ein Stadtteil von Schlitz im mittelhessischen Vogelsbergkreis. Zu Queck zählt der Weiler Sassen, wo sich ein Teil der Behinderteneinrichtung „Die Lebensgemeinschaft e. V.“ angesiedelt hat.

Geographie

Der Ort liegt nordöstlich von Schlitz an der Fulda. Durch das Dorf verläuft die Landesstraße 3140. Sie verbindet den Ort mit Rimbach und Sandlofs.

Ortsgeschichte

In der Gemarkung wurden Hügelgräber aus der Bronzezeit gefunden.

Mittelalter

Die angeblich älteste Erwähnung des Ortes ist eine Fälschung des fuldischen Mönchs Eberhard im Codex Eberhardi und stammt nicht aus dem Jahr 852, sondern ist eine „Verunechtung“ aus der Zeit um 1160. Sie lautet: „... In Porta XVIII beneficia et territorium. In Slitse XVI hube lidorum. In Qekkaha II hube“ (In Pfordt 18 Wohltaten und Land. In Slitese XVI Litenhufen), in Queck 2 Huben.[2] In den Zeitraum zwischen 1090 und 1150 fällt die Nennung des Ortes als „Quekaha“.[3] In einem Kopiar, welches zwischen 1350 und 1400 erstellt wurde, findet sich: „zcu Quecka“.[4] Schließlich heißt es in einer Urkunde von 1486: „Qweck.“[5]

Der Ortsname leitet sich vom mhd. „quec“ ab. Dieses Wort bedeutet: lebendig, lebhaft. Das Grundwort „aha“ in „Quekkaha“ bedeutet mittelhochdeutsch „fließendes WAsser“.[6] Demnach ist Queck „die Siedlung am lebhaft fließenden Wasser“. Vgl. hierzu auch Queckborn.[7]

Neuzeit

Die heutige Kirche wurde 1727 erbaut.

In Queck galten die Schlitzer Verordnungen aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit Teilen des Fuldischen Rechts als Partikularrecht. Das Gemeine Recht galt nur, soweit diese speziellen Regelungen für einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielten. Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert. In der gerichtlichen Praxis wurden die Verordnungen aber nur noch selten angewandt.[8] Das Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.

Das Haus des Quecker Bürgermeisters Adam Lips (1856–1918) wurde 1977 in den Hessenpark versetzt.

Am 31. Dezember 1971 wurde Queck im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Stadt Schlitz eingegliedert.[9]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Queck.

Politik

Ortsvorsteher ist Hans Kraft (Stand Februar 2025).[10]

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstand der Stadt Schlitz. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Schlitz, abgerufen im Mai 2021.
  2. Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda. Hrsg. von Heinrich Meyer zu Ermgassen. Band 2. Marburg. = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. S. 118, fol. 76 r. Ernst Friedrich Johann Dronke: Traditiones et antquitates Fuldenses. Fulda 1844. Kap. 36, S. 66.
  3. Ernst Friedrich Johann Dronke: Traditiones et antquitates Fuldenses. Kap. 27, S. 66.
  4. StAM, K 432, fol. 282 r.
  5. Eduard Erwin Becker: Riedeselsches Urkundenbuch. 1200–1500. Offenbach 1924. Regest, Nr. 1435, S. 419.
  6. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage Berlin 1967. bearbeitet von Walther Mitzka. S. 361.
  7. Lutz Reichardt: Die Siedlungsnamen der Kreise Gießen, Alsfeld und Lauterbach in Hessen. Namenbuch. Dissertation. Göppingen 1973. S. 289.
  8. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 104 und beiliegende Karte.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368.
  10. Ortsvorsteher. In: Internetauftritt. Stadt Schlitz, abgerufen am 16. Februar 2025.
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