Die Saison 2021/2022 der 3. Liga war die zwölfte Spielzeit der dritthöchsten deutschen Spielklasse im Handball der Männer.
3. Liga (Handball) 2021/22 (Deutschland)
Spielorte der 3. Liga, Saison 2021/22
Modus
Die Saison wurde in einem außerordentlichen Modus ausgetragen, was den durch die COVID-19-Pandemie gestörten vorhergehenden Spielzeiten geschuldet war.
Alle 72 Teams der letzten Drittligasaison meldeten dem Deutschen Handballbund (DHB) fristgerecht die Bereitschaft zur Teilnahme am Ligabetrieb. Nachdem wegen der Corona-Pandemie schon die Saison 2020/2021 in einem außerordentlichen Modus ausgespielt und dabei auf die Festlegung von Absteigern verzichtet worden war, mussten die Oberligen bis zum 28. Juni 2021 mögliche Aufsteiger in die 3. Liga benennen. Für die gemeldeten Mannschaften empfahl dann die Spielkommission die Staffelgrößen und einen Modus,[1] beides wurde vom Bundesrat des Deutschen Handballbundes beschlossen.
Die 3. Liga der Spielzeit 2021/2022 der Männer wurde mit 82 Mannschaften ausgetragen und begann am ersten September-Wochenende 2021, die letzten Spiele sollten am ersten Juniwochenende 2022 ausgetragen werden.[2] Zwei Mannschaften konnten in die 2. Bundesliga aufsteigen, 26 Teams würden in die Oberligen absteigen. Damit sollte in der Saison 2022/2023 eine Ligastärke von 69 Mannschaften erreicht werden.
Vorstand und Präsidium des Deutschen Handballbundes beschlossen auf Vorschlag der Spielkommission eine Vorrunde mit insgesamt sieben Staffeln, die Zuteilung der Teams wurde nach regionalen Gesichtspunkten vorgenommen. Die Vorrunde sollte in zwei Staffeln mit je elf und fünf Staffeln mit je zwölf Mannschaften im Modus Jeder gegen Jeden mit Hin- und Rückrunde gespielt werden.
Die beiden bestplatzierten Teams jeder Vorrundenstaffel zogen in die Aufstiegsrunde ein (belegte diese Plätze eine nicht aufstiegsberechtigte Mannschaft, konnte stattdessen der Drittplatzierte dieser Staffel an der Aufstiegsrunde teilnehmen). Die Aufstiegsrunde sollte in zwei Gruppen mit je sieben Mannschaften ausgespielt werden (letztlich spielten nur je sechs Teams pro Staffel), die zwei Bestplatzierten der einen Aufstiegsrundengruppe spielten gegen die zwei Bestplatzierten der anderen Gruppe die beiden Aufsteiger in die 2. Bundesliga zur Spielzeit 2022/2023 aus.
Die Teams, die nach der Vorrunde auf den Plätzen 3 bis 6 ihrer Gruppe stehen, verblieben ohne weitere Spiele in der 3. Liga.
Die Mannschaften auf den Plätzen 7 bis 11 bzw. 12 der sieben Vorrundengruppen spielten in einer weiteren Runde um den Klassenerhalt der 3. Liga. Dabei wurden die gegen einen direkten Konkurrenten erzielten Punkte aus der Vorrunde mitgenommen. In sieben Gruppen (geplant waren fünf Gruppen zu sechs und zwei Gruppen zu fünf Mannschaften, letztlich wurden es drei Gruppen mit fünf und vier Gruppen mit sechs Teams) qualifizierten sich die Teams auf Platz 1 und 2 dieser Gruppen für die Drittligasaison 2022/2023, die Teams auf den Plätzen 3 bis 5 bzw. 6 stiegen in eine regionale Oberliga ab.[3]
Vorrunde
Die 82 Teams wurden nach regionalen Gesichtspunkten den sieben Vorrundenstaffeln zugeteilt. Sie spielen in ihrer Staffel jeder gegen jeden in Hin- und Rückspiel. Die Plätze 1 und 2 berechtigen zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde.
(N) „Neuling“, Aufsteiger aus der Oberliga der Saison 2020/21
Mit 118 Toren war Benjamin Schulz (Stralsunder HV) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel A. Ihm folgten Miroslav Nedoma (Schwerin) mit 117 und Piet Möller (HSG Ostsee) mit 113 Toren.[4]
Mit 150 Toren war Ole Harms (Cloppenburg) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel B. Ihm folgten Niko Blaauw (Lippe) mit 146 und Leve Carstensen (Lippe) mit 129 Toren.[5]
(N) „Neuling“, Aufsteiger aus der Oberliga der Saison 2020/21
Mit 176 Toren war Nico Richter (Bernburg) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel C. Ihm folgten Marko Karaula (Braunschweig) mit 124 und Ivan Kucharik (Plauen) mit 122 Toren.[6]
Staffel D
3. Liga (Handball) 2021/22 (Deutschland)
1
2
3
4
ESG Gensungen/Felsberg
GSV Eintracht Baunatal
HSG Krefeld
SG Menden Sauerland-Wölfe
SGSH Dragons
TuS Volmetal
TUSEM Essen
VfL Gummersbach
1 HSG Bergische Panther; 2 TuS 82 Opladen; 3 Leichlinger TV; 4 Longericher SC Spielorte der 3. Liga, Saison 2021/22, Staffel D
(N) „Neuling“, Aufsteiger aus der Oberliga der Saison 2020/21
* Die Mannschaft des Leichlinger TV wurde im Januar 2022 vom Spielbetrieb zurückgezogen.[7]
Gemäß der DHB-Spielordnung wurden alle Partien des Leichlinger TV aus der Wertung genommen, der Leichlinger TV stand damit als Absteiger fest. Platz 12 der Staffel D nahm somit nicht an den Runden um den Klassenverbleib in der 3. Liga teil; die entsprechende Runde um den Klassenerhalt wurde um eine Mannschaft gekürzt.[8]
Mit 130 Toren war Simon Schlösser (Bergische Panther) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel D. Ihm folgten Tobias Schetters (Dragons) mit 118 und Lukas Schulz (Köln) mit 113 Toren.[9]
qualifiziert für die 3. Liga 2022/2023 und Teilnahme an der Aufstiegsrunde (Platz 1 und 2; der HC Erlangen darf als zweite Mannschaft nicht aufsteigen, der damit als Nachrücker berechtigte Drittplatzierte hatte nicht gemeldet)
(N) „Neuling“, Aufsteiger aus der Oberliga der Saison 2020/21
Mit 127 Toren war Tarek Marschall (Erlangen) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel E. Ihm folgten Jonathan Malolepszy (Gelnhausen) mit 126 und Paul Saborowsky (Bayreuth) mit 108 Toren.[10]
qualifiziert für die 3. Liga 2022/2023 und Teilnahme an der Aufstiegsrunde (Platz 1 und 2; die zweite Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen durfte nicht aufsteigen, der damit als Nachrücker berechtigte Drittplatzierte hatte nicht gemeldet)
Mit 158 Toren war Tommy Wirtz (Saarlouis) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel F. Ihm folgten Tim Götz (Zweibrücken) mit 135 und Marc-Robin Eisel (Hochdorf-Friesenheim) mit 124 Toren.[11]
Mit 186 Toren war Felix Kazmeier (Kornwestheim) der erfolgreichste Torwerfer der Staffel G. Ihm folgten Marcel Lenz (Oppenweiler/Backnang) mit 151 und Max Horner (Fürstenfeldbruck) mit 145 Toren.[12]
Aufstiegsrunde
An der Aufstiegsrunde, die in zwei Gruppen zu je sechs Mannschaften ausgespielt wurde (ursprünglich geplant waren zwei Gruppen zu je sieben Teams), nahmen die in der Vorrunde auf den Positionen 1 oder 2 ihrer Staffel platzierten Teams teil. Nach der Aufstiegsrunde spielten die Teams auf Platz 1 und 2 der beiden Aufstiegsrundengruppen „überkreuz“ die beiden Aufsteiger in die 2. Bundesliga aus. Alle teilnehmenden Teams waren bereits nach der Vorrunde für eine Teilnahme an der Spielzeit 2022/2023 der 3. Liga qualifiziert.
Gruppenphase
In der Gruppenphase der Aufstiegsrunde spielte jeder gegen jeden in einer Einfachrunde.[13] Die beiden besten Mannschaften der zwei Gruppen ermittelten unter sich im Anschluss an die Gruppenrunde die beiden Aufsteiger.
Startberechtigt waren die zwei besten Teams jeder der sieben Vorrundenstaffeln, also 14 Teams. Bis zum 1. März 2022 meldeten 16 Vereine ihre Teams für eine mögliche Teilnahme an der Aufstiegsrunde an: 1. VfL Potsdam, TSV Altenholz, TuS Spenge, Wilhelmshavener HV, Eintracht Hildesheim, TuS Vinnhorst, HSG Krefeld Niederrhein, SGSH Dragons, HSG Hanau, TV Gelnhausen, SG Leutershausen, SG Pforzheim-Eutingen, HC Oppenweiler/Backnang, HSG Konstanz, TuS Fürstenfeldbruck und VfL Pfullingen.[13] Von den 16 gemeldeten Teams qualifizierten sich in der Vorrunde nur die Teams aus Potsdam, Altenholz, Spenge, Wilhelmshaven, Hildesheim, Vinnhorst, Krefeld, Schalksmühle-Halver, Hanau, Pforzheim-Eutingen, Konstanz und Pfullingen. Als erster dieser zwölf Teilnehmer an der Aufstiegsrunde stand am 18. Spieltag die HSG Konstanz fest, die bis dato verlustpunktfrei geblieben war.[14] Zwei der durch das Belegen der ersten beiden Gruppenplätze grundsätzlich startberechtigten Teams durften für die Aufstiegsspiele nicht melden, weil sie als zweite Mannschaft nicht aufstiegsberechtigt waren; in den betreffenden Staffeln E und F hatten sich die Drittplatzierten (Bayreuth und Dansenberg) vorab nicht für die Aufstiegsrunde angemeldet, die gemeldeten Teams dieser beiden Staffeln (Gelnhausen und Leutershausen) landeten nur auf Platz 4.
Ursprünglich sollten zwei Gruppen zu je sieben Teams gebildet werden, in der Einfachrunde hätte jedes Team je drei Heim- und Auswärtsspiele bestritten. Wegen der Reduzierung der Teilnehmerzahl auf zwölf Teams änderte der DHB die nach geographischen Gesichtspunkten geplante Zusammensetzung der Gruppen. Die Mannschaften trugen nun jeweils fünf Spiele aus, entweder drei Heim- und zwei Auswärtsspiele oder zwei Heim- und drei Auswärtsspiele. Bei den zwei Vorrundenstaffelsiegern aus Wilhelmshaven[15] und aus Konstanz,[16] die nur zwei Spiele zuhause bestreiten durften, rief dies Enttäuschung und Protest hervor.[17]
3. Liga (Handball) 2021/22 (Deutschland)
TSV Altenholz
1. VfL Potsdam
Wilhelmshavener HV
TuS Spenge
Eintracht Hildesheim
TuS Vinnhorst
Spielorte der Aufstiegsrunde der 3. Liga, Saison 2021/22, Gruppe I der Aufstiegsrunde
3. Liga (Handball) 2021/22 (Deutschland)
HSG Krefeld
SGSH Dragons
HSG Hanau
SG Pforzheim-Eutingen
HSG Konstanz
VfL Pfullingen
Spielorte der Aufstiegsrunde der 3. Liga, Saison 2021/22, Gruppe II der Aufstiegsrunde
Die Runde wurde vom 25. März bis zum 15. Mai 2022 gespielt.
Bei Punktgleichheit entschied das Ergebnis aus dem direkten Vergleich der punktgleichen Mannschaften.
Finalrunde
Nach der Gruppenphase der Aufstiegsrunde spielten die Teams auf Platz 1 und 2 der beiden Gruppen „überkreuz“ die beiden Aufsteiger in die 2. Bundesliga aus. Als erster Teilnehmer der Finalrunde stand nach vier Spieltagen der 1. VfL Potsdam fest.[18]
Die Hinspiele wurden am 21. Mai 2022, die Rückspiele am 28. und 29. Mai 2022 ausgetragen.[19]
Qualifikations- und Abstiegsrunde (Klassenverbleibsrunde)
An der Qualifikations- und Abstiegsrunde (Klassenverbleibsrunde) nahmen die Teams teil, die in der Vorrunde die Plätze 7 bis 11 bzw. 12 in ihrer Staffel belegt hatten. Die in der Vorrunde gegen einen direkten Konkurrenten erzielten Punkte und Tore wurden mitgenommen. Es wurden vier Gruppen zu je sechs und drei Gruppen zu je fünf Mannschaften gebildet. Die Teams auf Platz 1 und 2 dieser Gruppen verblieben in der 3. Liga, die anderen Teams stiegen in eine Oberliga ab.
Die Runde wurde vom 25. März bis zum 22. Mai 2022 gespielt.
Gruppe I
Pl.
Verein
Sp.
S
U
N
Tore
Diff.
Punkte
1.
HSG Ostsee
10
8
1
1
0310:2760
+34
0017:3000
2.
Northeimer HC
10
6
2
2
0312:2940
+18
0014:6000
3.
TSG Altenhagen-Heepen (N)
10
4
2
4
0298:2800
+18
0010:1000
4.
HC Burgenland
10
4
1
5
0297:3020
−5
0009:1100
5.
TV Bissendorf-Holte
10
4
1
5
0298:3050
−7
0009:1100
6.
VfL Fredenbeck (N)
10
0
1
9
0257:3150
−58
0001:1900
Quelle: DHB.de, Stand: 22. Mai 2022
Aus den Vorrundengruppenspielen nahmen der Northeimer HC und die HSG Ostsee jeweils 4:0 Punkte mit in diese Runde, Bielefeld und Bissendorf-Holte 2:2 Punkte sowie Fredenbeck und Burgenland jeweils 0:4 Punkte. Die HSG Ostsee N/G und der Northeimer HC schafften den Klassenerhalt.
Aus den Vorrundengruppenspielen nahm Minden 4:0 Punkte mit, Eider-Harde und Flensburg 2:2 Punkte, Gensungen 0:0 Punkte und Cloppenburg 0:4 Punkte. Die Teams aus Minden und Flensburg schafften den Klassenerhalt.
Aus den Vorrundengruppenspielen nahmen LiT und Hannover je 4:0 Punkte, Hamburg 0:0 Punkte sowie Plauen und Habenhausen jeweils 0:4 Punkte mit. Die Mannschaft des HSV Hannover und LIT 1912 II schafften den Klassenerhalt.
Aus den Vorrundengruppenspielen nahmen Budenheim und Burgdorf jeweils 4:0 Punkte mit, Baunatal und Menden jeweils 2:2 Punkte sowie Burgwedel und Bad Neustadt jeweils 0:4 Punkte. Die Vereine aus Burgdorf und aus Baunatal schafften den Klassenerhalt.
Aus den Vorrundengruppenspielen nahmen Bieberau und Neuhausen jeweils 4:0 Punkte mit, Friesenheim und Zweibrücken jeweils 2:2 Punkte sowie Günzburg und Coburg je 0:4 Punkte. Die Teams von Neuhausen/Filder und Friesenheim-Hochdorf schafften den Ligaverbleib.
Aus den Vorrundengruppenspielen nahmen Haßloch und Essen je 4:0 Punkte mit, Söflingen 3:1 Punkte, Blaustein 1:3 Punkte sowie Volmetal und Ottersheim jeweils 0:4 Punkte. Die Teams aus Oftersheim/Schwetzingen und aus Haßloch schafften den Klassenerhalt.
Aus den Vorrundengruppenspielen nahmen Willstädt, Großsachsen, Pforzheim und Plochingen jeweils 2:2 Punkte mit, Kirchzell ging mit 0:0 Punkten in diese Runde. Willstätt und Kirchzell konnten die Klasse halten.
Fünf Gruppen wurden gebildet, in denen die Teams von Anfang April bis zum 15. Mai 2022 in Hin- und Rückspiel jeder gegen jeden antraten. Die Sieger der insgesamt fünf Gruppen dürfen in der Spielzeit 2022/2023 im DHB-Pokal antreten.[22]
Als erster Teilnehmer am DHB-Pokal stand nach vier Spieltagen der TuS Fürstenfeldbruck fest.[23] Weitere Teilnehmer sind MTV Braunschweig, OHV Aurich, TuS Dansenberg und SG Leutershausen.
Gruppensieger Balingen-Weilstetten war als zweite Vertretung nicht startberechtigt in der Pokalrunde, sodass der Gruppenzweite stattdessen im Pokal antreten wird.
Die HC Erlangen II und Rhein-Neckar Löwen II belegten jeweils Platz 1 ihrer Gruppe, waren aber als zweite Mannschaft nicht aufstiegsberechtigt und nahmen nicht an der Aufstiegsrunde teil.
Die besten Torwerfer der Vorrunde waren Benjamin Schulz (Staffel A, 118 Tore), Ole Harms (Staffel B, 150 Tore), Nico Richter (Staffel C, 176 Tore), Simon Schlösser (Staffel D, 130 Tore), Tarek Marschall (Staffel E, 127 Tore), Tommy Wirtz (Staffel F, 158 Tore) und Felix Kazmeier (Staffel G, 186 Tore).
↑www.whvhandball.de, „Auch in Wilhelmshaven vermisst man den nötigen sportlichen und wirtschaftlichen Respekt gegenüber den Staffelsiegern der 3.Liga.“, 21. März 2022, abgerufen am 22. März 2022
↑hsgkonstanz.de, „Bestraft für ersten Platz: Ein Heimspiel weniger in der Aufstiegsrunde“, 17. März 2022, abgerufen am 22. März 2022