Das Kriminalmuseum: Der Füllfederhalter
| Folge 8 der Reihe Das Kriminalmuseum | |
| Titel | Der Füllfederhalter |
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| Produktionsland | Bundesrepublik Deutschland |
| Originalsprache | Deutsch |
| Länge | 59 Minuten |
| Altersfreigabe |
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| Produktionsunternehmen | Intertel Television |
| Regie | Wolfgang Becker |
| Drehbuch | Ilse Lotz-Dupont |
| Produktion | Helmut Ringelmann |
| Musik | Bert Grund, Martin Böttcher (Titelmusik) |
| Kamera | Franz Xaver Lederle |
| Premiere | 2. Apr. 1964 auf ZDF |
| Besetzung | |
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| → Episodenliste | |
Der Füllfederhalter ist der achte Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 2. Januar 1964 im ZDF.
Handlung
In den Jahren des Zweiten Weltkrieges vertraut die jüdische Frau Mendelsohn dem Rechtsanwalt Nova eine Skizze ihres Grundstücks an, auf der das Versteck ihrer Wertsachen in Form von Schmuck, Gold und Geld bezeichnet ist, die sie auf der geplanten Flucht nach England nicht mitnehmen kann. Viele Jahre nach Kriegsende kehrt die inzwischen verwitwete Frau nach Deutschland zurück und sucht Nova auf. In seiner Gegenwart lässt sie das vergrabene Behältnis heben, doch zu ihrem Entsetzen ist es leer. Es befindet sich darin nur ein Füllfederhalter, den der Anwalt aufgrund der Initialen M. N. als seinen identifiziert. Er meldet die Angelegenheit der Polizei und findet sich schließlich mit dem Vorwurf des Diebstahls auf der Anklagebank wieder.
Im Prozess gibt Nova an, dass der Füllfederhalter ihm um den Jahreswechsel 1946/47 abhandengekommen sei. Verschiedene Zeugen können nicht zur Aufklärung beitragen, bis ein junger Musikstudent erscheint, der unter Eid aussagt, Nova in der Neujahrsnacht mit einem Spaten in der Hand auf dem Mendelsohn’schen Grundstück gesehen zu haben. Aufgrund dieser Aussage wird Nova zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Jahre später gerät der Vorgang in die Hände von Kriminalinspektor Beyer. Nach dem Studium der Akten kommen ihm Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Er nimmt Urlaub und beginnt, private Nachforschungen anzustellen. Zunächst sucht er Nova im Gefängnis auf und muss unter anderem erfahren, dass dieser sich inzwischen von seiner Frau hat scheiden lassen, da er ihr nicht zumuten wollte, mit einem Zuchthäusler verheiratet zu sein. Die Hoffnung, seine Unschuld noch beweisen zu können, habe er aufgegeben.
Beyer lässt sich von Frau Mendelsohn Fotos einiger ihrer sehr wertvollen Schmuckstücke geben. Besonderes Interesse zeigt er für einen 15-karätigen Smaragd, der über all die Jahre nie wieder aufgetaucht ist. Deshalb fragt Beyer sich, was der Dieb mit den Wertsachen gemacht haben könnte. Über Kontakte zu verschiedenen Hehlern führt ihn eine vielversprechende Spur nach Wien. Nachforschungen dort bringen ihn auf eine Dame, die nach ihrer Flucht aus Ungarn dem renommierten Edelsteinhändler Waraschitz ihren wertvollen Familienschmuck verkauft hat. Der Händler habe sich der Seriosität seiner Kundin versichert und nennt Beyer die Pension, in der sie zu der Zeit gewohnt hatte. Dort erinnert man sich nachhaltig an den Gast, sie sei damals oft ausgegangen, es müsse sich um Lokale und Bars in der Nähe gehandelt haben, denn sie sei immer zu Fuß gegangen.
Beyer sucht in Frage kommende Lokalitäten auf und sieht sich in einer von ihnen überraschend Ferry Maitner gegenüber, dem Hauptbelastungszeugen im Prozess gegen Dr. Nova. Maitner lebt inzwischen auf großem Fuße und als Beyer in dessen Abwesenheit das Haus in Begleitung österreichischer Kollegen und Waraschitz aufsucht, öffnet ihm die Ex-Frau Novas die Tür, die inzwischen mit Maitner verheiratet ist und die Waraschitz als seine ungarische Kundin identifizieren kann.
So stellt sich heraus, dass der Anwalt seinerzeit einem Komplott zum Opfer gefallen war. Seine Frau hatte sich in den Besitz der Skizze gebracht und Maitner die Wertsachen ausgegraben, dabei den Füllfederhalter Novas zurückgelassen, um den Verdacht auf ihn zu lenken.
Sonstiges
Das Szenenbild besorgte Max Mellin. Jürgen Goslar spielt nach der Episode Die Fotokopie zum zweiten und letzten Mal den Ermittler. Sein Wagen ist ein VW Käfer mit dem Kennzeichen M-US 949. Denselben Wagen fährt in der vorhergehenden Folge Der stumme Kronzeuge der Künstleragent Stefan Kosta. In der Folge Akte Dr. W. findet sich das Kennzeichen an einem Fiat, mit dem ein tödlicher Verkehrsunfall verursacht wird. In Folge 17 (Das Feuerzeug) ist damit ein US-amerikanisches Modell der Marke Oldsmobile unterwegs.
Weblinks
- Das Kriminalmuseum: Der Füllfederhalter bei IMDb
- Das Kriminalmuseum: Der Füllfederhalter bei filmportal.de
- Der Füllfederhalter auf der Krimihomepage