Beziehungen zwischen Liechtenstein und den Vereinigten Staaten
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| Liechtenstein | Vereinigte Staaten |
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Die Beziehungen zwischen Liechtenstein und den Vereinigten Staaten sind traditionell freundschaftlich und eng. Erste bilaterale Abkommen (z. B. Reiseabkommen von 1926 und ein Auslieferungsvertrag von 1936) schufen frühe Grundlagen. Offizielle diplomatische Beziehungen wurden jedoch erst 1997 aufgenommen, als Madeleine M. Kunin am 14. Februar 1997 als erste US-Botschafterin in Liechtenstein akkreditiert wurde.[1] Im Jahr 2000 folgte Claudia Fritsche als erste liechtensteinische Botschafterin in den USA.[2] Im Oktober 2002 eröffnete Liechtenstein eine eigene Botschaft in Washington, D.C., um die seit Jahrzehnten bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu vertiefen.[3]
Die kulturellen Beziehungen sind vielfältig. Beide Staaten fördern Austausch in Bildung, Wissenschaft, Kunst und Tourismus. Es bestehen Stipendien- und Austauschprogramme zwischen Universitäten, und US-Touristen besuchen gelegentlich Liechtenstein, etwa als Teil von Alpenreisen. Auch in Forschung und Technologie gibt es Kooperation, zum Beispiel in den Bereichen erneuerbare Energien und Finanzen. Liechtenstein und die USA betonen ihr gemeinsames Engagement für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und fördern akademischen sowie kulturellen Austausch.[2][3] 2000 wurde das Liechtenstein Institute on Self-Determination mit Unterstützung von Hans-Adam II. als Forschungseinrichtung an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs der Princeton University gegründet.[4]
Liechtenstein ist seit 1868 militärisch neutral und unterhält kein stehendes Heer. Daher existieren keine formellen Militärallianzen oder Verteidigungsabkommen mit den USA. Die liechtensteinische Diaspora in den USA ist sehr klein (wenige hundert Personen), sodass eigene länderübergreifende Netzwerke kaum vorhanden sind.
Wirtschaftlich sind die Vereinigten Staaten ein wichtiger Partner. Der bilaterale Handel ist überschaubar, doch zahlreiche liechtensteinische Unternehmen sind in den USA aktiv und integrieren sich in globale Lieferketten, insbesondere in Hightech- und Präzisionsbranchen. 12 Unternehmen aus Liechtenstein haben knapp 1,4 Milliarden Schweizer Franken (2022) in den USA investiert und beschäftigen dort 7000 Mitarbeiter. Beide Länder arbeiten eng zusammen, um Finanzkriminalität, Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu bekämpfen. 2008 schlossen die USA und Liechtenstein ein Steuerinformationsaustauschabkommen (TIEA), um den grenzüberschreitenden Informationsaustausch in Steuerfragen zu regeln und 2014 wurde ein Steuereinhaltungsvertrag geschlossen, um Steuerhinterziehung zu bekämpfen.[4] Im Oktober 2024 starteten Liechtenstein und die USA in Washington den ersten strategischen und wirtschaftlichen Partnerschaftsdialog, um die Zusammenarbeit in Handel, Investitionen und Sicherheit weiter zu intensivieren.[5]
Die USA unterhalten keine eigene Botschaft in Liechtenstein; der US-Botschafter in Bern ist auch für Liechtenstein zuständig. Liechtenstein verfügt seinerseits über eine Botschaft in Washington, D.C. (seit 2002) unterstützt durch fünf Honorarkonsulate in verschiedenen US-Regionen (Südost-, Nordost-, Mittelwest-, West- und Mountain-Regionen).[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Madeleine May Kunin - People - Department History - Office of the Historian. Abgerufen am 30. August 2025.
- ↑ a b A 25 Year Milestone in Liechtenstein-US Diplomatic Relations | Embassy of the Principality of Liechtenstein in Washington, D.C. Abgerufen am 30. August 2025.
- ↑ a b c Bilaterale Beziehungen USA - Liechtenstein - Liechtensteinische Landesverwaltung. Abgerufen am 30. August 2025.
- ↑ a b Liechtenstein-US Relations | Embassy of the Principality of Liechtenstein in Washington, D.C. Abgerufen am 30. August 2025.
- ↑ US-Liechtenstein Relations Enter New Era with the First Strategic and Economic Partnership Dialogue Between Both Countries | Embassy of the Principality of Liechtenstein in Washington, D.C. Abgerufen am 30. August 2025.

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