Kombinat Umformtechnik
| VEB Kombinat Umformtechnik „Herbert Warnke“ Erfurt | |
|---|---|
| Rechtsform | VEB |
| Gründung | 1968 |
| Auflösung | 1990 |
| Auflösungsgrund | Privatisierung |
| Sitz | Erfurt, |
| Leitung | Herbert Kroker (1970 – 1983) Günter Rippin (1986 – 1990) (Generaldirektor)[1][2] |
| Mitarbeiterzahl | 12.566[3] |
| Branche | Werkzeugmaschinenbau |
| Stand: 30. Juni 1990 | |

Der VEB Kombinat Umformtechnik „Herbert Warnke“ Erfurt war ein Kombinat in der Deutschen Demokratischen Republik.
Die Betriebe des Kombinats, welches nach Herbert Warnke benannt war, waren Hersteller von Werkzeugmaschinen der Umform- und der Urformtechnik. Dies umfasste Pressen, Walzwerke und Spritzgießmaschinen. Weiterhin wurden Tafelscheren und Verschäumungsmaschinen – also Maschinen zum Schäumen von Polyurethanen – gefertigt.
Geschichte
Nach Auflösung der VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge (WMW) 1969 wurde das Kombinat neben dem Werkzeugmaschinenkombinat „7. Oktober“ Berlin, dem Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt und dem Werkzeugkombinat Schmalkalden zur leitenden Organisation des Werkzeug- und Werkzeugmaschinenbaus der DDR.[4] Die Betriebe des 1979 aufgelösten Plast- und Elastverarbeitungsmaschinenkombinats Karl-Marx-Stadt wurden in das Kombinat Umformtechnik eingegliedert.
Das Kombinat unterstand dem Ministerium für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau. Weitere zentral geleitete Kombinate im Zuständigkeitsbereich dieses Ministeriums sind in der Liste von Kombinaten der DDR aufgeführt.
Im Zuge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und seine Betriebe wurden privatisiert. Der ehemalige Stammbetrieb des Kombinats, der vormals als VEB Pressen- und Scherenbau Erfurt „Henry Pels“ firmierte, wurde 1994 an Škoda verkauft und 2001 an die Müller Weingarten AG weiterveräußert, die ihrerseits 2007 durch Schuler übernommen wurde.
Der VEB Formenbau Schwarzenberg wurde 1993 von KUKA übernommen. Seit einer Übernahme der KUKA Werkzeugbau GmbH durch Porsche fertigt die Porsche Werkzeugbau GmbH Umform- und Schneidwerkzeuge insbesondere für den VW-Konzern. Der VEB Plastmaschinenwerk Freital wurde 1994 in die Sächsische Kunststofftechnik Industrieservice überführt. Diese produzierte zum Jahresbeginn 1998 ihre letzten Spritzgussmaschinen.[5]
Zugehörige Betriebe
Zum Kombinat gehörten zuletzt die folgenden Betriebe: [6]
- VEB Umformtechnik „Herbert Warnke“ Erfurt, Stammbetrieb
- VEB Behälterbau Erfurt
- VEB Blechbearbeitungsmaschinen und Werkzeugbau Aue
- VEB Blema Gotha
- VEB Erfurt-Electronic „Friedrich Engels“ Erfurt
- VEB Formenbau Schwarzenberg
- Forschungszentrum für Umform- und Plastverarbeitungstechnik Zwickau
- VEB Modell- und Formenbau Dessau
- VEB Plastmaschinenwerk Freital
- VEB Plastmaschinenwerk Schwerin
- VEB Plastmaschinenwerk Wiehe
- VEB Plastina Erfurt
- VEB Plasttechnik Greiz
- VEB Pressenwerk Bad Salzungen
- VEB Werkzeugmaschinenfabrik Bad Düben (Wema Bad Düben)
- VEB Werkzeugmaschinenfabrik Johanngeorgenstadt; (ab 1984 im IFA-Kombinat Personenkraftwagen)
- VEB Werkzeugmaschinenfabrik Zeulenroda (Wema Zeulenroda)
- VEB Werkzeugbau Doberschau
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kroker, Herbert, bundesstiftung-aufarbeitung.de, abgerufen am 28. Juli 2025.
- ↑ Rippin, Günter, bundesstiftung-aufarbeitung.de, abgerufen am 28. Juli 2025.
- ↑ „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)
- ↑ 30932 VEB Werkzeugmaschinenkombinat "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt, archiv.sachsen.de, abgerufen am 24. Juli 2025.
- ↑ Die Plastmaschinen-Erben schlagen sich wacker, saechsische.de, abgerufen am 29. Juli 2025.
- ↑ Liste der privatisierten Unternehmen der Treuhandanstalt Liste der Treuhandunternehmen in: Zusammenstellung der beim Versorgungsträger für die Zusatzversorgungssysteme zu den ehemaligen Betrieben und Einrichtungen der DDR vorhandenen Unterlagen bei Deutsche Rentenversicherung (in archive.org)