Carcaixent
| Gemeinde Carcaixent | |||
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| Wappen | Karte von Spanien | ||
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| Basisdaten | |||
| Land: | |||
| Autonome Gemeinschaft: | |||
| Provinz: | Valencia | ||
| Comarca: | Ribera Alta | ||
| Gerichtsbezirk: | Alzira | ||
| Koordinaten: | 39° 7′ N, 0° 27′ W | ||
| Höhe: | 21 msnm[1] | ||
| Fläche: | 59,25 km²[2] | ||
| Einwohner: | 21.317 (Stand: 2024)[3] | ||
| Bevölkerungsdichte: | 360 Einw./km² | ||
| Postleitzahl(en): | 46740 | ||
| Gemeindenummer (INE): | 46083 | ||
| Nächster Flughafen: | Aeropuerto de Manises (Valencia) | ||
| Verwaltung | |||
| Amtssprache: | Valencianisch | ||
| Bürgermeister: | Carolina Almiñana Lledó | ||
| Website: | www.carcaixent.es | ||
| Lage des Ortes | |||
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Carcaixent (spanisch Carcagente) ist eine Gemeinde und Ortschaft in der Autonomen Gemeinschaft Valencia in Spanien. Sie gehört zum Bezirk Ribera Alta und hat 21.317 Einwohner (INE 2024). Seit 2017 ist u.a. Braunfels eine der Partnerstädte.[4]
Geographie
Das Gemeindegebiet liegt zwischen dem rechten Ufer des Flusses Xúquer (span. Júcar), dem Tal von Aigües Vives (Aguas Vivas) und den Convento-Bergen. Die Stadt Carcaixent ist das bedeutendste Zentrum der Gemeinde, die zugleich ihren Namen trägt.
Das Gebiet um Carcaixent wird vom Fluss Xúquer und seinen Nebenflüssen Magre (Magro), Verde und Barcheta bewässert, ebenso wie von der Königlichen Bewässerungskanalanlage von Carcaixent (Arxiu Reial Sèquia de Carcaixent, span. Real Acequia de Carcaixent). Das Terrain ist größtenteils flach und erstreckt sich über die geographische Einheit des Xúquer-Tals, das sich ab der Stadt in östlicher Richtung in ein gebirgiges Gebiet mit der Sierra de Corbera und der Serra de les Agulles (Sierra de las Agujas) verwandelt. Der Boden stammt aus dem Quartär und ist durch Schwemmland des Xúquer-Flusses entstanden, mit Bergen aus Kalkgestein.
Von Valencia aus ist die Ortschaft über die CV-42 und CV-41 oder über die A-7 mit anschließendem Anschluss an die CV-543 erreichbar.
Stadtteile und Ortsteile
Im Gemeindegebiet von Carcaixent befinden sich zudem die folgenden Siedlungskerne: La Barraca d'Aigües Vives, Cogullada. Der Hauptort Carcaixent selbst ist in vier Stadtteile unterteilt: Santa Bàrbara, Les Barraques, La Muntanyeta, Les Quatre Camins.
Angrenzende Gemeinden
Das Gemeindegebiet von Carcaixent grenzt an die Orte Alberic (span. Alberique), Alzira (Alcira), Benifairó de la Valldigna, Benimuslem, Xátiva (Játiva), La Pobla Llarga (Puebla Larga), Rafelguaraf, Simat de Valldigna (Simat de la Valldigna) und Castelló (Villanueva de Castellón) – alle in der Autonomen Gemeinschaft Valencia gelegen.
Geschichte
Es gibt vorgeschichtliche Hinweise auf eine sehr alte Besiedlung des Gebiets seit der Jungsteinzeit, insbesondere in Form von iberischen und römischen Funden. Der Ursprung der heutigen Ortschaft Carcaixent liegt jedoch in einer muslimischen alquería (ländliche Siedlung). Während der arabischen Herrschaft war das Gebiet in verstreute alquerías organisiert. Im Gemeindegebiet sind mehrere dieser Siedlungen dokumentiert: Carcaixent, Cogullada, Ternils, Benimaclí, Benivaire, Alborgí. Diese bildeten zusammen ein zusammenhängendes Gebiet, das später unter dem Namen Horta de Cent oder Huerta de Carcaixent bekannt wurde.
Infolge der christlichen Eroberung durch Jaume I. von Aragón Ende Dezember 1242 wurde der Ort mit Siedlern aus Lleida und Tortosa wiederbevölkert. 1248 erscheint er erstmals im „Llibre del Repartiment“. 1266 wurde Carcaixent zur Pfarrei erhoben, und in der Alquería von Ternils entstand die Kapelle des heiligen Rochus. Im Mittelalter war Carcaixent eine von Alzira abhängige Ortschaft. 1348, während des Unionskrieges, wurden Carcaixent und Cogullada niedergebrannt. 1434 besaß der Ort bereits eine Kirche, die vom Vikar von Ternils betreut wurde.
Im 16. Jahrhundert erlebte Carcaixent durch den Maulbeeranbau und den Seidenhandel eine Phase starken Wachstums. 1521 war es ein Zentrum der Germanías-Bewegung, wodurch es zu zahlreichen Auseinandersetzungen kam. 1547 wurde beschlossen, dass der Vikar seinen Wohnsitz in Carcaixent nehmen sollte. Schon 1544 verfügte die Kirche über mehrere Pfründen. 1576 trennte sich Carcaixent von Alzira und erhielt als Universitat das Recht auf Selbstverwaltung, verbunden mit einem eigenen Gemeindegebiet und der Aufteilung öffentlicher Lasten mit Alzira. Ein Jahr später beantragte der Ort Verbrauchssteuern auf Brot, Wein und Fleisch, um die hohen Kosten für den Bau der Kirche zu decken, die mehr als 10.000 Dukaten verschlungen hatten. 1589 erhob Filipe II. Carcaixent gegen großzügige Zahlungen an die Krone zur königlichen Stadt mit Stimmrecht in den valencianischen Cortes.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden in Carcaixent rund 24.000 Hektar bewirtschaftet. Etwa ein Viertel der Grundbesitzer galt als wohlhabend und konnte Überschüsse erwirtschaften, was die Finanzierung der Stadterhebung ermöglichte. In den Cortes von 1626 beantragte die Kirche Steuerbefreiungen in Höhe von 40.000 Pfund. Gleichzeitig forderte der königliche Stand eine Überprüfung der Grenzen zu Algemesí, da es seit der Abspaltung von Alzira zahlreiche Streitigkeiten gegeben hatte. 1645 bat die Stadt um Steuerfreiheit zur Tilgung von 2.000 Pfund. Bereits 1627 führte Carcaixent ein Losverfahren zur Wahl der Amtsträger ein. Angesichts der schweren Probleme der Bauern zwischen 1600 und 1650 beschloss man den Bau eines neuen Bewässerungskanals, um die unzureichende Versorgung durch die bestehenden Kanäle auszugleichen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Carcaixent das regionale Zentrum der Seidenproduktion. Im Spanischen Erbfolgekrieg stellte es sich auf die Seite des Bourbonen Felipe V., der 1708 und 1738 zwei Privilegien verlieh, die Carcaixent die volle zivile und strafrechtliche Gerichtsbarkeit sicherten.
Von grundlegender Bedeutung für Landwirtschaft und Wirtschaft war die Einführung des Orangenbaums, der die Agrarstruktur revolutionierte und den weiteren Verlauf der landwirtschaftlichen Entwicklung prägte. Im Jahr 1781 pflanzten der Priester Vicent Monzó i Vidal, der Apotheker Jacint Bodí i Esteve und der Notar Carles Maseres i Valencia die ersten Orangenbäume im Gebiet La Bassa del Rei. Die Orange setzte sich ab dem späten 18. Jahrhundert zunehmend durch und verdrängte andere Anbauprodukte, bis sie zur dominierenden Kulturpflanze wurde. Im 19. Jahrhundert begann der großflächige Export der Orangen.
Anfang des 19. Jahrhunderts verfügte Carcaixent über vier Mühlen für Mehl und Reis sowie 204 Seidenspinnstühle. 1813 kam es während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges in der Umgebung zu einem bedeutenden Gefecht gegen die französischen Truppen, das zur Legende von „La Marqueseta“ führte (María Antònia Talens Mezquita).
Ab 1848 begann der Export von Orangen nach Frankreich, ab 1863 auch nach Großbritannien. Die Eisenbahnlinie von Valencia nach Játiva erreichte Carcaixent im Jahr 1853. 1861 wurde die Gesellschaft „Tramway Carcagente a Gandia“ gegründet, die den Bau und Betrieb der ersten Schmalspurbahn der iberischen Halbinsel übernahm. Nach drei Jahren Bauzeit wurde 1864 die tiergezogene Bahnstrecke eröffnet, die die wohlhabenden Regionen Safor und Ribera (Carcaixent–Gandía–Denia) verband. Im September 1911 kam es infolge eines Streiks gegen den Krieg in Afrika zu schweren Unruhen, bei denen das Rathaus niedergebrannt wurde. 1916 wurde Carcaixent offiziell der Titel einer Stadt verliehen.
Am 20. Oktober 1982 brach der Staudamm von Tous. Die dadurch ausgelöste Flutwelle des Xúquer – bekannt als „pantanà“ – erreichte 16.000 m³/s und übertraf sogar die Überschwemmung von 1864. Sie verwüstete die Regionen Ribera Alta und Ribera Baixa und traf besonders Orte wie Sumacàrcer, Gavarda, Beneixida, Alberic, Algemesí und Carcaixent selbst.
Wirtschaft
Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig Carcaixents. Sie beruhte seit dem 19. Jahrhundert hauptsächlich auf dem Monokultur-Anbau und Handel mit Orangen. Doch ab den 1960er-Jahren kam es zu einer schweren Krise, wodurch die Landwirtschaft in eine Phase der Rezession geriet. Derzeit befindet sich der Sektor in einem Prozess der Umstrukturierung.
Was die Industrie betrifft, so konzentriert sich dieser sekundäre Wirtschaftssektor hauptsächlich auf die Verarbeitung von Zitrusfrüchten. Daneben gibt es auch Betriebe in der Textilbranche sowie in der Herstellung von Kleinmöbeln und anderen Produkten.
Heutzutage sind mehr als zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung im Dienstleistungssektor tätig. Dieser Sektor erlebte einen deutlichen Aufschwung durch die Errichtung des Einkaufszentrums Ribera del Xúquer, einer großen Handelsfläche, die das Angebot an Konsumgütern in der Region erheblich erweitert hat – Güter, die zuvor in anderen Gegenden beschafft werden mussten. Allerdings wird dieses neue Einkaufszentrum auch als potenzielle Bedrohung für den lokalen Einzelhandel wahrgenommen.
Politik
Der Stadtrat besteht aus 21 Ratsmitgliedern. Bei den Kommunalwahlen am 28. Mai 2023 wurden 6 Ratsmitglieder des Partido Popular (PP), 5 von Units per Carcaixent (UperC), 4 von Acord per Guanyar, 4 vom Partido Socialista Obrero Español (PSOE) und 2 von VOX gewählt. Vier Jahre zuvor, bei den Kommunalwahlen 2019 waren es: 6 von Compromís, 4 des Partido Popular (PP), 4 vom PSOE, 4 von Units per Carcaixent (UperC) und Ciudadanos (CS).
Bei den Parlamentswahlen am 23. Juli 2023 entfielen 32.99 % auf den Partido Popular (PP), 28.95 % auf den Partido Socialista Obrero Español (PSOE), 17,9 % auf VOX und 17,77 auf Sumar-Compromís.
Verkehrsanbindung
Bahnverbindungen
Carcaixent verfügt über einen Bahnhof der spanischen Eisenbahngesellschaft RENFE. Die wichtigste Verbindung ist die Linie C-2 des Nahverkehrssystems Cercanías Valencia, die die Stadt mit mehreren umliegenden Ortschaften sowie mit Valencia verbindet.
Überlandbusse
Carcaixent wird zudem von mehreren Überlandbuslinien bedient, die die Stadt mit anderen Gemeinden der Region sowie mit Valencia verbinden. Die wichtigsten Anbieter sind Autobuses Buñol S.L. und Autocars Lozano. Zu den Linien gehören: Valencia – Guadasuar – Alzira – Carcaixent sowie Carcaixent – Alzira – Algemesí.
Stadtbus
Der innerstädtische Busverkehr wurde vor einigen Jahren eingeführt. Zunächst wurde er von Autocars Agulló S.L. betrieben, mittlerweile wird der Dienst von Autobuses Buñol S.L. übernommen. Die Linie verbindet zentrale Punkte der Stadt wie den Bahnhof, das Rathaus, die weiterführenden Schulen, das Einkaufszentrum und die Ortschaft Barraca d'Aigües Vives.
Kultur – Religiöses Erbe
Ermita de Sant Roc de Ternils: Kapelle aus dem 13. Jahrhundert im frühgotischen Stil mit romanischem Portal. Sie ist das älteste Gebäude des Ortes und war die ehemalige Kirche der alten Siedlung Ternils. Es handelt sich um einen schlichten Bau mit einem rechteckigen Einraum, der von vier Gurtbögen getragen wird. Das offene Holzdach ist mit geometrischen Rautenmustern verziert, die die vier roten und gelben Streifen zeigen.
Església de l’Assumpció: Ursprünglich 1434 erbaut, gotisch, im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umgestaltet. Mit dem stetigen Wachstum Carcaixents wurde die Kirche mehrfach vergrößert, besonders ab 1625, als sie ihre heutige Gestalt erhielt. Die Bauleitung lag beim Baumeister Joaquín Bernabéu. Der Glockenturm wurde schon zuvor errichtet und 1619 vollendet. Nach einem Brand im Jahr 1736 erhielt die Kirche ihre heutige barocke Ausstattung. 1770 wurde die neue Eingangsfassade fertiggestellt. Der Bau ist als Basilika angelegt, mit betontem Querhaus, hohen Mauern, angesetzten Pilastern und stark hervortretenden inneren Strebepfeilern. An der Fassade fallen die Strebepfeiler, der schlanke Glockenturm und die große Kuppel auf einem runden Tambour auf, die mit einer halbkugelförmigen, bunt glasierten Keramikdeckung versehen ist. Im Inneren sticht besonders der monumentale polychrome Holzaltar im Chor hervor. Die Kirche besitzt elf Seitenkapellen, darunter die der Schutzpatronin des Ortes, der „Mare de Déu d’Aigües Vives“. Außerdem beherbergt sie Gemälde von Segrelles.
Església de Sant Bartomeu de Cogullada: Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert erbaut, allerdings durch eine neuere Restaurierung in Teilen ihres ursprünglichen Dekors beeinträchtigt. Es handelt sich um eine einschiffige, rechteckige Kirche mit Tonnengewölbe, Fenstern und einer Kuppel über der Hauptkapelle. Das Gewölbe ruht auf Pilastern und Strebepfeilern, die seitliche Kapellen ermöglichen. Es gibt nur ein Portal am Eingang, aus Stein, mit dorischen Kapitellen und einer zentralen Gliederung. Im oberen Teil flankieren dekorierte Fialen eine enthauptete Steinfigur – vermutlich des Schutzheiligen –, darüber ein gesprengter Giebel. Der Glockenturm besteht aus drei Geschossen. Die Kirche bewahrt Kultgegenstände auf, die aus anderen Kirchen stammen, die im Bürgerkrieg zerstört wurden.
Monestir del Corpus Christi: Dominikanerkloster von 1654, von dem heute nur noch die Kirche erhalten ist, die inzwischen als Auditorium dient. Das heutige Gebäude wurde 1689 vollendet und besteht aus einem einzigen Schiff, später mit neoklassizistischen Ornamenten ergänzt. Es ist mit einem Tonnengewölbe über Pilastern gedeckt, mit Fenstern und inneren Strebepfeilern. Außen findet sich ein kleiner Wandglockenturm und ein neoklassizistisches, inzwischen vermauertes und beschädigtes Portal.
Convent de Sant Francesc: 1602 mit der Genehmigung des Patriarchen Joan de Ribera erbaut.
Convent Aigües Vives, gelegen im gleichnamigen Tal: Erste Bauarbeiten stammen aus dem 13. Jahrhundert, das heutige Gebäude entstand jedoch ab dem 16. Jahrhundert. Der große Kreuzgang wurde 1597 errichtet, später die Klosterkirche, und im 18. Jahrhundert schließlich der gesamte Nordflügel. Herausragend ist der Kreuzgang mit Kreuzrippengewölben und barocker Innenausstattung. Die kleine Kirche hat einen rechteckigen Grundriss mit einem Schiff, Tonnengewölbe, Seitenkapellen und einer erhöhten Empore. Das Kloster wurde von Augustiner-Mönchen geführt, die die Statue der „Mare de Déu d’Aigües Vives“ hüteten, bis sie 1835 im Zuge der Säkularisation das Kloster verlassen mussten. In jüngerer Zeit wurde das Gebäude restauriert und zu einem Hotel umgestaltet.
Església de Sant Antoni de Pàdua
Església de Sant Francesc de Paula
Asil Mare de Déu dels Desemparats (1906/1907), entworfen vom Architekten Antonio Martorell Trilles.
Ziviles Kulturerbe
Magatzem de Ribera: Das Lagerhaus von Ribera wurde am 3. Dezember 1903 eingeweiht. Der Grundriss des Gebäudes hat die Form eines „L“. Der Bau ist von der Basilika-Architektur inspiriert: eine große, hohe Mittelhalle wird von zwei niedrigeren, schmaleren Seitenschiffen flankiert, die zudem eine zenitale Beleuchtung ermöglichen. Eine Reihe von Stützen markiert die Trennung zwischen Mittel- und Seitenschiffen.
Rathaus (Casa consistorial): Das heutige Rathaus wurde 1847 eingeweiht. Es ist im neoklassizistischen Stil erbaut und zeichnet sich durch eine schöne und harmonische Fassade aus. Das von Salvador Escrich geleitete Bauwerk ist in Form eines Herrenhauses errichtet und umfasst Erdgeschoss, Hauptetage und Dachkammer, erschlossen durch eine große Treppe. Der unregelmäßige, trapezförmige Grundriss gruppiert sich um einen Innenhof. Besonders hervorzuheben ist der Sitzungssaal mit einer prächtig verzierten Holzdecke. Heute sind die Gemeindebüros zwischen diesem Gebäude und dem angrenzenden Palast des Marqués de Montortal aufgeteilt.
Palast des Marqués de Montortal (Palau del Marqués de Montortal, auch „de la Marqueseta“): Um 1780 erbaut und 1850 umgestaltet. Das Gebäude umfasst Erdgeschoss, Hauptetage und Dachkammer. Besonders bemerkenswert ist die Innenausstattung: Es beherbergt eine bedeutende Sammlung von Keramikfliesen aus dem 18. Jahrhundert, darunter eine prachtvolle, mit keramischen Tafeln geschmückte Küche. In der Hauptetage finden sich dekorative Fresken an Wänden und Decken. Nach einer umfassenden Restaurierung wurde das Gebäude im Januar 1993 wiedereröffnet und dient seither als Gemeindeverwaltung.
Turm von Carcaixent (Torre de Carcaixent, auch „Cova de les Meravelles“): Ein quadratischer Turm, der sich in gutem Zustand innerhalb eines Privatgrundstücks befindet.
Jugendstil-Residenzen: Zahlreiche Villen und Wohnhäuser der Großgrundbesitzer-Aristokratie aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden im modernistischen Stil errichtet.
Markthalle (Mercat municipal): 1934 eingeweiht, auf Grundstücken, die José Vidal Canet der Gemeinde gestiftet hatte. Der Baukörper ist rechteckig und misst 33 x 75,80 Meter. Um Überschwemmungen zu vermeiden, wurde das Gebäude deutlich über Bodenniveau errichtet. Hervorzuheben ist die große zentrale Halle, flankiert von niedrigeren Seitenschiffen. Die Außenfassade besteht aus Ziegelmauerwerk mit großen Fenstern, die für viel Licht und gute Belüftung sorgen. Schmuckelemente aus blauer Keramik zieren das Äußere, darunter zwei Tafeln mit dem Stadtwappen.
Feste
Humoristisches Rallye: Als Fest von touristischem Interesse auf Provinzebene anerkannt, wird es am ersten Oktoberwochenende gefeiert.
Patronatsfeste: Am 16. Oktober wird das Fest der Mare de Déu d’Aigües Vives, der Schutzpatronin von Carcaixent, begangen; am 14. Oktober das Fest des Sant Bonifaci Màrtir, Märtyrer und Schutzpatron der Stadt.
Fira Modernista: Seit 2016 wird die offizielle Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1916 durch ein großes Volksfest, das immer in den Monaten Mai oder Juni stattfindet, gefeiert.
Städtepartnerschaften
Der Städtepartnerschaftsverein von Carcaixent (AMAC) ist für die Organisation und Durchführung der verschiedenen Partnerschaften sowie der Aktivitäten in den Partnerstädten zuständig. Die AMAC wurde 1982 gegründet, als der offizielle Partnerschaftsvertrag zwischen Carcaixent und Bagnols-sur-Cèze (Frankreich) unterzeichnet wurde. Ziel war es, die Beziehungen zwischen den beiden Städten zu vertiefen und Kultur, Sprache und Werte miteinander zu teilen.
Heute ist die AMAC Teil eines Netzwerks von acht europäischen Städten, darunter Bagnols-sur-Cèze, Feltre (Italien), Eeklo (Belgien), Braunfels (Deutschland), Kiskunfélegyháza (Ungarn), Newbury (England) und Zamość (Polen), von denen viele auch untereinander partnerschaftlich verbunden sind.
Die Stadt Carcaixent selbst unterhält offiziell mit Bagnols-sur-Cèze, Feltre, Eeklo und Braunfels Städtepartnerschaften.
Persönlichkeiten
- Andreus Robles (Carcaixent, 1684 - València, 1764) va ser un arquitecte que s'emmarcà dins de l'estil barroc i que va treballar en la província de València.
- Josep Rios Chinesta (Carcaixent, 1855 – 1935): Bedeutender Ebenist und Baumeister des frühen 20. Jahrhunderts.
- José Vidal Canet (Carcaixent, 1880 – 1968): Bedeutender Kaufmann und Bauunternehmer, der die Grundstücke für den Bau der Markthalle zur Verfügung stellte.
- Joan Vert (Carcaixent) 1890 – Madrid, 1931): Komponist, der sich vor allem der Zarzuela widmete.
- Julià Ribera Tarragò (Carcaixent, 1858 – 1934): Gilt weltweit als eine Referenz im Bereich der Arabistik.
- Francisco Pons Boigues (1861–1899), Geisteswissenschaftler und Bibliothekar
- Víctor Oroval i Tomàs (Carcaixent, 1910 – 1989): Lehrer und Jurist, ehemaliger Direktor der Stadtbibliothek und Mitbegründer von Acció Cultural del País Valencià.
- José Vidal Beneyto (Carcaixent, 1929 – Paris, 16. März 2010): Philosoph, Soziologe und Politikwissenschaftler. Aktiver Gegner des Franco-Regimes, Mitbegründer der Tageszeitung El País und seit 2006 Ehrendoktor der Universität Valencia. Er war unter anderem Generalsekretär der Europäischen Kulturagentur und des Mediterranen Kulturrats, beide unter der Schirmherrschaft der UNESCO.
- Enric Castelló Cogollos (Carcaixent, 1973): Doktor der Kommunikationswissenschaften an der Autonomen Universität Barcelona und Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Rovira i Virgili.
- Enrique Guerrero Salom (Carcaixent, 1948): Doktor der Politikwissenschaft an der Universität Complutense Madrid und Stipendiat der Fulbright-Kommission. Von 1991 bis 1993 war er Staatssekretär für Bildung und Berufsbildung, von 2004 bis 2008 Staatssekretär im Kabinett des spanischen Ministerpräsidenten und von 2009 bis 2019 Abgeordneter im Europäischen Parlament für Spanien. 2012 wurde er zum Ehrenbürger (Hijo Predilecto) von Carcaixent ernannt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:ALTITUD
- ↑ Gesamtzahl der Dateien Geografische Nomenklatur der Gemeinden und Bevölkerungseinheiten: 1 Datei:MUNICIIOS.csv Spalte:SUPERFICIE
- ↑ Instituto Nacional de Estadística Municipal Register of Spain
- ↑ Partner: Carcaixent Abgerufen am 3. Oktober 2020



