Walderbach
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 49° 11′ N, 12° 23′ O | |
| Bundesland: | Bayern | |
| Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
| Landkreis: | Cham | |
| Verwaltungsgemeinschaft: | Walderbach | |
| Höhe: | 369 m ü. NHN | |
| Fläche: | 34,92 km² | |
| Einwohner: | 2311 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 93194 | |
| Vorwahl: | 09464 | |
| Kfz-Kennzeichen: | CHA, KÖZ, ROD, WÜM | |
| Gemeindeschlüssel: | 09 3 72 170 | |
| Gemeindegliederung: | 25 Gemeindeteile | |
| Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Franz-Xaver-Witt-Str. 2 93194 Walderbach | |
| Website: | walderbach.de | |
| Erster Bürgermeister: | Michael Schwarzfischer (Freie Wähler Bayern) | |
| Lage der Gemeinde Walderbach im Landkreis Cham | ||
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Walderbach ist eine Gemeinde und ein Dorf im Oberpfälzer Landkreis Cham.
Geografie
Lage
Das Pfarrdorf Walderbach liegt am Fluss Regen, 28 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich von Regensburg und 14 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Cham.
Gemeindegliederung
Es gibt 25 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Abtsried (Weiler)
- Amesberg (Weiler)
- Brunsthof (Weiler)
- Dieberg (Dorf)
- Eichelberg (Weiler)
- Fischerhaus (Einöde)
- Gern (Einöde)
- Grabenhof (Einöde)
- Gusterei (Einöde)
- Hardt (Einöde)
- Haselgrub (Einöde)
- Haslhof (Einöde)
- Haus (Weiler)
- Hub (Weiler)
- Kaghof (Einöde)
- Katzenrohrbach (Dorf)
- Kirchenrohrbach (Kirchdorf)
- Losenried (Weiler)
- Nassen (Weiler)
- Riesen (Weiler)
- Stockhof (Dorf)
- Straßhof (Weiler)
- Trellhof (Einöde)
- Walderbach (Pfarrdorf)
- Wetzlarn (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Dieberg, Haus, Katzenrohrbach, Kirchenrohrbach und Walderbach.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Um 1140 gründete Burggraf Otto I. von Riedenburg aus dem Haus der Babonen in Walderbach ein der Gottesmutter und dem Hl. Nikolaus geweihtes Augustiner-Chorherrenstift als Hauskloster und Familiengrablege. Das Kloster Walderbach wurde 1143 erstmals urkundlich erwähnt, als es in ein Zisterzienserkloster umgewandelt und dadurch vom Kloster Waldsassen aus besetzt wurde.
Im Zuge der von Ottheinrich 1556 eingeleiteten Reformation in der Oberen Pfalz wurde das Kloster in Walderbach aufgehoben und von weltlichen Administratoren verwaltet. Ende 1562 verließ das letzte Ordensmitglied das Kloster und 1563 wurde es offiziell aufgehoben.
Im Dreißigjährigen Krieg endete mit der Niederlage Friedrichs V. von der Pfalz die kurpfälzische Herrschaft über die Oberpfalz, als das Gebiet 1621 von bayerischen Truppen besetzt und Herzog Maximilian I. von Bayern als kaiserlicher Kommissar eingesetzt wurde. Ab 1628 kam das „Fürstentum der Oberen Pfalz“ offiziell zum bayerischen Staatsverband.[4]
1669 besiedelten Zisterzienser aus Kloster Aldersbach das Kloster neu. Walderbach gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Wetterfeld des Kurfürstentums Bayern. Das Kloster Walderbach besaß hier eine offene Hofmark.
Das Zisterzienserkloster wurde im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöst.[5] Die heutige Gemeinde entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818. Die Gemeinde zählte zum Landgericht Roding und später zum Bezirksamt Roding, dem Vorläufer des Landkreises Roding.
Eingemeindungen
Im Jahr 1945 oder 1946 wurden die Gemeinde Katzenrohrbach und Teile der aufgelösten Gemeinde Buchendorf eingegliedert. Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurden am 1. Juli 1971 die umliegenden Gemeinden Abtsried, Dieberg, Haus und Kirchenrohrbach eingemeindet.[6]
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Roding im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst, Walderbach kam zum Landkreis Cham.[7][8]
Mit der Nachbargemeinde Reichenbach bildet Walderbach eine Verwaltungsgemeinschaft, deren Sitz sich in Walderbach befindet. Zum 1. März 2005 wurde ein Teil des gemeindefreien Gebiets Einsiedler und Walderbacher Forst (die Gemarkung Sollbach) aus dem Landkreis Schwandorf eingemeindet.[9] Mit der Auflösung dieses gemeindefreien Gebietes zum 1. November 2013 kam ein noch größeres Stück zum Gemeindegebiet hinzu.[10] Am 1. Januar 2017 wurde ein Teil des ehemaligen gemeindefreien Gebiets Östlicher Neubäuer Forst eingegliedert.[11]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
| Einwohner | 1511 | 1557 | 1731 | 1883 | 2011 | 2058 | 2098 | 2094 | 2088 |
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1751 auf 2223 um 472 Einwohner bzw. um 27 %.
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören 14 ehrenamtliche Mitglieder und der Erste Bürgermeister an. Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis:[12][13]
| Partei | Stimmenanteil | Sitze |
| CSU | 24,74 % | 3 |
| Freie Wähler / Freie Wähler Walderbach | 30,77 % | 4 |
| Freie Wähler im Regental | 25,40 % | 4 |
| Unabhängige Wähler Walderbach | 19,09 % | 3 |
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Michael Schwarzfischer (Freie Wähler Bayern|Freie Wähler); dieser wurde am 15. März 2020 mit 68,1 % der gültigen Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war von Mai 2008 bis April 2020 Josef Höcherl (Freie Wähler im Regental).
Zweiter Bürgermeister ist Andreas Rogalski, Dritte Bürgermeisterin ist Beate Fink.
Wappen
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Blasonierung: „Gespalten; vorn in Silber über blauem Querfluß ein grüner bewurzelter Nadelbaum, hinten in Rot, ein silberner, mit drei roten Rosen belegter Schrägbalken.“[14] |
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Wappenführung seit 1951 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Natur
Wirtschaft
Es gab 2016 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 258 und im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr 168 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 948. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Im Jahr 2010 gab es 49 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1144 ha, davon waren 679 ha Ackerfläche und 465 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt einen Kindergarten mit 80 Plätzen und 70 Kindern (Stand 2020).
In der Franz-Xaver-Witt-Grund- und Mittelschule Walderbach wurden 2018/2019 insgesamt 186 Schüler von zwölf hauptamtlichen Lehrkräften unterrichtet, davon in der Grundschule 141 Schüler durch neun Lehrer.[15][16]
Medien
- Chamer Zeitung (Auflage: 10.215 gesamt) – Regionalausgabe des Straubinger Tagblattes / Landshuter Zeitung
- Bayerwald-Echo (Auflage: 16.170 gesamt) – Regionalausgabe der Mittelbayerischen Zeitung
- Regentalanzeiger
- Mitteilungsblatt der Gemeinde
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Jakob Kress (1685–1728): Komponist, Violinist und Kapellmeister in Darmstadt
- Franz Xaver Witt (1834–1888): Kirchenmusiker, Komponist, Reformer, Gründer des Allgemeinen deutschen Cäcilienvereines
Literatur
- Martin Zeiller: Walderbach. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bavariae (= Topographia Germaniae. Band 4). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1644, S. 109 (Volltext [Wikisource]).
- Heribert Batzl: Walderbach. Aus der Geschichte eines oberpfälzischen Zisterzienserklosters. Walderbach 1988, Schriftenreihe Kreismuseum Walderbach – 5, ZDB-ID 2227946-5.
Weblinks
- Gemeinde Walderbach
- landkreis-cham.de Kreismuseum im Kloster
- Walderbach: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen – Stand: 31. Dezember 2024. (PDF; 4,1 MB) Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern – Basis: Zensus 2022. In: statistik.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Statistik, Juni 2025, abgerufen am 15. August 2025 (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Walderbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
- ↑ Gemeinde Walderbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Karl-Otto Ambronn, Maria Rita Sagstetter und andere: Das Fürstentum der Oberen Pfalz: ein wittelsbachisches Territorium im Alten Reich: Ausstellung des Staatsarchivs Amberg in Zusammenarbeit mit der Kommission für bayerische Landesgeschichte, Amberg, 16. März bis 16. Mai 2004. Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, München 2004, ISBN 3-921635-80-2.
- ↑ Roding, die Pflegämter Wetterfeld und Bruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 44. S. 256, abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 559.
- ↑ Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 661 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ www.regierung.oberpfalz.bayern.de ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Amtsblatt Oberpfalz: Verkündung ( vom 4. März 2016 im Internet Archive), Berichtigung ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Regierung Oberpfalz: Amtsblatt, Nr. 12, 2016 ( vom 2. März 2020 im Internet Archive)
- ↑ Gemeinderatswahl 2020, abgerufen am 24. August 2020
- ↑ Mitglieder des Gemeinderates, abgerufen am 24. August 2020
- ↑ Wappen von Walderbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Franz-Xaver-Witt-Grundschule Walderbach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 29. März 2020.
- ↑ Franz-Xaver-Witt-Mittelschule Walderbach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 29. März 2020.


