Turrican II: The Final Fight

Turrican 2: The Final Fight
Logo von den Verkaufsschachteln

Zählt zur Reihe Turrican

Entwickler Rainbow Arts (C64)
Factor 5 (Amiga, AST)
Enigma Variations (CPC, ZX)
Sun-Project (PC)
Code Monkeys (MD, GB)
Publisher Rainbow Arts
Accolade (Universal Soldier)
Leitende Entwickler Manfred Trenz, Andreas Escher, Holger Schmidt, Julian Eggebrecht
Komponist Chris Hülsbeck
Veröffentlichung Commodore 64, Amiga
Europa1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten1991
Atari ST, CPC, Spectrum
Europa1991
PC
Europa1995
Universal Soldier
MD/Genesis, Game Boy
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten1992 Europa1992
Plattform Commodore 64, Amiga, CDTV, Atari ST, Amstrad CPC, ZX Spectrum, PC
Universal Soldier
Mega Drive/Genesis, Game Boy, Nintendo Switch
Genre Run and gun
Thematik Science-Fiction
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Joystick, Gamecontroller
Medium Diskette, Cartridge
Altersfreigabe
USK
USK ab 6 freigegeben
USK ab 6 freigegeben
Logo vom Titelbildschirm von Turrican II, zu sehen das umgestaltete H zum T

Turrican II: The Final Fight ist ein Computerspiel, das von Factor 5 entwickelt und 1991 für Commodore 64 und Commodore Amiga erschien. Später wurde es auf CDTV, Atari ST, DOS, Amstrad CPC und Sinclair ZX Spectrum portiert. Es ist Teil der Turrican-Reihe und der direkte Nachfolger zu Turrican von 1990.

Handlung

Im Jahr 3025 befindet sich das Flaggschiff der United Planets Freedom Force (UPFF), die „Avalon 1“, am Rande des bekannten Universums in der Galaxie Aldebaraan 42. Das Schiff hat den Auftrag, in unbekannte Regionen vorzustoßen, obwohl Gerüchte besagen, dass bereits andere Schiffe mit derselben Mission ausgesandt wurden und man dann nie wieder etwas von ihnen hörte. Die Besatzung ist jedoch zuversichtlich, denn das Schiff ist mit neuester Technologie ausgestattet und seine Mannschaft setzt sich aus dem Besten zusammen, was die Menschheit zu bieten hat. Kurz bevor die Avalon 1 jedoch die Reise antreten kann, wird sie von einem plötzlich aus dem Nichts auftauchendem, unbekannten Schlachtschiff kampfunfähig gemacht und von Mutanten geentert. Die Besatzung kämpft erbittert, jedoch kann sie dem nicht enden wollendem Ansturm der Horden nicht standhalten. Nur ein einziges Besatzungsmitglied überlebt den Angriff: Bren McGuire. Nachdem die Aggressoren und ihr Anführer „The Machine“ sich wieder zurückgezogen haben, begibt sich Bren McGuire in den Ausrüstungsraum, in dem sich die Turrican-Kampfanzüge befinden. Diese sind mit der allerfortschrittlichsten Technologie ausgestattet, die der Menschheit zur Verfügung steht. Bren McGuire steigt in einen dieser Anzüge und zieht in den Kampf, um Rache an The Machine zu nehmen und Frieden und Freiheit in der Galaxie wiederherzustellen.

Entwicklung

Die Amiga-Version wurde etwas früher als die C64-Version fertiggestellt. Die C64-Version ist laut Designer Manfred Trenz jedoch die „eigentliche Urfassung des Spiels, alles was dann kam oder noch kommt sind Konvertierungen, und nicht umgekehrt“.[1] Turrican 2 bot erstmals parallax scrolling mit Farb-RAM.[2] Das Spiel bietet 12 Level mit 1500 Bildschirmlängen.[3]

Eigens für diesen Teil entstand die so genannte 7-Voice-Routine für die Amiga 500- und Atari-ST-Version, welche von Chris Hülsbeck und Jochen Hippel gemeinsam programmiert wurde. Aus diesem Grund konnten der Soundtrack sowie die -effekte hörbar an Klangbreite gewinnen. Ab diesem Teil der Reihe heißt der Held des Spiels Bren McGuire, zumindest im Intro des Spiels. Die Anleitung nennt ihn Turrican.

  • Design: Manfred Trenz, Andreas Escher, Holger Schmidt, Julian Eggebrecht
  • Programmierung: Holger Schmidt, Thomas Engel (Atari ST) und Manfred Trenz (C64)
  • Grafik: Andreas Escher, Manfred Trenz und Sven Meier (Atari ST)
  • Cover: Celâl Kandemiroğlu
  • Musik: Chris Hülsbeck (Amiga), Jochen Hippel (Atari ST), Markus Siebold und Stefan Hartwig (C64)

Eine Konvertierung für Mega Drive, SNES und Game Boy wurde beinahe fertiggestellt, kam dann aber auf Mega Drive und Game Boy leicht abgeändert als Universal Soldier – benannt nach dem gleichnamigen Film von Roland Emmerich – auf den Markt.

Die PC-Version von Turrican 2 kam wesentlich später mit mehr Farben (VGA = 256 aus 262144) (Amiga = 32 aus 4096), einer höheren Auflösung (VGA = 640 × 400) und teils neu gezeichneten Grafiken auf den Markt.[4] Das Spiel bekam hier etwas weichere Konturen und der Endboss vom ersten Level einen Irokesen-Haarschnitt statt Federn. Am Spielfluss selbst änderte sich darüber hinaus jedoch nichts.

Rezeption

Wertungsspiegel
PublikationWertung
AmigaAtari STCommodore 64MS-DOS
64’er10/10[5]
Aktueller Software Markt10/12[7]10/12[7]10/12[8]
Amiga Joker89 %[6]
PC Games63 %[9]
PC Joker67 %[10]
PC Player64/100[11]
Power Play85 %[13]79 %[13]81 %[13]65 %[12]

Die Amigafassung erhielt von Carsten Borgmeier von Amiga Joker die Auszeichnung Hit. Ihn überzeugte der weiche Bildlauf, die Animationen der Sprites und die Hintergrundgrafiken sowie die hervorragende Steuerung und die Begleitmusik.[6] Der Aktueller Software Markt verglich die Amiga-Fassung mit der Portierung für Atari ST und wertete die Atari-Fassung in Punkto Grafik und Ton leicht ab.[7] Auch Winnie Forster von Power Play stufte die Umsetzung für Amiga als die beste ein. Ihm gefiel, dass es im Spiel viel zu entdecken und experimentieren gäbe sowie dass die Entwickler zahlreiche grafische Spielereien eingebaut hätten.[13]

Jörn-Erik Burkert von der Zeitschrift 64’er gab eine Höchstwertung. Für ihn sei das Spiel ein Beispiel für sehr gute Programmierung an der Grenze des technisch Machbaren.[5] Klaus Trafford von der Zeitschrift Aktueller Software Markt vergab die Auszeichnung ASM-Hit. Er lobte saubere Grafiken und weiches Scrolling bei guten Geräuscheffekten. Er machte Parallelen zu The Great Giana Sisters aus.[8]

Petra Maueröder bewertete die PC-Fassung zum Erscheinungszeitpunkt als veraltet.[9] Auch Richard Löwenstein von PC Joker bezeichnete die PC-Portierung fünf Jahre nach Erscheinen des Originalspiels von der Präsentation her als veraltet.[10] Monika Stoschek von PC Player machte dazu noch eine zähe Steuerung am PC aus. Verbesserungen im Vergleich zum Amiga konnte sie nicht erkennen.[11] Ebenso urteilte Michael Galuschka von Power Play, der auch auf das Fehlen von Levelpasswörtern und der Möglichkeit zu speichern, hinwies.[12]

Einzelnachweise

  1. Klaus Trafford: Der Meister wird gefordert. In: Aktueller Software Markt. Juli 1991, S. 68 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Klaus Trafford: Interview mit Turrican-Programmierer. In: Aktueller Software Markt. Juni 1991, S. 98–99 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Thorsten Oppermann: Blickpunkt Turrican II. In: Aktueller Software Markt. Januar 1991, S. 140 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Richard Löwenstein: Turrican II. In: PC Joker. Mai 1993, S. 8 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. a b Jörn-Erik Burkert: Neue Mission – Turrican II. In: 64’er. Juli 1990, S. 105 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. a b Carsten Borgmeier: Turrican 2. In: Amiga Joker. März 1991, S. 12–13 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. a b c Sandra Alter: Perfektion am Stück! In: Aktueller Software Markt. März 1991, S. 72 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. a b Klaus Trafford: Turrican II. In: Aktueller Software Markt. Mai 1991, S. 109 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. a b Petra Maueröder: Turrican II. In: Aktueller Software Markt. März 1991, S. 72 (Textarchiv – Internet Archive).
  10. a b Richard Löwenstein: Turrican II. In: PC Joker. Januar 1996, S. 8 (Textarchiv – Internet Archive).
  11. a b Monika Stoschek: Turrican. In: PC Player. Dezember 1995, S. 102–104 (Textarchiv – Internet Archive).
  12. a b Michael Galuschka: Turrican II. In: Power Play. Januar 1996, S. 176 (Textarchiv – Internet Archive).
  13. a b c d Winnie Forster: Turrican II. In: Power Play. April 1991, S. 20–21 (Textarchiv – Internet Archive).