Das Kriminalmuseum: Der stumme Kronzeuge

Folge 7 der Reihe Das Kriminalmuseum
Titel Der stumme Kronzeuge
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 66 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Intertel Television
Regie Wolfgang Becker
Drehbuch Stefan Gonnermann
Produktion Helmut Ringelmann
Musik Horst Dempwolff,
Martin Böttcher (Titelmusik)
Kamera Franz Xaver Lederle
Premiere 2. Jan. 1964 auf ZDF
Besetzung
Episodenliste

Der stumme Kronzeuge ist der siebte Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 2. Januar 1964 im ZDF.

Handlung

Der kleine Sohn der Schauspielerin Barbara Eder wird aus deren Haus entführt. Nach Aussagen der Mutter und des Hausmädchens Rosa muss die Tat in der Nacht geschehen sein. Verdächtig ist der Ex-Mann Barbaras, Arthur Klagenberg, der Barbara vergeblich eine monatliche Zahlung von 3.000 D-Mark angeboten hatte, wenn sie ihm das Kind überlassen würde. Auch ein Verehrer Barbaras, Baron von Schneidlingen, gerät ins Visier der Ermittler, da er ein falsches Alibi für die Tatzeit angibt. Inspektor Halm hat zudem Stefan Kosta, Inhaber einer Künstleragentur, in Verdacht, die Entführung nur inszeniert zu haben, um die wenig bekannte Schauspielerin prominent zu machen. Allerdings hat er ein stichhaltiges Alibi, da er nach der Theatervorstellung und einer anschließenden Besprechung mit Barbara diese in der Nacht um 1 Uhr nach Hause gefahren hatte.

Am nächsten Tag erhält Barbara einen Erpresserbrief, in dem 100.000 D-Mark Lösegeld gefordert werden. Stutzig macht die Beamten der Poststempel. Der Brief wurde nämlich bereits am Abend vor der Tat um 23 Uhr 30 in Ulm aufgegeben. Es stellt sich heraus, dass das Hausmädchen gelogen hatte. Entgegen ihrer ersten Aussage hatte sie den Abend nicht vor dem Fernseher verbracht, sondern war mit ihrem Freund Otto im Kino gewesen. Sie hatte das Haus gegen 20 Uhr verlassen und war erst kurz vor Mitternacht zurückkehrt und ohne noch einmal nach dem Jungen zu sehen ins Bett gegangen. Damit ist klar, dass die Entführung bereits Stunden früher als bislang angenommen passiert sein muss.

Bei Rosas Freund handelt es sich um den mehrfach vorbestraften Dieb Otto Klembke, dem die Polizei aber keine Verbindung zu dem Fall nachweisen kann. Kosta hat inzwischen die Presse von der Entführung in Kenntnis gesetzt, was Halms Vermutung bestätigt, er wolle seinen Schützling groß herausbringen. Sowohl er als auch Klagenberg und der Baron bieten sich an, das Lösegeld zur Verfügung zu stellen, Klagenberg unter der Bedingung, dass Barbara ihm dafür das Kind überlässt.

Als Kosta erschossen in seiner Villa aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Robert Weiland, einen Kollegen Barbaras, der sich zur Tatzeit im Haus aufgehalten hatte. Er erklärt, Kosta aufgesucht zu haben, um ihn um Geld zu bitten, da er Schulden habe, die kurzfristig beglichen werden müssten. Er habe ihn aber bereits tot vorgefunden und darauf das Haus wieder verlassen.

Noch während des Verhörs ruft Klagenberg an und berichtet den Beamten, er habe einen Brief der Erpresser erhalten, in dem sie ihm Ort und Zeit der Lösegeldübergabe mitgeteilt hätten. Nachdem Klagenberg am vereinbarten Treffpunkt längere Zeit vergeblich auf den Entführer gewartet hat, fährt er zurück und muss feststellen, dass der Täter die ganze Zeit auf dem Rücksitz des Wagens versteckt gewartet hatte, um nun das Lösegeld in Empfang zu nehmen.

Die Spurensicherung hat an der Leiche und im Auto Kostas Haare eines Plüschtiers entdeckt. Damit wird klar, dass der Manager in die Entführung involviert gewesen sein muss, denn am Abend nach der Tat war ein Unbekannter in Barbaras Haus eingedrungen und hatte den Teddybären, das Lieblingsspielzeug des Jungen, mitgenommen. Zwar war er von Inspektor Gruber überrascht worden, konnte diesen aber überwältigen und entkommen.

Der Verdacht fällt nun auf Willy Stuber, einen vorbestraften Mitarbeiter Kostas. Halm und Gruber suchen ihn auf und entdecken dort nicht nur den Koffer mit dem Lösegeld, sondern stoßen zu ihrer Überraschung auch auf Otto Klembke. Kosta, Stuber und Klembke hatten die Entführung gemeinsam inszeniert. Während Otto mit Rosa im Kino war, verschaffte sich Stuber Zutritt zu Barbaras Haus und nahm den Jungen mit. Der Plan Kostas war tatsächlich, nicht nur Barbara zu einem Karriereschub zu verhelfen, sondern auch sich und seine Agentur groß herauszubringen, in dem er selbstlos das Lösegeld zur Verfügung hätte stellen wollen.

Als das Trio dann aber erfuhr, dass Arthur Klagenberg sich angeboten hatte, die 100.000 D-Mark zu zahlen, war es zum Streit gekommen, da sich Stuber und Klembke nicht mehr – wie ursprünglich geplant – mit ein paar Hundert Mark hatten abspeisen lassen wollen. Im Verlauf der Auseinandersetzung hatte Kosta eine Waffe gezogen, doch der ebenfalls bewaffnete Stuber war schneller und erschoss Kosta. Daraufhin setzte er sich mit Klagenberg wegen der Geldübergabe in Verbindung.

Die Beamten erklären, dass man die Täter auch ohne Geständnis hätte überführen können, da es einen Kronzeugen gäbe, nämlich den Teddybären, dessen Haare an allen Personen zu finden seien, die mit der Entführung zu tun hätten. Der Junge wird wohlbehalten in der Villa Kostas gefunden, wohin er nach der Tat wieder gebracht worden war.

Sonstiges

Stefan Kosta fährt in einer kurzen Szene einen VW Käfer mit dem Kennzeichen M-US 949. In der Folge Der Füllfederhalter ist dies der Privatwagen des ermittelnden Kriminalbeamten Beyer. Dasselbe Kennzeichen findet sich an einem Fiat in der Folge Akte Dr. W., mit dem ein tödlicher Verkehrsunfall verursacht wird. In Folge 17 (Das Feuerzeug) ziert es ein US-amerikanisches Modell der Marke Oldsmobile.