Beziehungen zwischen Monaco und den Vereinigten Staaten

Beziehungen zwischen Monaco und den Vereinigten Staaten
Lage von Monaco und Vereinigte Staaten
Monaco Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Monaco Vereinigte Staaten
Fürst Rainier III. mit John F. Kennedy (1961)

Die Beziehungen zwischen Monaco und den Vereinigten Staaten sind das zwischenstaatliche Verhältnis zwischen dem Fürstentum Monaco und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Beide Staaten unterhalten freundschaftliche diplomatische, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte.

Die ersten bilateralen Kontakte gehen ins 19. Jahrhundert zurück: Bereits in den 1860er Jahren entsandten beide Länder Konsularvertreter (Monaco einen Konsul nach New York 1865, die USA einen Konsul nach Monaco 1874). Die Beziehungen waren stets freundschaftlich: Prinz Albert I. bereiste die USA dreimal (1913 Empfang am Weißen Haus durch Woodrow Wilson), während im Ersten Weltkrieg amerikanische Soldaten im Fürstentum stationiert wurden. Einen symbolischen Höhepunkt bildete die Heirat der US-Schauspielerin Grace Kelly mit Fürst Rainier III. 1956, die das Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit an Monaco steigerte und die Verbindung zwischen den Staaten weiter festigte. 1961 wurden Kelly und Reinier im Weißen Haus von Präsident John F. Kennedy empfangen. Nach dem Beitritt Monacos zu den Vereinten Nationen (1993) und zum Europarat (2004) sowie der Neuverhandlung des französisch-monegassischen Schutzabkommens 2005 (Bestätigung der vollen Souveränität Monacos) konnten die USA und Monaco im Dezember 2006 offizielle diplomatische Beziehungen aufnehmen.[1][2]

Die kulturellen Beziehungen sind eng, geprägt, insbesondere vom Erbe Prinzessin Graces. Monaco zählt traditionell viele US-Touristen, vor allem zu Großveranstaltungen wie dem Formel-1-Grand-Prix. Die Verbindung durch Grace Kelly wird fortgeführt durch Stiftungen wie die in den USA aktive Princess Grace Foundation USA, die Künstlerförderung betreibt. Kronprinz Albert II. (der Sohn von Kelly) studierte 1977–81 am Amherst College in Massachusetts und spricht fließend Englisch.[2] Kultureller und wissenschaftlicher Austausch findet unter anderem über Botschafts- und Konsulatsveranstaltungen statt: So organisierte die monegassische Botschaft 2025 im Kennedy Center eine Diskussionsrunde zum Thema Weltraumforschung im Rahmen des „EARTH to SPACE“ Festivals, um internationale Kooperation zu fördern.[3]

Monaco hat keine eigenen Streitkräfte; die Landesverteidigung übernimmt traditionell Frankreich. Ein kleiner Palast-Grenadierdienst und die Feuerwehr unterstehen dem monegassischen Innenministerium, daneben sorgt die nationale Polizei für öffentliche Ordnung. Dementsprechend bestehen keine militärischen Bündnisse zwischen Monaco und den USA. Eine nennenswerte monegassische Diaspora in den USA existiert nicht, während einige US-Amerikaner ihren Wohnsitz in Monaco haben. 2023 lebten knapp 450 Amerikaner in Monaco, auch wenn diese aufgrund rechtlicher Gründe nicht von den Einkommenssteuervorteilen in Monaco profitieren.[4]

Die Wirtschaftsbeziehungen sind überschaubar: Der Warenverkehr ist aufgrund der Zollunion Monacos mit Frankreich gering und der Anbindung an die EU-Staaten gering. Monaco exportiert überwiegend Luxusgüter (z. B. Schmuck, Parfüm, Uhren) und importiert vor allem Industrieerzeugnisse wie Fahrzeuge und Boote. Direkte US-Investitionen in Monaco gibt es nur in geringem Umfang, doch dienen beide Länder als Finanz- und Dienstleistungszentren und Geschäftsleute aus den USA und Monaco pflegen Geschäftsbeziehungen miteinander. 2009 wurde zwischen beiden Ländern ein Abkommen zum Austausch von Steuerinformationen unterzeichnet, nachdem 1952 ein Visaabkommen und 1939 ein Auslieferungsabkommen geschlossen wurde.[2]

Auf diplomatischer Ebene verfügt Monaco seit 2007 über eine eigene Botschaft in Washington, D.C. Das monegassische Botschaftsgebäude befeindet sich in dem ehemaligen Haus des US-Präsidenten Warren G. Harding[5][6] Umgekehrt unterhält die USA keine Botschaft in Monaco: Der US-Botschafter in Paris ist auch für Monaco akkreditiert, und konsularische Angelegenheiten werden vom US-Generalkonsulat in Marseille betreut.[6]

Einzelnachweise

  1. Monaco - Countries - Office of the Historian. Abgerufen am 30. August 2025.
  2. a b c History of Relations MONACO/USA. Abgerufen am 30. August 2025.
  3. The Embassy of Monaco in the United States of America showcases the Principality's role in space exploration at the EARTH to SPACE Festival in Wa... / News / Princely Governement / Portail du Gouvernement - Monaco. Abgerufen am 30. August 2025.
  4. Why these nationalities don't settle in Monaco - L'Observateur de Monaco. 8. Oktober 2024, abgerufen am 30. August 2025 (französisch).
  5. Opening of the Embassy. Abgerufen am 30. August 2025.
  6. a b You Can't Sell Sentiment in Washington. Abgerufen am 30. August 2025 (amerikanisches Englisch).