Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes in Berlin 2014
Der Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes wurde am 25. Mai 2014 in Berlin, zeitgleich mit der Europawahl durchgeführt. Auslöser war ein Volksbegehren mit Gesetzentwurf, das im Volksentscheid mehrheitlich angenommen wurde. Das Abgeordnetenhaus von Berlin hatte von ihrem Recht Gebrauch gemacht, im Volksentscheid dem Stimmvolk einen eigenen Gesetzesvorschlag als Alternative vorzulegen.
Über beide Vorlagen konnte in einem gemeinsamen Stimmgang jeweils getrennt mit „Ja“ oder „Nein“ gestimmt werden. Zum Gesetzentwurf der Initiative lauteten 64,3 % der abgegebenen gültigen Stimmen auf „Ja“, während der Gesetzentwurf des Abgeordnetenhauses mit 51,2 % „Nein“-Stimmen mehrheitlich abgelehnt wurde. Die „Ja“-Stimmen für den Gesetzentwurf der Initiative machten 29,7 % der Stimmberechtigten aus, womit das in Berlin geltende Zustimmungsquorum überschritten wurde. Die Abstimmung erlangte daher Gültigkeit und das von der Initiative vorgeschlagene „Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes (ThF-Gesetz)“ wurde beschlossen und trat am 25. Juni 2014 in Kraft. Es ist bislang (Stand: August 2025) das einzige je durch Volksentscheid beschlossene Gesetz im Land Berlin.
Hintergrund
Bereits der erste Gesamt-Berliner Flächennutzungsplan von 1994 sah eine Umwidmung der Fläche des Flughafens Tempelhof vor.[2] Nach der Wiedervereinigung gab es zudem Pläne zur Verschmelzung der beiden Länder Berlin und Brandenburg in einem gemeinsamen Bundesland Berlin-Brandenburg. In diesem Zusammenhang wurden auch Pläne für eine gemeinsame Landesplanung und eine gemeinsame Infrastruktur angestellt, die nicht zuletzt auch die Schaffung eines Flughafens Berlin Brandenburg beinhalteten, zu dessen Gunsten die Flughäfen Tempelhof, Tegel und Schönefeld geschlossen werden sollten. Im Jahr 1996 kam es diesbezüglich zum sogenannten Konsensbeschluss zwischen dem Berliner Senat und der Brandenburgischen Landesregierung.
Zu Beginn der 2000er Jahre unternahm das Land Berlin konkrete Schritte zur Beendigung des Flugbetriebs in Tempelhof. Hiergegen erhoben verschiedene Fluggesellschaften Klage, die jedoch bis Ende 2007 gerichtlich abgewiesen wurden. Bereits Anfang des Jahres hatten die Befürworter eines Weiterberiebs des Flughafens das Volksbegehren „Tempelhof bleibt Verkehrsflughafen!“ gestartet, um ihr Anliegen auf diesem Weg durchzusetzen. Tatsächlich führte es am 25. Februar 2008 zum ersten Volksentscheid in der Geschichte des Landes Berlin. Zwar befürwortete die Mehrheit der Abstimmenden das Anliegen, jedoch wurde das in Berlin geltende 25%-Zustimmungsquorum verfehlt und die Abstimmung war damit ungültig. Mit Verweis auf die gemeinsame Landesplanung und die Risiken für das Vorhaben eines Flughafens Berlin-Brandenburg, lehnte es der Senat zudem ab, der Empfehlung aus dem Volksentscheid zu folgen. Die Einstellung des Flugbetriebs erfolgte zu Ende Oktober 2008.
Zur Frage, wie die Fläche nach der Einstellung des Flugbetriebs genutzt werden sollte, hatte es bereits in der Vergangenheit verschiedene Vorschläge gegeben. Erste Überlegungen aus den 1990er Jahren sahen eine weitgehende Bebauung und die Umgestaltung des zentralen Flugfeldes in einen Park vor. Nach der Einstellung des Flugbetriebs wurde das Gelände zunächst unter der Bezeichnung Tempelhofer Freiheit, dann Tempelhofer Park der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben. Parallel wurde die politische Debatten um die Frage der Nachnutzung des Geländes weitergeführt. Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, die Internationale Gartenausstellung 2017 auf dem Gelände stattfinden zu lassen, die jedoch verworfen wurden. Daneben erarbeitete die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt einen „Masterplan Tempelhofer Freiheit“, der eine Bebauung am Tempelhofer Damm, im Süden entlang der S-Bahn sowie im Osten am Schillerkiez vorsah. Angesichts der vielfältigen Nutzungen, die sich zwischenzeitlich auf dem Tempelhofer Feld etabliert hatten, gerieten diese Pläne öffentlich zunehmend in Kritik. zu den zentralen Kritikpunkten gehörte die Angst vor Verdrängung der bestehenden nutzungen, Zweifel daran, dass es nicht doch schrittweise zu einer weitgehenden Überbauung des Feldes kommen würde und die Befürchtung, dass die dort errichtete Wohnbebauung nur für die wohlhabende Bevölkerung bezahlbar sein würde.[3]
Der Weg zum Volksentscheid
Bürgerinitiative „100 % Tempelhofer Feld“
Im September 2011 gründete sich im östlich an die Parkfläche angrenzenden Schillerkiez unter dem Titel „100 % Tempelhofer Feld“ eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Nachnutzungspläne des Senats für das Tempelhofer Feld im Wege eines Volksbegehrens zu verhindern und eine Bebauung des Geländes dauerhaft zu verhindern. Nach Vorstellung der Initiative soll die Freifläche vollumfänglich erhalten bleiben und für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Außer den bereits bestehenden Bebauungen aus der Zeit der Nutzung als Flughafen, sollen keine neuen Bauten hinzukommen. Die vom Senat zeitweise verfolgte Ansiedlung der Zentral- und Landesbibliothek Berlin in einem Neubau, die Errichtung von Wohn- und Gewerbeimmobilien oder eine Gestaltung als Parkfläche im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung werden ausdrücklich abgelehnt.[4]
Vielmehr solle das gesamte 350 Hektar große Tempelhofer Feld aufgrund seiner angenommenen Leistungs- und Funktionsfähigkeit im Naturhaushalt, der Eigenart und Schönheit seiner Landschaft, seiner Erholungsfunktion, seiner kulturhistorischen Bedeutung, sowie als Ort des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus als unbebaute Fläche erhalten bleiben. In diesem Sinne soll es einerseits vor gefährdenden und verändernden Eingriffen geschützt, die besonderen Eigenschaften und Funktionen dauerhaft erhalten und für alle im Einklang mit den Zielen stehenden Nutzungen geöffnet werden.[5]
Antrag auf ein Volksbegehren
Der Antrag auf ein Volksbegehren mit beigefügtem Entwurf für ein Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes (ThF-Gesetz) wurde der Senatsverwaltung für Inneres am 27. Juli 2012 angezeigt. Nach Prüfung erteilte sie die Erlaubnis, ab 18. Dezember 2012 mit der Sammlung von Unterstützungsbekundungen zu beginnen.[6] Bereits am 31. Januar 2013 überreichte die Initiative über 33.000 Unterschriften, von denen die Senatsverwaltung am 18. Februar insgesamt 28.147 als gültig bestätigte und das geforderte Quorum von 20.000 gültigen Unterschriften damit überschritten wurde.
Am 17. April 2013 gab der Senat dem Abgeordnetenhaus seine Stellungnahme zu dem beantragten Volksbehren zur Kenntnis. Er hob darin hervor, dass das von der Initiative 100 % Tempelhofer Feld angestrebte weitgehende Bebauungs- und Veränderungsverbot den stadtentwicklungspolitischen Zielen des Senats zuwider laufe.[7] Eine darüber hinaus gehende Behandlung des Antrags auf ein Volksbegehren unternahm das Abgeordnetenhaus bis zum Ablauf der gesetzlichen Frist am 17. August 2013 nicht.
Da ihr Anliegen nicht aufgegriffen worden war, entschloss sich die Bürgerinitiative das eigentliche Volksbegehren zu starten.
Volksbegehren
Die Initiative „100 % Tempelhofer Feld“ startete am 14. September 2013 das Volksbegehren, die Eintragungsfrist endete am 13. Januar 2014. Am 28. Januar 2014 gab die Landeswahlleiterin da Ergebnis der Prüfung bekannt. Demnach wurden 237.063 Zustimmungserklärungen eingereicht, von denen 185.328 für gültig befunden wurden. Das geforderte Unterschriftenquorum von 174.117 Unterstützungen wurde somit um etwa elftausend überschritten.[8] Ein Großteil der eingegangenen Unterstützungsbekundungen (etwa 55 Prozent) wurde in den drei unmittelbar an das Tempelhofer Feld angrenzenden Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln gesammelt. Der volle Wortlaut des Volksbegehrens wurde anschließend im Amtsblatt von Berlin veröffentlicht.[9] Die Intention des Gesetzes wird in § 2 ausgeführt, wo es heißt:
„Das Tempelhofer Feld in seiner Gesamtheit ist wegen
- seiner Leistungs- und Funktionsfähigkeit im Naturhaushalt,
- der Eigenart und Schönheit seiner Landschaft,
- seines Nutzens für die Erholung,
- seiner kulturhistorischen Bedeutung und als Ort der Berliner Geschichte, der Flugfahrt und des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus von einmaligem Wert.
Es hat diesen Wert unabhängig von öffentlichen oder privaten Investitionen.“
Die gemeinsam die Regierung tragenden Fraktionen SPD und CDU brachten am 20. März 2014 ihren alternativen Gesetzentwurf ins Abgeordnetenhaus ein.[10] Dieser sah vor, dass ein 230 Hektar großer Bereich im Inneren des Tempelhofer Feldes als „öffentlich genutzte, erlebbare Freifläche dauerhaft erhalten und im Eigentum Berlins belassen“ werden sollte. Und weiter: „Die Freifläche Tempelhof dient gleichermaßen den Erholungsbedürfnissen der Bevölkerung, dem Natur- und Artenschutz, der Stadtklimatisierung und dem Landschaftsbild.“. Zu dem außerhalb des benannten Bereichs liegendem Areal sagte der eigentliche Gesetzentwurf aus dem Abgeordnetenhaus nichts aus, jedoch stellte der Begleittext zum Antrag klar: „An den äußeren Rändern des Tempelhofer Feldes werden wir Kitas, Schulen und Wohnungen, aber auch Sport-, Freizeit- und Gewerbeflächen schaffen.“ Und weiter: „Die konkrete Ausgestaltung der geplanten Quartiere an den Außenrändern des Feldes bleibt den gesetzlichen Planungsverfahren vorbehalten und wird mit dem Ziel eines breiten Konsenses mit der Stadtgesellschaft diskutiert.“ Dieser Gegenentwurf wurde im Abgeordnetenhaus mit 75 zu 59 Stimmen bei 1 Enthaltung angenommen und entsprechend beim Volksentscheid ebenfalls zur Abstimmung gestellt.[11]
| Bezirk | Anzahl | Anteil der Stimm- berechtigten |
|---|---|---|
| 13.327 | 6,6 % | |
| 32.049 | 18,6 % | |
| 16.449 | 5,8 % | |
| 13.444 | 6,2 % | |
| 3980 | 2,4 % | |
| 14.562 | 6,7 % | |
| 37.104 | 15,9 % | |
| 32.312 | 15,8 % | |
| 8421 | 5,4 % | |
| 3070 | 1,5 % | |
| 6125 | 3,0 % | |
| 4485 | 2,5 % | |
| 185.328 | 7,5 % |
Volksentscheid
Der Volksentscheid fand am 25. Mai 2014 zusammen mit der Europawahl statt. Zur Annahme eines der beiden Gesetzentwürfe musste dieser
- eine Mehrheit an „Ja“-Stimmen erhalten,
- mehr „Ja“-Stimmen als der andere Entwurf bekommen und zuletzt
- das 25%-Zustimmungsquorum überschreiten, also die Befürwortung von mindestens 25 % der Stimmberechtigten Berlins (=622.841 „Ja“-Stimmen) aufweisen.
Von den 2.491.365 abstimmungsberechtigten Berlinerinnen und Berlinern nahmen 1.149.145 (46,1 %) am Volksentscheid teil. Von den Abstimmenden erhielt der Gesetzentwurf aus dem Volksbegehren 64,3 % „Ja“-Stimmen, das entsprach 29,7 % der Stimmberechtigten. Der Gesetzentwurf aus dem Abgeordnetenhaus hingegen wurde von den Abstimmenden mehrheitlich (51,2 % „Nein“-Stimmen) abgelehnt.[12]
In allen Bezirken Berlins erhielt der Gesetzesentwurf aus dem Volksbegehren mehr „Ja“- als „Nein“-Stimmen, mit der höchsten Befürwortung in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof-Schöneberg und übersprang dabei in acht von zwölf Bezirken das Zustimmungsquorum (verfehlt wurde es Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Spandau und Reinickendorf). Der Gesetzentwurf aus dem Abgeordnetenhaus erhielt hingegen lediglich im Bezirk Marzahn-Hellersdorf eine knappe Mehrheit an Ja-Stimmen (51,5 %).
Amtliches Endergebnis der Volksbegehrensvorlage
| Bezirk | Beteiligung | Stimmverteilung | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stimmbe- rechtigte (a) |
Abstimm- ende (b) |
Gültige (c) | Un- gültige |
Ja | Nein | |||||||
| Anzahl | Anzahl | Anteil (an a) |
Anzahl | Anteil (an b) |
Anzahl | Anteil (an b) |
Anzahl | Anteil (an c) |
Anteil (an a) |
Anzahl | Anteil (an c) | |
| 203.653 | 92.068 | 45,21 % | 87.516 | 95,06 % | 4.552 | 4,94 % | 59.996 | 65,20 % | 29,50 % | 27.520 | 29,89 % | |
Kreuzberg |
172.597 | 93.533 | 54,19 % | 90.646 | 96,91 % | 2.887 | 3,09 % | 72.401 | 77,40 % | 41,90 % | 18.245 | 19,51 % |
| 285.162 | 132.510 | 46,47 % | 125.146 | 94,44 % | 7.364 | 5,56 % | 82.690 | 62,40 % | 29,00 % | 42.456 | 32,04 % | |
Wilmersdorf |
217.811 | 115.094 | 52,84 % | 108.342 | 94,13 % | 6.752 | 5,87 % | 69.934 | 60,80 % | 32,10 % | 38.408 | 33,37 % |
| 164.167 | 64.867 | 39,51 % | 60.029 | 92,54 % | 4.838 | 7,46 % | 38.181 | 58,90 % | 23,30 % | 21.848 | 33,68 % | |
Zehlendorf |
218.597 | 122.960 | 56,25 % | 115.433 | 93,88 % | 7.527 | 6,12 % | 75.333 | 61,30 % | 34,50 % | 40.100 | 32,61 % |
Schöneberg |
233.925 | 124.453 | 53,20 % | 118.585 | 95,29 % | 5.868 | 4,71 % | 86.440 | 69,50 % | 37,00 % | 32.145 | 25,83 % |
| 204.633 | 94.790 | 46,32 % | 90.342 | 95,31 % | 4.448 | 4,69 % | 70.390 | 74,30 % | 34,40 % | 19.952 | 21,05 % | |
Köpenick |
200.959 | 87.427 | 43,50 % | 81.768 | 93,53 % | 5.659 | 6,47 % | 55.805 | 63,80 % | 27,80 % | 25.963 | 29,70 % |
Hellersdorf |
202.671 | 66.644 | 32,88 % | 61.961 | 92,97 % | 4.683 | 7,03 % | 38.294 | 57,50 % | 18,90 % | 23.667 | 35,51 % |
| 205.284 | 74.963 | 36,52 % | 69.727 | 93,02 % | 5.236 | 6,98 % | 45.065 | 60,10 % | 22,00 % | 24.662 | 32,90 % | |
| 181.906 | 79.836 | 43,89 % | 73.611 | 92,20 % | 6.225 | 7,80 % | 44.595 | 55,90 % | 24,50 % | 29.016 | 36,34 % | |
| 2.491.365 | 1.149.145 | 46,13 % | 1.083.106 | 94,25 % | 66.039 | 5,75 % | 739.124 | 64,30 % | 29,70 % | 343.982 | 29,93 % | |
Amtliches Endergebnis der Abgeordnetenhaus-Vorlage
| Bezirk | Beteiligung | Stimmverteilung | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stimmbe- rechtigte (a) |
Abstimm- ende (b) |
Gültige (c) | Un- gültige |
Ja | Nein | |||||||
| Anzahl | Anzahl | Anteil (an a) |
Anzahl | Anteil (an b) |
Anzahl | Anteil (an b) |
Anzahl | Anteil (an c) |
Anteil (an a) |
Anzahl | Anteil (an c) | |
| 203.653 | 92.068 | 45,21 % | 85.476 | 92,84 % | 6.592 | 7,16 % | 36.729 | 42,97 % | 18,04 % | 48.747 | 57,03 % | |
Kreuzberg |
172.597 | 93.533 | 54,19 % | 87.979 | 94,06 % | 5.554 | 5,94 % | 24.527 | 27,88 % | 14,21 % | 63.452 | 72,12 % |
| 285.162 | 132.510 | 46,47 % | 123.078 | 92,88 % | 9.432 | 7,12 % | 57.887 | 47,03 % | 20,30 % | 65.191 | 52,97 % | |
Wilmersdorf |
217.811 | 115.094 | 52,84 % | 105.376 | 91,56 % | 9.718 | 8,44 % | 52.315 | 49,65 % | 24,02 % | 53.061 | 50,35 % |
| 164.167 | 64.867 | 39,51 % | 58.634 | 90,39 % | 6.233 | 9,61 % | 31.074 | 53,00 % | 18,93 % | 27.560 | 47,00 % | |
Zehlendorf |
218.597 | 122.960 | 56,25 % | 112.439 | 91,44 % | 10.521 | 8,56 % | 51.029 | 45,38 % | 23,34 % | 61.410 | 54,62 % |
Schöneberg |
233.925 | 124.453 | 53,20 % | 114.495 | 92,00 % | 9.958 | 8,00 % | 41.631 | 36,36 % | 17,80 % | 72.864 | 63,64 % |
| 204.633 | 94.790 | 46,32 % | 87.348 | 92,15 % | 7.442 | 7,85 % | 27.878 | 31,92 % | 13,62 % | 59.470 | 68,08 % | |
Köpenick |
200.959 | 87.427 | 43,50 % | 79.820 | 91,30 % | 7.607 | 8,70 % | 37.019 | 46,38 % | 18,42 % | 42.801 | 53,62 % |
Hellersdorf |
202.671 | 66.644 | 32,88 % | 61.077 | 91,65 % | 5.567 | 8,35 % | 34.324 | 56,20 % | 16,94 % | 26.753 | 43,80 % |
| 205.284 | 74.963 | 36,52 % | 68.571 | 91,47 % | 6.392 | 8,53 % | 35.008 | 51,05 % | 17,05 % | 33.563 | 48,95 % | |
| 181.906 | 79.836 | 43,89 % | 72.387 | 90,67 % | 7.449 | 9,33 % | 38.673 | 53,43 % | 21,26 % | 33.714 | 46,57 % | |
| 2.491.365 | 1.149.145 | 46,13 % | 1.056.680 | 91,95 % | 92.465 | 8,05 % | 468.094 | 44,30 % | 18,79 % | 588.586 | 55,70 % | |
Karten
-
Karte der Abstimmungsbeteiligung -
Karte der „Ja“-Stimmen im Verhältnis zu den Abstimmenden -
Karte der „Ja“-Stimmen im Verhältnis zu den Stimmberechtigten
Folgen
Das „Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes (ThF-Gesetz)“ trat am 25. Juni 2014, dem Tag nach der Verkündung im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin, in Kraft.[15] Seit Beschluss des ThF-Gesetzes sind jegliche dauerhafte bauliche Veränderungen auf dem Tempelhofer Feld sowie auch Planungen zu deren Errichtung untersagt. Zulässig sind Instandhaltungsmaßnahmen an den vorhandenen Gebäuden sowie die Errichtung Fliegender Bauten. Das Areal steht zu den Öffnungszeiten für jegliche Nutzungen zur Verfügung, die den Zielen des ThF-Gesetzes nicht entgegenstehen. Alle Aktivitäten auf dem Tempelhofer Feld haben die naturschutzrechtlichen und denkmalpflegerischen Auflagen zu beachten. Die fachliche Aufsicht für das Tempelhofer Feld hat die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Für das Management und die Pflege des Geländes ist das landeseigene Unternehmen Grün Berlin GmbH zuständig. Handlungsleitend für die Entwicklung des Geländes im Rahmen des ThF-Gesetzes ist der bürgerbeteiligt erarbeitete „Entwicklungs- und Pflegeplan Tempelhofer Feld“ der im Mai 2016 vom Senat beschlossen wurde.[16] Zur fortlaufenden Einbindung der interessierten Öffentlichkeit wird einmal jährlich ein „Feldforum“ abgehalten. Daneben wurde die 14-köpfige „Feldkoordination“ eingerichtet, in der sich neben je zwei Vertreterinnen und Vertretern des Senats und der Grün Berlin, zehn aus der Einwohnerschaft gewählte Personen regelmäßig zu aktuellen Fragen rund um die Pflege und weitere Entwicklung des Tempelhofer feldes verständigen.[17]
Siehe auch
Literatur
- Petra Michaelis, Rudolf Frees: Bericht der Landesabstimmungsleiterin Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes am 25. Mai 2014. Endgültiges Ergebnis. zugleich Statistischer Bericht. Hrsg.: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (= Statistischer Bericht. B VII 4 - 1). 2014, ZDB-ID 3057495-X (wahlen-berlin.de [PDF]).
- Die Landesabstimmungsleiterin Berlin (Hrsg.): Amtliche Information zum Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes am 25. Mai 2014. Berlin 2014 (berlin.de [PDF]).
Weblinks
- Der Landeswahlleiter für Berlin: Volksbegehren und Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes. In: berlin.de. Der Landeswahlleiter für Berlin, abgerufen am 27. August 2025.
- Startseite 100 % Tempelhofer Feld. In: www.thf100.de/. Verein "Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e.V.", abgerufen am 27. August 2025.
Einzelnachweise
- ↑ Bericht der Landesabstimmungsleiterin. Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes. Abgerufen am 27. August 2025.
- ↑ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Referat I B Flächennutzungsplanung und stadtplanerische Projekte: Flächennutzungsplan (FNP). In: berlin.de. Land Berlin, abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e.V.: Das plant der Senat. In: www.thf100.de. Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e.V., abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ Konrad Litschko: Volksbegehren gegen Tempelhof-Bebauung. In: taz.de. TAZ Verlags- und Vertriebs GmbH, 19. Oktober 2011, abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Die Landesabstimmungsleiterin Berlin (Hrsg.): Amtliche Information zum Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes, S. 30–39.
- ↑ Konrad Litschko: Volksbegehren kommt. In: taz.de. taz Verlags und Vertriebs GmbH, 17. Dezember 2012, abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Stellungnahme des Senats zum Volksbegehren „Erhalt des Tempelhofer Feldes“. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 17. April 2013, abgerufen am 30. August 2025 (Drucksache 17/0948).
- ↑ Die Landesabstimmungsleiterin: Pressemitteilung der Landesabstimmungsleiterin vom 28. Januar 2014. Volksbegehren über den Erhalt des Tempelhofer Feldes. Endgültiges Ergebnis ermittelt: Volksbegehren zustande gekommen. In: berlin.de. Land Berlin, 28. Januar 2014, abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ 100 % Tempelhofer Feld: Volksbegehren zum Erhalt des Tempelhofer Feldes. In: Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Amtsblatt für Berlin. Band 64, 11. April 2014, ZDB-ID 2080390-4.
- ↑ Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der CDU. „100% Berlin“. Tempelhofer Freifläche dauerhaft als Grünfläche sichern – behutsame Randentwicklung für Wohnen, Wirtschaft, Wohlfühlen ermöglichen. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 20. März 2014, abgerufen am 1. September 2025 (Drucksache 17/1541).
- ↑ Plenarprotokoll. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 20. März 2014, abgerufen am 1. September 2025 (Drucksache 17/1541, Seiten 4609–4619).
- ↑ Petra Michaelis, Rudolf Frees: Bericht der Landesabstimmungsleiterin Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes.
- ↑ Petra Michaelis, Rudolf Frees: Bericht der Landesabstimmungsleiterin. Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes am 25. Mai 2014. Endgültiges Ergebnis, S. 5, Tabelle 3.1.
- ↑ Petra Michaelis, Rudolf Frees: Bericht der Landesabstimmungsleiterin. Volksentscheid über den Erhalt des Tempelhofer Feldes am 25. Mai 2014. Endgültiges Ergebnis, S. 5, Tabelle 3.2.
- ↑ Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e. V.: Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes (ThF-Gesetz). In: Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin. Band 70, Nr. 15, 24. Juni 2014, ZDB-ID 1137003-8 (berlin.de [PDF]).
- ↑ Senat von Berlin: Entwicklungs- und Pflegeplan (EPP) für das Tempelhofer Feld. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 22. Juni 2016, abgerufen am 2. September 2025 (Drucksache 17/3093).
- ↑ Geschäftsstelle Beteiligungsmodell Tempelhofer Feld: Beteiligungsplattform Tempelhofer Feld. In: tempelhofer-feld.berlin.de. Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, abgerufen am 2. September 2025.