Landwehr (Flußbach)

Landwehrgraben mit 2 Wällen bei Flußbach in der Eifel.
Verlauf der Landwehr bei Flußbach. Der Abschnitt zwischen Braunbach und alter Weinstraße ist noch gut im Gelände erkennbar.

Die Landwehr Flußbach liegt 1,3 km nordwestlich von Flußbach in der Eifel. Sie durchquert von Nordost nach Südwest das bewaldete Gelände mit einer Länge von etwa 800 Metern zwischen zwei Wasserläufen, dem Braunbach und dem Schaufelbach. Die Landwehr ist als linearer Hindernisgraben mit zwei parallel verlaufenden Erdwällen ausgeführt.[1]

Geschichte

Schriftliche Quellen zur Entstehung der Landwehr liegen nicht vor. Ob die Anlegung derselben mit den Auseinandersetzungen der Grafen von Luxemburg und den Erzbischöfen von Trier wegen territorialer Ansprüche im 12. Jahrhundert im Zusammenhang steht, ist nicht belegt. Aber die nahegelegene Neuerburg, im 11. Jahrhundert noch Bumage (Bombogen) genannt und ein Stützpunkt von Graf Wilhelm von Luxemburg ging durch denselben an den Trierer Erzbischof Meginher verloren. Erzbischof Adalbero von Trier erbaute daraufhin eine neue Burg, die „novum castrum“ genannt wurde.[2] Diese Auseinandersetzungen zwischen den Luxemburgern und Trierer Machthabern ging als „Moselfehde“ in die Geschichte ein.

Grabenverlauf mit Wallviereck

Der Verlauf des Grabens im Flurdistrikt "Am Schanzgraben" in Flußbacher Gemarkung ist noch gut zu erkennen auf einer Lidarscan-Karte des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz.[3] Das betroffene Gelände wurde vermutlich bereits in vorrömischer Zeit als Nordsüd-Verbindung aus der Eifel an die Mosel genutzt. Etwa in Streckenmitte befindet sich ein kleines rautenförmiges Wallviereck mit einer Seitenlänge von 11 × 7 beziehungsweise 8,5 Meter. Paul Steiner, von 1911 bis 1937 Archäologe am Rheinischen Landesmuseum Trier mit den Forschungsschwerpunkten Provinzialrömische Archäologie und Ringwallfoschung fand einige 100 Schritte weiter südlich eine zweite ähnliche Anlage.[4] Möglicherweise haben diese beiden kleinen Viereckschanzen schon früher bestanden, wovon eine beim Bau der Landwehr in das Wallsystem integriert wurde. Im nahen Umfeld dieses erstgenannten kleinen Schanzenvierecks befindet sich eine auffällige Anhäufung von herumliegenden Steinen, wie sie bei keltischen Pfostenschlitzmauern verwendet wurden, auch bekannt unter Murus Gallicus. Beim Bau der A1 wurde das Wallsystem zwischen Hasborn und Wittlich überschnitten und ist so nicht mehr in seiner vollständigen Länge erhalten.

Literatur

  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 12. Band Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich bearbeitet von Ernst Wackenroder, Nachdruck der Ausgabe von 1934, Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, Tier 1982

Einzelnachweise

  1. "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 12. Band, Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich S. 36 f
  2. "Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 12. Band, Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich S. 230f
  3. Landesamt für Geologie und Bergbau RLP-Kartenviewer Einstellung Basiskarte: Schummerung mit Basisraster, Ortssuche Flussbach
  4. kulturdb.de Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier ID=4681

Koordinaten: 50° 1′ 38,5″ N, 6° 55′ 2,1″ O