Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“

VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt

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Rechtsform VEB
Gründung 1968
Auflösung 1990
Auflösungsgrund Privatisierung
Sitz Karl-Marx-Stadt,
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Leitung Rudolf Winter (1970 – 1990)
(Generaldirektor)[1]
Mitarbeiterzahl 29.430[2]
Branche Werkzeugmaschinenbau
Stand: 30. Juni 1990
Siegfried Lorenz bei der symbolischen Inbetriebnahme des Fertigungs- und Maschinensystems FMS P 630

Der VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt war ein Kombinat in der Deutschen Demokratischen Republik.

Die Betriebe des Kombinats, welches nach Fritz Heckert benannt war, waren Hersteller von Werkzeugmaschinen mit Fokus auf der Bearbeitung von prismatischen oder gehäuseförmigen Teilen. Dies umfasste Fräsmaschinen, Bohrwerke, Stoßmaschinen, Hobelmaschinen und Räummaschinen. Weiterhin wurden Vorrichtungen, Schmiergeräte, Steuerungen und Werkstoffprüfmaschinen entwickelt, gebaut und vertrieben sowie Reparaturleistungen erbracht.[3]

Geschichte

Nach Auflösung der VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge (WMW) 1969 wurde das Kombinat neben dem Werkzeugmaschinenkombinat „7. Oktober“ Berlin, dem Kombinat Umformtechnik „Herbert Warnke“ Erfurt und dem Werkzeugkombinat Schmalkalden zur leitenden Organisation des Werkzeug- und Werkzeugmaschinenbaus der DDR.[3]

Das Kombinat unterstand dem Ministerium für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau. Weitere zentral geleitete Kombinate im Zuständigkeitsbereich dieses Ministeriums sind in der Liste von Kombinaten der DDR aufgeführt.

Im Zuge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und seine Betriebe wurden privatisiert. Der ehemalige Stammbetrieb in Chemnitz-Siegmar, der bis in die 1970er Jahre als VEB Fritz Heckert-Werk Karl-Marx-Stadt firmierte, wurde zu Heckert Chemnitzer Werkzeugmaschinen GmbH umgewandelt.[4] Das Unternehmen wurde 1993 von Traub Drehmaschinen übernommen. Im Zuge der Insolvenz Traubs 1996 wurde Heckert 1998 an die Schweizer Starrag weiterveräußert. Die Marke Heckert wird mit Stand von 2025 weiterhin durch Starrag verwendet.[5]

Der VEB Numerik Karl-Marx-Stadt – Entwickler und Hersteller elektronischer Steuerungen – wurde 1990 von Siemens übernommen.[6] Viele der Maschinenbaubetriebe des Kombinats wurden ab 1990 von mittelständischen Unternehmen übernommen oder vollständig aufgelöst.

Zugehörige Betriebe

Zum Kombinat gehörten zuletzt die folgenden Betriebe: [7]

Siehe auch

Commons: VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Winter, Rudolf, bundesstiftung-aufarbeitung.de, abgerufen am 20. Juli 2025.
  2. „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)
  3. a b 30932 VEB Werkzeugmaschinenkombinat "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt, archiv.sachsen.de, abgerufen am 24. Juli 2025.
  4. 31015 VEB Werkzeugmaschinenkombinat "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt, Stammbetrieb, archiv.sachsen.de, abgerufen am 26. Juli 2025.
  5. Heckert, starrag.com, abgerufen am 26. Juli 2025.
  6. Geschichte des VEB Numerik "Karl-Marx" in Karl-Marx-Stadt, numerik-chemnitz.de, abgerufen am 26. Juli 2025.
  7. Liste der privatisierten Unternehmen der Treuhandanstalt Liste der Treuhandunternehmen in: Zusammenstellung der beim Versorgungsträger für die Zusatzversorgungssysteme zu den ehemaligen Betrieben und Einrichtungen der DDR vorhandenen Unterlagen bei Deutsche Rentenversicherung (in archive.org)