Beziehungen zwischen Island und den Vereinigten Staaten
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Die Beziehungen zwischen Island und den Vereinigten Staaten sind das bilaterale Verhältnis zwischen Island und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Beide Staaten unterhalten freundschaftliche diplomatische, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte. Die USA erkannten Island am 17. Juni 1944 formell als unabhängigen Staat an; bereits am 30. September 1941 waren diplomatische Beziehungen aufgenommen worden.[1]
1949 gehörte Island zu den Gründungsmitgliedern der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO), behielt aber – als einziges NATO-Land – bis heute keine eigenen Streitkräfte bei. Stattdessen übernahmen die USA auf Grundlage eines bilateralen Verteidigungsabkommens von 1951 die Verantwortung für die Verteidigung Islands.[2] Die NATO-Mitgliedschaft und das 1951 geschlossene Verteidigungsabkommen mit den USA bilden bis heute die zentralen Säulen der isländischen Sicherheitspolitik.[3]
Im Kalten Krieg diente Island als strategischer Vorposten der Allianz; im Oktober 1986 fand in Reykjavík ein Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow statt, das als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Ende des Kalten Krieges gilt. Die Vereinigten Staaten unterhielten bis 2006 einen Militärstützpunkt auf der Keflavík Air Base; nach dessen Schließung bleibt das Verteidigungsabkommen jedoch weiterhin in Kraft.[4]
Die kulturellen Beziehungen werden unter anderem durch Bildungs- und Austauschprogramme sowie durch die isländischstämmige Gemeinschaft in den USA geprägt. Seit dem späten 19. Jahrhundert wanderten Tausende Isländer nach Nordamerika aus; heute leben in den Vereinigten Staaten Schätzungen zufolge rund 50.000 US-Amerikaner mit isländischer Abstammung (Stand 2019).[5] Die isländische Diaspora konzentriert sich vor allem im Oberen Mittleren Westen, insbesondere in North Dakota und Minnesota,[6] aber auch in Bundesstaaten wie Utah und Washington.
Wirtschaftlich sind die Vereinigten Staaten ein bedeutender Handelspartner Islands. Die wichtigsten isländischen Exportgüter in die USA sind Aluminium und Fischereierzeugnisse.[4] Im Jahr 2024 belief sich das bilaterale Handelsvolumen mit Waren auf rund 2,1 Milliarden US-Dollar, davon US-Exporte 0,99 Mrd. $ und US-Importe 1,1 Mrd. $.[7] Touristen aus den USA stellen zudem mit Abstand die größte Besuchergruppe in Island und machten 2022 etwa 27 % aller ausländischen Besucher aus.[4]
Die USA unterhalten eine Botschaft in Reykjavík. Island seinerseits verfügt über eine Botschaft in Washington, D.C. sowie ein Generalkonsulat in New York City.
Siehe auch
Weblinks
- U.S. Relations With Iceland – US-Außenministerium
- Iceland and the US – Isländische Regierung
- Geschichte der Beziehungen – Office of the Historian (US-Außenministerium)
Einzelnachweise
- ↑ A Guide to the United States’ History of Recognition, Diplomatic, and Consular Relations, by Country, since 1776: Iceland. In: Office of the Historian, U.S. Department of State. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).
- ↑ A Guide to U.S. History of Recognition and Diplomatic Relations: Iceland (WWII). In: Office of the Historian, U.S. Department of State. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).
- ↑ Iceland and NATO. In: Außenministerium Islands. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).
- ↑ a b c Iceland – Market Overview. In: International Trade Administration. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).
- ↑ ACS 2019 1-Year Estimates – Table B04006 (Population with Icelandic Ancestry). In: U.S. Census Bureau. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).
- ↑ Icelandic heritage celebrated in "New Iceland" in North America. In: Botschaft von Island in Washington, D.C. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).
- ↑ Iceland – Trade Facts (2024). In: Office of the U.S. Trade Representative. Abgerufen am 16. Juni 2025 (englisch).

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