Flußbach
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 50° 1′ N, 6° 56′ O | |
| Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
| Landkreis: | Bernkastel-Wittlich | |
| Verbandsgemeinde: | Traben-Trarbach | |
| Höhe: | 225 m ü. NHN | |
| Fläche: | 6,86 km² | |
| Einwohner: | 430 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 54516 | |
| Vorwahl: | 06571 | |
| Kfz-Kennzeichen: | WIL, BKS | |
| Gemeindeschlüssel: | 07 2 31 033 | |
| Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 3 56841 Traben-Trarbach | |
| Website: | flussbach.de | |
| Ortsbürgermeister: | Wolfgang Scheibe | |
| Lage der Ortsgemeinde Flußbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich | ||
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Flußbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach an.
Geographie
Flußbach befindet sich in der äußeren Südeifel, eingebettet in ein Seitental an den Ausläufern der Wittlicher Senke. 57 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet. Nächstgelegenes Mittelzentrum ist Wittlich im Süden.
Geschichte
Der Ort Flussbach (Vlosbach) wird 1220 erstmals genannt, als Gottfried von Ingenbach ebendort begütert war. Flußbach war Teil von Kurtrier. Ein zeitlich nicht näher bestimmtes Wallgrabensystem vom Typ einer historischen Landwehr befand sich etwa 1,3 km nordwestlich von Flußbach zwischen den Wasserläufen Braunbach und Schaufelbach und ist heute in Teilen noch sichtbar. Ab 1794 stand Flußbach unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
Vom 15. August 1942 bis zur Auflösung Ende September 1944 befand sich am Südrand des Ortes das NS-Frauenlager Flußbach. Untergebracht waren die Häftlinge des Lagers in vormaligen Baracken des Reichsarbeitsdienstes. 1942 waren im Lager meist verurteilte weibliche reichsdeutsche Strafgefangene untergebracht, für die in Wittlich kein Platz mehr war. Ab 1943 nahm die Zahl ausländischer Frauen zu. Deportierte Französinnen und Luxemburgerinnen waren zum großen Teil der Gruppe der Nacht-und-Nebel-Häftlinge zuzuordnen, da sie aktiv Widerstand gegen die nationalsozialistische Besatzung geleistet hatten. Daneben gab es noch Zwangarbeiterinnen aus Osteuropa. Neben dem Hauptlager in Flußbach gab es drei an Fabriken angegliederte Außenlager und mindestens 26 temporäre Außenkommandos, meist eingesetzt in kleineren Betrieben oder Land- und Weinwirtschaft. Die drei größten Außenlager befanden sich bei einer Kartoffeltrocknungsfabrik in Gillenfeld, in Gusterath-Tal beim Schufabrikanten Romika und in Gerolstein beim Gerolsteiner Brunnen.[2] Insgesamt waren etwa 1.800 Frauen im Lager inhaftiert.[3] Als sich die Alliierten im Spätsommer 1944 der Reichsgrenze näherten, wurde mit dem Abtransport der Frauen in andere Straflager begonnen, wie beispielsweise nach Koblenz, nach Ziegenhain oder ins Konzentrationslager Bergen-Belsen. Das verlassene Lager wurde am 10. März 1945 durch einen amerikanischen Luftangriff zerstört.[4]
Seit 1946 ist Flußbach Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Flußbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Flußbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
Wolfgang Scheibe wurde am 10. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Flußbach.[7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 67,6 % für fünf Jahre gewählt worden.[8]
Scheibes Vorgänger Hans-Josef Drees hatte das Amt 1994 übernommen.[9] und war 2024 nicht erneut angetreten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Osten des Gemeindegebietes verläuft die Bundesautobahn 1, an der die nächste Anschlussstelle Hasborn rund drei Kilometer entfernt liegt. In Wittlich ist ein Bahnhof der Moselstrecke.
Siehe auch
Literatur
Weblinks
- Website der Ortsgemeinde Flußbach
- Zur Ortsgemeinde Flußbach gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Frauenstraflager Flußbach , mahnmal-koblenz.de
- Linkkatalog zum Thema Flußbach bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Flußbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Verbandsgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Frauenstraflager. In: forschungsstelle-seal.de. 1. September 2025, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ NS-Frauenlager Flußbach: Wie ein Ort mit seiner dunklen Vergangenheit ringt. In: swr.de. 12. September 2025, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Ehemaliges Frauenlager in Flußbach. In: erinnerungsatlas.eu. 2017, abgerufen am 13. September 2025.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Hans-Josef Drees (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Ortsgemeinde Flußbach am 9. Juni 2024. In: Eifel-Mosel-Hunsrück aktuell VG Traben-Trarbach, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 24. Juni 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ Hans-Josef Drees: Sitzung des Ortsgemeinderates Flußbach. In: Eifel-Mosel-Hunsrück aktuell VG Traben-Trarbach, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 1. Juli 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ Flußbach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Flußbach. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ Elmar Trossen überlegt noch. Hans-Josef Drees ist seit 1994 Ortsbürgermeister. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 27. November 2008, abgerufen am 13. Dezember 2020.



