Turrican (Computerspiel)

Turrican
Logo der Verkaufsschachteln

Zählt zur Reihe Turrican

Entwickler Rainbow Arts (C64)
Factor 5 (Amiga, AST)
Probe Software (CPC, ZX)
Code Monkeys (MD, PCE, GB)
Publisher Rainbow Arts (Computerversionen)
Accolade (Konsolenversionen)
Leitende Entwickler Manfred Trenz
Komponist Chris Hülsbeck
Veröffentlichung Commodore 64, Amiga
Europa1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 1990
Atari ST, CPC, Spectrum
Europa1990
Mega Drive
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten1991 Europa1991
PC Engine
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten August 1991
Game Boy
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten November 1991 EuropaNovember 1991
Nintendo Switch
Januar 2021
Plattform Commodore 64, Amiga, Atari ST, Amstrad CPC, ZX Spectrum, Mega Drive, PC-Engine, Game Boy, Nintendo Switch
Genre Run and gun
Thematik Science-Fiction
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Joystick, Gamecontroller
Medium Diskette, Cartridge
Altersfreigabe
USK
USK ab 6 freigegeben
USK ab 6 freigegeben

Turrican ist ein Computerspiel aus dem Jahr 1990, das von Manfred Trenz entwickelt wurde. Es wurde von Rainbow Arts für den Commodore 64 veröffentlicht und später auf CPC, Amiga, Atari ST, CDTV, Mega Drive, Game Boy, PC Engine und Sinclair ZX Spectrum portiert. Eine Fortsetzung, Turrican II: The Final Fight, folgte 1991.

2021 wurde es für Nintendo Switch und PlayStation 4 in der Spielesammlung Turrican Flashback mit seinen Nachfolgern wiederveröffentlicht.

Handlung

Ziel des Spiels ist es, durch eine Welt namens Alterra hindurchzugehen und den Endgegner Morgul zu finden und zu vernichten. Alterra wird beschrieben als eine von Menschen durch Bioengineering geschaffene Lebenswelt in einer nahen Galaxie, wo ein intelligentes künstliches Ökosystem erschaffen wurde (Morgul = Multiple Organism Unit Link) um die Planeten bewohnbar zu machen. Dieses System ist jedoch außer Kontrolle geraten, es wurde durch ein Erdbeben beschädigt und seine Funktionen haben sich daraufhin verselbstständigt. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Helden (Turrican) und wird nach Alterra geschickt, um die Kolonie wieder für die Menschheit zurückzugewinnen.

Spielprinzip

Die C64-Version besteht aus 13 Levels, die in fünf Welten zusammengefasst sind. Diese umfassen eine Größe von insgesamt über 1300 Bildschirmen. Die Spielfigur muss über Plattformen und Abgründe gelenkt werden, wobei sie zahlreiche Powerups finden und aufsammeln kann, um das Waffenarsenal zu verbessern. Neben dem üblichen Schuss in Blickrichtung kann man sich in ein unbesiegbares Waffenrad verwandeln (Gyroscope, nur nach links/rechts steuerbar), eine Mine legen, Granate werfen, Energielinien in voller Bildschirmhöhe nach links und rechts abfeuern oder einen lenkbaren Blitz erzeugen, der von der Spielerfigur ausgeht und im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden kann.[1] Mit letzterem ist es möglich, versteckte Blöcke zu finden, mit deren Hilfe man höhere Ebenen eines Levels erreichen kann oder weitere Powerups frei zu setzen. Die einzelnen Level enthalten zahlreiche Zwischen- und Endbosse mit stark unterschiedlichen Angriffsstrategien, denen man als Spieler mit entsprechenden Taktiken entgegentreten muss. Welt 3 enthält zudem auch zwei Autoscroll-Levels. Offensichtliche und versteckte Bonusräume erhöhen den Wiederspielwert des Spieles deutlich.

Entwicklung

Turrican wurde maßgeblich von Manfred Trenz entwickelt und von Rainbow Arts vertrieben.[2] In diesem ersten Teil bleibt der Bezug des Namens sowohl im Spiel als auch in der Anleitung noch unerklärt. Spätere Teile der Serie beziehen den Namen Turrican auf den Helden des Spiels oder seine Rüstung. Etwas später als die C64-Version erschien die Amiga-Umsetzung. Das Titelbild des Spiels ist inspiriert vom Cover des Albums Kings of Metal der Metal-Band Manowar, das zwei Jahre zuvor erschien. Die Stimme im Intro der C64-Fassung lieh ein Bekannter von Trenz; Markus Wiederstein.[3]

Für die C64-Version zeichnen die folgenden Personen verantwortlich:

Rezeption

Wertungsspiegel
PublikationWertung
AmigaAtari STCommodore 64Game BoyMega Drive
Aktueller Software Markt11/12[7]10/12[9]11/12[8]4/12[6]8/12[10]
Amiga Joker87 %[5]
Play Time81 %[11]
Power Play81 %[13][14]71 %[13][14]70 %[15]72 %[12]
Video Games51 %[17]69 %[16]

Für die Amiga-Fassung vergab die Zeitschrift Aktueller Software Markt die Auszeichnung ASM-Hit. Es besäße keine technischen Schnitzer, das Spielprinzip sei durchdacht, grafisch hervorragend mit toller Geräuschuntermalung und sehr exakter Steuerung.[7] Laut Henrik Fisch vom Power Play nutze es die Amiga-Plattform bis zur Grenze aus. Er lobte Musik, Grafik und die zahlreichen Entdeckungsmöglichkeiten.[13]

Heinrich Lenhardt bezeichnete es als „eines der technisch imposantesten C-64-Spiele“. Es sei grafisch abwechslungsreich und enorm komplex, jedoch der Amiga-Fassung qualitativ unterlegen.[13] Volker Weitz reihte es in einem PowerPlay-Sonderheft in die Riege der besten Titel für den Commodore 64 ein.[14]

Die Portierung auf den Mega Drive blieb laut Winnie Forster unter den Möglichkeiten der Plattform.[12]

Boris Schneider wertete bei der GameBoy-Fassung für Video Games stark ab. Die schwierige Portierung sei zwar technisch gelungen, aber das Spiel ansonsten nicht an den kleineren Bildausschnitt angepasst worden.[17]

Von der Portierung für die PC Engine wurde von Julian Eggebrecht seitens Video Games aufgrund geringen Umfangs und schlechter Spielbarkeit abgeraten.[18]

Einzelnachweise

  1. Rainbow Arts (Hrsg.): Turrican Handbuch C64 Version. (archive.org).
  2. Matthias Fichtner: Hurrican. In: 64’er. Nr. 1, Januar 1990, S. 28 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Thomas Stuchlik: Retro: The Making of Turrican. In: MAN!AC. Nr. 128, Juni 2004, S. 64–65.
  4. Matthias Fichtner: Turrican. In: 64’er. Juli 1990, S. 115 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Carsten Borgmeier: Turrican. In: Amiga Joker. Mai 1990, S. 16 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. Ulrich Mühl: Turrican. In: Aktueller Software Markt. April 1991, S. 128 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. a b Torsten Oppermann: Turrican. In: Aktueller Software Markt. Juli 1991, S. 62 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. Torsten Oppermann: Knallharte Action à la Trenz. In: Aktueller Software Markt. Mai 1990, S. 30–31 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. Torsten Oppermann: Turrican. In: Aktueller Software Markt. November 1990, S. 134 (Textarchiv – Internet Archive).
  10. Torsten Oppermann: Turrican. In: Aktueller Software Markt. Januar 1992, S. 134 (Textarchiv – Internet Archive).
  11. Hans Ippisch: Turrican. In: Play Time. März 1992, S. 84 (Textarchiv – Internet Archive).
  12. a b Winnie Forster: Same Procecdure... Turrican. In: Power Play. November 1991, S. 166 (Textarchiv – Internet Archive).
  13. a b c d Henrik Fisch: Lauf- und Springparade: Turrican. In: Power Play. Juni 1990, S. 96 (Textarchiv – Internet Archive).
  14. a b c Volker Weitz: Turrican. In: Power Play Sonderheft. Nr. 2, 1990, S. 166 (Textarchiv – Internet Archive).
  15. Boris Schneider-Johne: Turrican. In: Power Play. März 1992, S. 143 (Textarchiv – Internet Archive).
  16. Winnie Forster: Altes Eisen: Turrican. In: Power Play. April 1991, S. 29 (Textarchiv – Internet Archive).
  17. a b Boris Schneider: Rasant und Riskant: Turrican. In: Power Play. Januar 1992, S. 75 (Textarchiv – Internet Archive).
  18. Julian Eggebrecht: Spiele aus den USA. In: Power Play. Januar 1992, S. 75 (Textarchiv – Internet Archive).