Rongellen

Rongellen
Wappen von Rongellen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
BFS-Nr.: 3711i1f3f4
Postleitzahl: 7430
Koordinaten: 752636 / 170322
Höhe: 1003 m ü. M.
Höhenbereich: 744–1968 m ü. M.[1]
Fläche: 2,02 km²[2]
Einwohner: 59 (31. Dezember 2024)[3]
Einwohnerdichte: 29 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
8,5 %
(31. Dezember 2024)[4]
Website: www.rongellen.ch
Die Brücke über die Viamala,
das Wappensymbol von Rongellen
Die Brücke über die Viamala,
das Wappensymbol von Rongellen
Lage der Gemeinde
Karte von RongellenLago di LeiLago di LuzzoneLai da MarmoreraSufnerseeZervreilaseeItalienKanton TessinRegion AlbulaRegion ImbodenRegion MalojaRegion MoesaRegion PlessurRegion SurselvaAndeerAvers GRCazisDomleschgFerrera GRFerrera GRFlerdenFlerdenFürstenau GRMaseinMuntogna da SchonsRheinwaldRongellenRothenbrunnenScharansSils im DomleschgSufersThusisThusisTschappinaUrmeinZillis-Reischen
Karte von Rongellen
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Rongellen (rätoromanisch Runtgaglia, schweizerdeutsch Ronggélla) ist eine politische Gemeinde der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Geographie

Rongellen liegt am Rande der Viamala auf halbem Weg zwischen Thusis und Zillis. Rongellen besteht aus weit verstreuten Häusergruppen in einer Waldlichtung am alten Viamalaweg. Nachbargemeinden von Rongellen sind Muntogna da Schons, Thusis, Sils im Domleschg und Zillis-Reischen.

Geschichte

1344 Rungal, Ob Mitte des 14. Jahrhunderts eine Walseransiedlung bestand, ist unsicher. Die Herrschaftsrechte hatten nacheinander die Vazer, die Werdenberger und ab 1456 das Bistum Chur inne. 1458 kaufte sich das Tal aus.[5]

Kirchlich gehörte Rongellen seit jeher zu Thusis. Um 1529 erfolgte die Reformation. Bis 1851 war Rongellen eine Nachbarschaft der Gerichtsgemeinde Schams. Mit Zillis und Reischen bildete es ein kleines Zivilgericht.[5]

Rongellen hatte Anteil am Transitverkehr Richtung Splügen und San Bernardino. Die linksrheinische Hauptroute führte – vermutlich von spätrömischer Zeit an – bis 1821 durch das Dorf. Unterrongellen entstand nach dem Bau der tiefer gelegenen neuen Fahrstrasse 1821.[5]

Im 19. Jahrhundert scheiterte der Versuch, Rongellen mit seinem unklaren Rechtsstatus Thusis oder einer Schamser Gemeinde zuzuschlagen. Seit 1890 besteht eine eigene Dorfordnung. Die Kleingemeinde besitzt keine Kirche, weder Laden noch Wirtschaft und seit 1971 auch keine Schule mehr. Rongellen ist das einzige seit jeher deutschsprachige Dorf im Schams.[5]

Wappen

Wappen von Rongellen
Wappen von Rongellen
Blasonierung: «In Gold (Gelb) eine gestürzte blaue Spitze, belegt mit einer silbernen Bogenbrücke»

Heraldische Darstellung der von Brücken überspannten Viamala bzw. der Viamalaschlucht.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1780 1850 1900 1950 1980 1990 2000[5] 2005 2016 2020
Einwohner 75 63 49 71 32 48 53 44 61 56

Sprachen

Die Gemeindebewohner sprechen seit der Besiedlung im Mittelalter deutsch. Ob sie von zugewanderten Walsern abstammen, ist ungeklärt. Bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs gab es immer wieder romanischsprachige Zuwanderer aus den umliegenden Gemeinden (Anteil 1900 22 %, 1910 17 %). Heute umfasst dieser Personenkreis nur noch einzelne Personen, wie folgende Tabelle zeigt:

Sprachen in Rongellen
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 28 87,50 % 45 93,75 % 47 88,68 %
Rätoromanisch 3 9,38 % 1 2,08 % 5 9,43 %
Einwohner 32 100 % 48 100 % 53 100 %

Behördensprache ist Deutsch.

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 44 Bewohnern waren 41 Schweizer Staatsangehörige.

Besonderes

Rongellen ist seit einigen Jahren (ca. 1999) die Gemeinde mit dem tiefsten Steuerfuss in Graubünden. Er beträgt 30 % der einfachen Kantonssteuer.[6]

Literatur

Commons: Rongellen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  2. Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
  3. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  4. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
  5. a b c d e Jürg Simonett: Rongellen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  6. Gemeindesteuerfüsse (Memento des Originals vom 23. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gr.ch, Website des Amts für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, abgerufen am 15. Februar 2012.