Chronik der Stadt Düren/1851–1875

Diese Liste ist eine Teilliste der Chronik der Stadt Düren. Sie listet datierte Ereignisse von 1851 bis 1875 in Düren auf.

1851

  • Gründung der „Rölsdorfer Bogenschützengesellschaft“.
  • 1. März: Peter Josef Gohr kauft in Rölsdorf ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude (Bardenbeg) und baut es zur Gaststätte um.
  • 15. März: Verbindung der Telegrafenlinie Köln-Düren-Aachen mit den belgischen Linien.
  • 26. Juli – 3. August: 350-Jahresfeier des Dürener Annafestes.
  • September: Als zweite Dürener Zeitung erscheint der „Anzeiger für den Kreis Düren“.

1852

  • Gründung der Flachsspinnerei Schoeller, Bücklers & Co.
  • Mit dem Bau der Prämienstraßen Düren – Nideggen und Düren – Jülich wird begonnen (Vollendung 1855).
  • Gründung des „Hospiziums des Gesellenvereins“ durch Adolph Kolping in Düren.
  • Arnold Sturm richtet im Eckhaus Weierstraße/Marktplatz gegenüber dem Rathaus eine Postkutschenstation aus (später: Ratskeller). Später wurde daraus die Sturmsbrennerei, die danach zum „Sturmsberg“ (Frankenstraße) umzog.
  • 15. März: Auflösung der Stadt Dürener Sparkasse (das Pfandhaus existierte noch bis 1867).
  • 16. November: Erste zweispännige Personenpost Düren – Monschau.

1853

  • Neubau des reformierten Pfarrhauses am Viehmarkt.
  • 23. April: Die Firma Heinrich August Schoeller & Söhne errichtet zwischen der Rur und dem Krauthausener Felde eine eigene Gasbereitungsanstalt.

1854

1855

  • Errichtung einer „Arbeiter-Pensions-Kasse“ in Düren.
  • In Düren bestehen drei Wollfabriken, die den Grundstoff für englische Tuche herstellen.
  • Baubeginn der Marienkapelle Ecke Monschauer Straße/Lendersdorfer Straße, genannt „Cohnens Kapellchen“, Fertigstellung 1860.
  • 15. Juli: Erste dreispännige, zwölfsitzige Personenpost Düren – Köln.
  • 1. Dezember: Eröffnung des ersten Waisenhauses in der Spülgasse, jetzt Waisenhausstraße. Es wird von drei Schwestern der Trierer Borromäerinnen betreut.
  • 3. Dezember: Die Volkszählung ergab 8500 Einwohner.

1856

  • 26. Mai: Die Dürener Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung wird gegründet und erhält das Recht, 25 Jahre lang die Straßen und Plätze mit Kohlegas zu beleuchten.
  • In der Philippstraße 19 wird eine Telegraphenstation eröffnet.
  • Eröffnung des Feinkostgeschäftes Trienes in der Oberstraße.

1857

  • Die Prämienstraße Düren – Aldenhoven wird gebaut.
  • 7. Mai: Aus dem Dürener Turnverein bildet sich ein besonderes Turnerbrandcorps auf freiwilliger Basis (bestand bis Ende der 1860er Jahre).
  • 6. Juli: Die Dürener Bergbauschule, die 10 Jahre bestehen sollte, begann provisorisch mit dem Unterricht im Gasthof Pfälzer Hof und siedelte später zur Dürener Provinzial-Blindenanstalt um.
  • 11. Oktober: Einweihung der Mariensäule auf dem Marktplatz.
  • Die Maschinenfabrik P.J. Wolff & Söhne entsteht neben der Peschschule.

1858

  • In Düren werden Agenturen der Königlichen Bank, später Preußischen Bank bzw. Deutschen Reichsbank, errichtet
  • 1. Januar: Düren hat 8713 Einwohner in 867 Häusern, im Stadtgebiet gibt es 30 bäuerliche Betriebe.
  • 17. August: Die Betriebserlaubnis für die Papierfabrik Walzmühle (Reflex) wird erteilt.
  • 1. August: Seit diesem Tag fährt eine 2. tägliche Post nach Schleiden.
  • 1. September: Betriebseröffnung der ersten öffentlichen Gasanstalt mit einem 8 km langen Rohrnetz.

1859

  • 1. Juli: Die neue Prämienstraßen Düren – Erp und Düren – Lechenich werden dem Verkehr übergeben.
  • 12. Juli: Spezialvertrag mit einigen Dürener Betrieben über die Abnahme von Gas.

1860

1861

1862

  • Das Hospital der Elisabetherinnen wird geschlossen.
  • 16. Januar: Auf dem Gelände des ehemaligen Franziskanerklosters Bethanien entsteht das erste städtische Krankenhaus.
  • 6. März: Der Handelsminister entscheidet über den Bau der Bahnlinie Düren – Kall.
  • 13. und 20. Juli: Vereinigung des 1835 gegründeten Bürgerschützenvereins mit der Ewaldus-Gilde.
  • 28. Oktober: Dechant Vaßen weiht das neue Kloster und die neue Kirche der Cellitinnen in der Pletzergasse ein. Es wurde am 16. November 1944 zerstört und nicht wieder aufgebaut.
  • 5. Dezember: Die Elisabeth-Blindenanstalt wird in die Obhut der Provinz übernommen.

1863

  • Mai: Eröffnung der 'Schenkel-Schoellerschen Altersversorgungsan-stalt', heute 'Schenkel-Schoeller-Stift'.
  • 23. August: Einweihung der Schützenhalle in Großtivoli, heute Stadtpark.

1864

  • Düren hat 10.245 Einwohner in über 2000 Haushalten.
  • 21. Juni: Eröffnung des städtischen Maria-Hilf-Hospitals im früheren Franziskanerkloster mit 40 Betten (Baubeginn 1862).
  • Eröffnung des Dürener Güterbahnhofs im Wirtelfeld.
  • Die Mohrenstraße (ab 6. Dezember 1888 Zehnthofstraße) wird in nördlicher Richtung zur heutigen Schenkelstraße durchgeführt.
  • 1. Oktober: Übernahme der Gasanstalt durch die Stadt.
  • 6. Oktober: Eröffnung der Bahnstrecke Düren – Euskirchen.

1864–1865

1865

  • 13. März: Der spätere Heimatdichter Josef Schregel wird in Jülich, Herrenstraße 16, geboren. 1873 kam er nach Düren.
  • 17. Oktober: Die Ursulinen beginnen mit dem Unterricht im neuen Haus in der Kölnstraße (später Gelände St. Peter Julian). Sie beziehen auch ihr neues Kloster. Es kostet 360.000 Mark.
  • 13. Oktober: Gründung einer Darlehenskasse für den Kreis Düren.
  • 23. November: Die Klosterkirche der Ursulinen in der Kölnstraße wird dem hl. Joseph geweiht.

1866

  • 20. März: Die Dürener Bergbauschule wird wegen der Einstellung der Geldzuwendungen geschlossen.
  • 19. Oktober: Die Stadtverordneten beschließen die Aufhebung des Pfandhauses.
  • 31. Oktober: St. Nikolaus in Rölsdorf wird zur Pfarre erhoben; bisher gehörte Rölsdorf als Kapellengemeinde zur Pfarre St. Michael, Lendersdorf.

1867

1868

1869

1870

  • Das Rathaus erhält eine Freitreppe.
  • Die ersten vier Öfen mit Gasheizung werden in Privathaushalten installiert.
  • Düren hat 11.700 Einwohner.
  • Neunummerierung der Häuser und erste Anbringung von Straßenbenennungsschildern (1868 vom Stadtrat beschlossen) bis 1871.
  • Baubeginn der ersten Pfarrkirche St. Nikolaus in Rölsdorf in der Monschauer Straße (früher Oberstraße). Vorher Standort der Nikolauskapelle, jetzt Standort des Jugendheimes, Einweihung 1871.
  • 3. Januar: Die Dürener Volksbank nimmt in einem Haus am Altenteich ihre Arbeit auf.
  • 5.–11. November: Etwa 80.000 französische Kriegsgefangene fahren durch Düren.

1871

  • Rölsdorf hat 98 Wohngebäude mit 719 Einwohnern
  • 18. Januar: Gründung des „Deutschen Reiches“.
  • 1. Februar: Gründung der Stadtbibliothek(Stadtbücherei) auf Anregung von Bürgermeister Hubert Jakob Werners.
  • 278 Personen werden von einer Pockenepidemie befallen, 55 Personen sterben.
  • 1. September: Hoesch zieht nach Dortmund und errichtet dort das Weltwerk Hoesch AG.
  • Oktober: Im Städtischen Hospital wird eine Volksküche eingerichtet.
  • 16. November: Bei einem Brand wird die Tuchfabrik Johann Peter Schoeller auf dem Viehmarkt (heute Kaiserplatz) völlig vernichtet.
  • 1. Dezember: Bei der Volkszählung werden 1195 Wohnhäuser mit 12.862 Einwohnern ermittelt.
  • 6. Dezember: Einweihung der ersten St. Nikolaus-Pfarrkirche in Rölsdorf, jetzt Monschauer Str. 175 (Abbruch 2. März 1958).

1872

  • Die Dürener Bank zieht vom Altenteich zur Ecke Zehnthofstraße/Schenkelstraße um
  • Gründung der Dürener Gemeinnützigen Baugesellschaft.
  • 24. Mai: Gründungsversammlung der 1. Dürener Feuerwehr; das bisherige städtische Brandcorps wird zur Freiwilligen Feuerwehr umgebildet.
  • 24. Mai: Einweihung der Synagoge in der Schützenstraße 20.
  • 1. Juli: Gründung des Kriegervereins.
  • 1. Oktober: Erstausgabe Dürener Zeitung.

1873

  • Die Post bezieht ihr neues Amtsgebäude in der Eisenbahnstr. 36, später Kolpinghaus, heute Dürens Post Hotel.
  • Nach 223 Jahren wird das Gasthauskloster der Elisabetherinnen geschlossen.
  • Das Heilig-Geist-Haus wird abgerissen.
  • In der Philippstraße wird ein Altersheim errichtet, welches die Elisabetherinnen übernehmen.
  • 21. Juli: Aachener Elisabetherinnen übernehmen das Maria-Hilf-Krankenhaus von der Stadt.
  • 1. Oktober: Einweihung der Bahnstrecke Düren – JülichOdenkirchen.
  • 27. Oktober: Das neue Schiff der Distelrather Kapelle wird eingeweiht.
  • November: Die Teppichfabrik Gebrüder Schoeller & Co. wird kaufmännisch von der Tuchfabrik getrennt und ins Dürener Handelsregister eingetragen. Der Anker wurde das Markenzeichen.

1874

  • Februar: Die Dürener Industriellen stiften der Stadt eine Dampfspritze für die Feuerwehr.
  • Errichtung eines reformierten Pfarrhauses westlich der Auferstehungskirche in der Schenkelstraße Nr. 3, wegen Straßenverbreiterung 1979 abgerissen.
  • Es erkranken 470 Personen an Pocken, von denen 145 sterben.
  • Einweihung des Dürener Hauptbahnhofes; die Haltestelle befand sich vorher in den Anlagen der jetzigen Langemarckstraße.
  • 1. November: Der Friedhof in der Monschauer Straße (jetzt alter Friedhof) wird eingesegnet. Vorher befand sich der Friedhof neben der alten Nikolauskapelle.

1875

  • Das Amtsgericht Düren zieht in das ehemalige Jesuitenkolleg an der Jesuitengasse ein.
  • Erweiterung des städtischen Friedhofes in der Kölnstraße.
  • Eine neue Fabrik für Kohlegas wird in der Eisenbahnstr., jetzt Josef-Schregel-Straße, eingeweiht.
  • Am Großtivoli, jetzt Stadtpark, wird das erste Übungs- und Steigerhaus für die Feuerwehr errichtet.
  • 1. Januar: Die erste Ausgabe der Roer-Zeitung erscheint.
  • 22. Juli: Inbetriebnahme der neuen Gasfabrik an der Eisenbahnstraße.
  • 1. Dezember: Bei der Volkszählung werden 14.488 Personen mit 1424 Häusern ermittelt.

Literatur