Landgericht Wetterfeld
Das Landgericht Wetterfeld war ein Land- und Pfleggericht der Wittelsbacher in Wetterfeld in der Oberpfalz. Nachfolger war ab 1815 das Landgericht Roding.
Geschichte
Die Mitglieder des Geschlechts der Wetterfelder waren Doppelministerialen, die dem König und den diepoldingischen Markgrafen dienstbar waren. Der Besitz um Roding war von den Staufern 1204 als erledigtes Reichslehen eingezogen und von Wetterfeld und Regenpeilstein aus verwaltet worden.
Wetterfeld blieb auch unter den Wittelsbachern das dominante Herrschaftszentrum.[1] Nach dem „Urbarium Baiuwariae transdanubianae“ gehörten 1285 zu dem Amt Wetterfeld (Weternvelt), Roding (Rotingen), Thannhof (Tanne), Angermühle (Amelgatsmvul), Fuchshof (Phuel), Kollenzendorf (Chodentzendorf), Saalhof (Salach), Hitzelsberg (Hitzgeinsperg), Grub (Grube), Wenzenried (Wenzenrivt) und Gmünd (Gemvund).
Im Hausvertrag von Pavia vom 4. August 1329 kam die Burg Wetterfeld und das Pflegamt an die pfälzische Linie der Wittelsbacher. Wegen der Größe des Sprengels war das Pflegamt Wetterfeld nachweislich seit dem 15. Jahrhundert in drei Gerichte unterteilt, in ein Ober-, Mitter- und Untergericht. Das Obergericht wurde im 18. Jahrhundert in vier Viertel aufgegliedert. Ober- und Mittergericht nannten sich nach Wetterfeld, das Untergericht nach Nittenau.[2]
Bis 1623/28 unterstand das Pflegamt Wetterfeld als Teil des Fürstentums der Oberen Pfalz der Herrschaft der Pfälzischen Kurfürsten. Zu einem Herrschaftswechsel kam es nach der Schlacht am Weißen Berg bei Prag (1620). 1628 konnte Herzog Maximilian I. von Bayern die erbliche pfälzische Kur und die Reichsbelehnung mit der Oberpfalz erlangen. Wetterfeld zählte nun zum Kurfürstemtum Bayern und dem bayerischen Rentamt Amberg.[2]
Aus dem ehemaligen Land- und Pfleggericht Wetterfeld ist bereits 1799 ein sogenanntes Landgericht älterer Ordnung hervorgegangen, dem auch das kleine Pflegamt Bruck zugeschlagen wurde. 1815 wurde der Sitz des Landgerichts Wetterfeld endgültig nach Roding verlegt, woraufhin auch der Name in "Landgericht Roding" geändert wurde. In den Jahren 1838 und 1839 wurde vom Landgericht Roding das Landgericht (ä. O.) Nittenau abgespalten.[2]
Siehe auch
Literatur
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7.
Einzelnachweise
- ↑ Ingrid Schmitz-Pesch: Das Pflegamt Wetterfeld. In: Historischer Atlas von Bayern. Altbayern Reihe I Heft 44: Roding, die Pflegämter Wetterfeld und Bruck. S. 159, abgerufen am 30. August 2025.
- ↑ a b c Maria Rita Sagstetter: Vom Königsgut "Nittenouua" 1007 zum königlich-bayerischen Landgericht Nittenau im 19. Jahrhundertd In: Burgen und Klöster - Stadt und Fluss / Hrsg.: Oberpfälzer Kulturbund. Regensburg, 2006, S. 31–38.