15-cm-Mörser
| 15-cm-Mörser | |
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| Allgemeine Angaben | |
| Entwicklungsjahr | 1882 |
| Produktionszeit | 1882 bis 1885 |
| Stückzahl | 700 |
| Waffenkategorie | Mörser |
| Technische Daten | |
| Kaliber | 14,9 cm |
| Kaliberlänge | L/6,9 |
| Höhenrichtbereich | 0° – 65° Winkelgrad |
Der 15-cm-Mörser war ein deutscher Mörser welcher 1882 in die Armee eingeführt wurde.
Entwicklung
Auf Veranlassung der Generalinspektion der Artillerie wurde Ende 1879 vom Kriegsministerium verfügt, dass die Artillerieprüfungskommission (kurz A.P.K.) de Konstruktion und Entwicklung eines 15-cm-Mörser beschleunigen sollte. Dieser Mörser sollte zur Unterstützung des Artilleriekampfes auf 1200 bis 2000 m Entfernung gegnerische Werke bekämpfen können.[1][2] Nach mehreren Versuchen ging daraus der 1882 eingeführte 15-cm-Mörser heraus.[3]
Produktion
Vom 15-cm-Mörser wurden zwischen 1882 und 1885 insgesamt 700 Stück hergestellt.[4]
Technische Beschreibung
Das Geschützrohr des 15-cm-Mörser bestand aus Hartbronze und war mit einem Schraubenverschluss ausgerüstet. Das Geschützrohr lag in einer Bocklafette mit einer Zahnbogenrichtmaschine. Diese ermöglichte das Richten in der Höhe zwischen 0 und +65 Winkelgrad. In dieser Bocklafette lag das Geschützrohr auf einer von 85 cm.[3] Das Geschützrohr hatte ein Gewicht von 670 kg und verfügte über 24 Züge und Felder.[4]
Um den Mörser transportieren zu können, konnten hohe Räder verbaut werden. War es in der Feuerstellung lag die Lafette auf kleinen Laufrädern. Trotz des Gewichtes in der Feuerstellung von 1,2 t, war ein Umwechseln der Räder und die Herstellung der Feuerbereitschaft recht schnell und einfach möglich. Zum Anheben und Wechseln wurde das Geschütz in zwei eigene Hebebäume eingehängt und angehoben.[3]
Nach der Schussabgabe hatte das Geschoss einen gleichbleibenden Drall von 7 Winkelgrad. Die verschossene Munition bestand aus der 15-cm-Granate C/80 mit einem Gewicht von 27,75 kg, der 15-cm-Granate C/83 mit einem Gewicht von 39,6 kg und der 15-cm-Granate C/88 mit einem Gewicht von 40,9 kg. Weiterhin wurde die 15-cm-Schrapnellgranate C/80 genutzt, welche ein Gewicht von 39,58 kg hatte und mit 633 Kugeln mit je 28 g gefüllt war. Die Mündungsgeschwindigkeit lag bei 180 m/s, was zu einer maximalen Schussweite von 2,7 km, nur unter hervorragenden Bedingungen, führte. In der Feuerstellung hatte der Mörser ein Gesamtgewicht von 1284 kg.[4]
Einsatz
Geschossen wurde der Mörser von einer Bettung und der Rücklauf wurde durch Hemmkeile begrenzt. Der Mörser konnte jedoch nicht überzeugen. Die Wirkung der damaligen Schrapnelle gegen gegnerische Batterien war mangelhaft und so wurde 1884 eine neue Schrapnellgranate eingeführt. Diese hatte jedoch nur eine Reichweite von 2,3 km von vormals bis zu 2,7 km. Aber auch hier war die Regelung der Sprenghöhe der Schrapnelle schwer einzustellen und die Streuung war zu groß, als das punktuell schwere Schäden angerichtet werden konnten.[3]
Im Jahre 1885 wurden mehrere Vergleichsschießen zwischen 12-Pfünder-Feldkanonen und dem 15-cm-Mörser durchgeführt. Dabei trat die große Überlegenheit des Bogenschusses gegenüber dem Flachbahnschuss hervor. So konnten die 12-Pfünder-Feldkanonen im Flachbahnschuss auf 1,8 km gegen gegnerische Artilleriestellungen wenig Wirkung zeigen. Die Mörser allerdings konnten im Bogenschuss bei 2,2 km Entfernung deutlich mehr Schaden anrichten.[3] Mit der späteren Einführung der Brisanzgranate wurde dieser Effekt noch weiter verstärkt.[4]
Man versuchte den Mörser zu erhalten und die Reichweite zu erhöhen. 1885 wurde das durch die Anwendung von neuem Geschützpulver versucht, die Reichweite des Mörsers erhöhen, was aber nicht gelang. Der 15-cm-Mörser wurde nach zehn Jahren 1892 aus dem Dienst genommen und durch den langen 15-cm-Mörser ersetzt.[4]
Literatur
- Hermann Schirmer: Das Gerät der Artillerie vor, in und nach dem Weltkrieg, V. Teil, Das Gerät der schweren Artillerie (Textband). Bernard & Graefe, Berlin 1937.
- Hermann von Müller: Die Entwicklung der preußischen Festungs- und Belagerungsartillerie in Bezug auf Material, Organisation und Ausbildung von 1815–1875. Robert Oppenheim, Berlin 1876.
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Schirmer: V. Teil, Das Gerät der schweren Artillerie (Textband). 1937, S. 39.
- ↑ Hermann von Müller: Die Entwicklung der preußischen Festungs- und Belagerungsartillerie. 1876, S. 499.
- ↑ a b c d e Hermann Schirmer: V. Teil, Das Gerät der schweren Artillerie (Textband). 1937, S. 40.
- ↑ a b c d e Hermann Schirmer: V. Teil, Das Gerät der schweren Artillerie (Textband). 1937, S. 41.
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