Die Saison 2020/21 der 3. Liga war die elfte Spielzeit der dritthöchsten deutschen Spielklasse im Handball der Männer.
Die Spielkommission legte den Start für die Männer auf den 3. Oktober 2020 fest.[1] Am 30. Oktober wurde der Spielbetrieb aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland unterbrochen und später bis zum 28. Februar 2021 zunächst ausgesetzt.[2] Aufgrund des durch die Pandemie stark gestörten Spielbetriebs wurde dann jedoch der ursprünglich geplante Modus geändert: In der Saison gab es keine Absteiger, zwei Aufsteiger in die 2. Liga wurden unter den interessierten Vereinen ermittelt.[3]
Außerordentlicher Modus
Nachdem die Spielzeit wegen der COVID-19-Pandemie seit November 2020 ausgesetzt worden war, beschloss der Vorstand des Deutschen Handballbundes Ende Februar 2021 eine Änderung des Austragungsmodus. In der aktuellen Saison wird es danach keine Absteiger geben. Die Mannschaftszahlen für die Saison 2021/22 werden auf einen noch festzulegenden Wert erhöht. Zwei Aufsteiger in die 2. Liga wurden unter den interessierten Vereinen ermittelt. Alle anderen Vereine erhielten ein Spielangebot für eine zusätzliche Spielrunde. Die Teilnahme an Aufstiegsrunden und alternativen Wettbewerben war freiwillig; bei Nichtteilnahme entstand den Vereinen kein Nachteil. Sowohl die Mannschaftszahlen in der 3. Liga, die Zahl der Staffeln als auch die Auf- und Abstiegsregelungen für die kommenden Spielzeiten werden zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.[4]
Die gemeldeten 14 Teams spielten ab dem 10. April bis zum 16. Mai 2021 um den Aufstieg in die zweite Liga. In zwei Gruppen mit je sieben Mannschaften spielte in einer einfachen Runde zunächst jeder gegen jeden, wobei jedes Team je drei Heim- und Auswärtsspiele bestritt. Die jeweils ersten vier Mannschaften jeder Gruppe qualifizierten sich für die Zwischenrunde, die vom 22. Mai bis zum 30. Mai 2021 ausgetragen wurde. In dieser Zwischenrunde mit Hin- und Rückspielen traf der Viertplatzierte der Gruppe A auf den Ersten der Gruppe B, der Dritte der Gruppe B auf den Zweiten der Gruppe A, der Vierte der Gruppe B auf den Ersten der Gruppe A und der Dritte der Gruppe A auf den Zweiten der Gruppe B. Die Sieger trafen in der Finalrunde, die vom 5. bis zum 13. Juni 2021 stattfand, in Hin- und Rückspiel aufeinander; deren Sieger steigen in die 2. Handball-Bundesliga auf. Sofern ein möglicher Aufsteiger keine Lizenz für die 2. Handball-Bundesliga erhalten sollte, würde der 3. Platz, der dann zum Aufstieg berechtigt, am 15. und 19./20. Juni 2021 in Hin- und Rückspielen zwischen den Verlierern der Finalspiele ermittelt.[6]
25. April 2021: TuS Spenge – MTV Braunschweig 25:24 (12:9), HC Empor Rostock – 1. VfL Potsdam 32:34 (18:17), Eintracht Hildesheim – TuS Vinnhorst 26:30 (12:15)
02. Mai 2021: 1. VfL Potsdam – TuS Spenge 23:18 (15:10), TuS Vinnhorst – HC Empor Rostock 25:27 (12:13), VfL Eintracht Hagen – Eintracht Hildesheim 28:28 (11:15)
08. Mai 2021: HC Empor Rostock – VfL Eintracht Hagen 24:24 (11:11), TuS Spenge – TuS Vinnhorst 22:29 (10:16), MTV Braunschweig – 1. VfL Potsdam 16:31 (10:11)
11. Mai 2021: Eintracht Hildesheim – HC Empor Rostock 24:27 (11:10)
13. Mai 2021: VfL Eintracht Hagen – TuS Spenge 38:25 (21:14), TuS Vonnhorst – MTV Braunschweig 0:0 (wegen einer Corona-Infektion im MTV-Team abgesetzt und aus Sicht der Niedersachsen mit 0:0 Toren und 0:2 Punkten gewertet)
15. Mai 2021: MTV Braunschweig – VfL Eintracht Hagen 0:0 (wegen einer Corona-Infektion im MTV-Team abgesetzt und aus Sicht der Niedersachsen mit 0:0 Toren und 0:2 Punkten gewertet)
16. Mai 2021: 1. VfL Potsdam – TuS Vinnhorst 24:17 (8:10), TuS Spenge – Eintracht Hildesheim 27:30 (14:17)
Vereine, die nicht an der Aufstiegsrunde, aber dennoch an einem Spielbetrieb teilnehmen wollten, konnten für den Ligapokal melden. Insgesamt wurden auf diesem Weg sechs Startplätze im DHB-Pokal 2021/22 vergeben. Die jeweils Ersten und Zweiten der drei Gruppen qualifizierten sich für den Pokalwettbewerb. Auch zweite Mannschaften konnten am Ligapokal teilnehmen, sich aber nicht für den DHB-Pokal qualifizieren. Hätte eine zweite Mannschaft den ersten oder zweiten Gruppenplatz belegt, wäre die nächstbeste Mannschaft in den DHB-Pokal nachgerückt.
Aus den Oberligen waren trotz des Saisonabbruchs weiterhin zwölf Aufsteiger in die 3. Liga vorgesehen. Da die 3. Liga selbst Aufsteiger zur 2. Bundesliga gestellt hat, hat der DHB den Landesverbänden das Angebot gemacht, Aufsteiger zu benennen. Wie diese Aufsteiger ermittelt werden, ist Sache der Landesverbände. Letztlich kristallisierten sich zwei Wege heraus: Aufstieg per Verbandsbeschluss und Aufstieg auf sportlichem Weg per Aufstiegsrunde.
Aufstiege per Verbandsbeschluss
Per Verbandsbeschluss stiegen die TSG A-H Bielefeld in Westfalen auf. Das Gleiche gilt für den TSV Neuhausen/Filder (durch den Verband bestimmt) und die TSG Söflingen (ausgelost) in Baden-Württemberg. In Mitteldeutschland gab es mit dem SV 04 Plauen-Oberlosa nur einen Bewerber, sodass der zuständige Landesverband den Verein als Aufsteiger gemeldet hat. In Rheinland-Pfalz/Saar waren Entscheidungsspiele zwischen den Sportfreunden Budenheim und dem TV Homburg vorgesehen. Als diese coronabedingt nicht ausgetragen werden konnten, hat der zuständige Verband den Vereinen die Entscheidung überlassen, wer aufsteigen solle. Der TV Homburg verzichtete zugunsten der Sportfreunde Budenheim, da diese in den vergangenen drei Jahren stets besser platziert waren.
Keine Aufsteiger stellen die Oberligen Hessen und Ostsee-Spree. Im Falle Hessens verzichtete der Verband nach dem coronabedingten Ausfall einer geplanten Aufstiegsrunde darauf, einen Aufsteiger zu benennen.[7] Aus der Oberliga Ostsee-Spree gab es keine Meldungen zum Aufstieg.[8] Damit reduziert sich die Gesamtaufsteigerzahl auf zehn.
Aufstiegsrunden zur 3. Liga
In vier Regionen wurden nach Meldungen am Drittliga-Aufstieg interessierter Vereine Aufstiegsrunden durchgeführt, die regional auch im Rahmen der Corona-Pandemie genehmigt worden sind. Ein Sonderfall bildet die gemeinsame Aufstiegsrunde der Oberligen Niedersachsen und Nordsee, in der aufgrund dieser Konstellation zwei Aufstiegsplätze vergeben werden.
Aufstiegsrunde der Regionalliga Nordrhein zur 3. Liga:
Die geplante Dreierrunde wurde durch ein Entscheidungsspiel ersetzt, nachdem das Auftaktspiel zwischen dem OSC Rheinhausen und TuSEM Essen II (18:25) ausgetragen worden war, der OSC aber erklärte, nach einem medizinischen Zwischenfall auf eine weitere Teilnahme zu verzichten.[9] TuSEM Essen II gewann das Entscheidungsspiel mit 27:19 gegen die SG Ratingen.[10]
Aufstiegsspiele der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zur 3. Liga:
Geplant war die Durchführung des Spielbetriebs nach dem bekannten Modus. Danach besteht die 3. Liga aus vier Staffeln, deren Zusammensetzung nach geografischen Gesichtspunkten erfolgte.[12] Gespielt wird in jeder Staffel ein Doppelrundenturnier. Zwei der vier Staffelsieger sollten in die 2. Handball-Bundesliga aufsteigen, so dass nach der Hin- und Rückrunde eine Relegation gefolgt wäre. Aus jeder Staffel sollten die letzten vier Mannschaften absteigen. Nach dem Start in den Staffeln am 3. Oktober 2020 wurde am 30. Oktober der Spielbetrieb aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland unterbrochen; er wurde später zunächst bis zum 28. Februar 2021 ausgesetzt; letztlich wurde die Saison abgebrochen und die Spiele in den Staffeln wurden annulliert.