Pont des Marchands
| Pont des Marchands | ||
|---|---|---|
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| Nutzung | Fußgängerbrücke | |
| Querung von | Canal de la Robine | |
| Ort | Narbonne (Frankreich) | |
| Konstruktion | Segmentbogenbrücke | |
| Anzahl der Öffnungen | 1 (ursprünglich 7) | |
| Lichte Weite | ca. 15 m | |
| Lage | ||
| Koordinaten | 43° 11′ 0″ N, 3° 0′ 13″ O | |
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| Höhe über dem Meeresspiegel | 2,42 Nivellement général de la FranceVorlage:Höhe/unbekannter Bezug | |
Die Pont des Marchands (auf Deutsch Händlerbrücke, Brücke der Kaufleute) ist eine Brücke in der Innenstadt von Narbonne in Frankreich. Sie führt über den Canal de la Robine und ist mit Häusern bestanden, in denen sich Geschäfte befinden. Sie verbindet die beiden Stadtteile Cité nordöstlich und Bourg südwestlich des Kanals und ist die älteste und über viele Jahrhunderte einzige Brücke der Stadt. Heute ist die Straße über die Brücke eine Fußgängerzone und eine Einkaufsstraße.
Die Brücke hat heute einen einzelnen sichtbaren Bogen. Dieser entspricht dem zentralen von sieben Bögen einer über hundert Meter langen Steinbrücke, die früher über einen breiten südlichen Arm der Aude führte. Die ursprüngliche Brücke wurde an dieser Stelle von den Römern als Teil der Via Domitia errichtet, um die Aude (lateinisch Atax) zu überqueren. Durch mehrere starke Hochwasser im 14. Jahrhundert verschob sich der Lauf der Aude jedoch, die seitdem nur noch über ihren zuvor nördlichen Arm in ihrem jetzigen Bett zum Mittelmeer fließt. Der Canal de la Robine ist das Überbleibsel des früheren Aude-Bettes. Die seitlichen Brückenbögen wurden mit Häusern überbaut, nachdem sie nicht mehr benötigt wurden.
Mit einer Brücke in Landerneau in der Bretagne ist die Pont des Marchands eine von nur zwei Brücken in Frankreich mit bewohnten Gebäuden.[1]
Bauwerk


Genaue Daten über die Brücke wurden bei einer Untersuchung 1955–56 erhoben.[3] Die ursprüngliche Brücke war 105 Meter lang. Sechs ihrer Bögen sind sicher lokalisiert worden. Ein siebter, der am nordöstlichen Ende (rechts in der Zeichnung), wird in Anbetracht der Lage der damaligen Uferböschung als sicher angenommen. Auch entspricht dann der heutige einzige Bogen dem ursprünglichen Mittelbogen.[4][2]
Dieser heutige Bogen liegt bei 2,42 Metern über dem Meeresspiegel (nivellement général de la France). Er hatte ursprünglich eine Öffnung von über zwölf Metern, nach anderer Quelle[5] liegt die Spannweite des Bogens bei ca. 15 Metern. Die anderen Bögen waren kleiner und vielleicht abnehmend und die Brücke daher in der Mitte vermutlich höher als am Rand.[4]
Die ursprüngliche Brückenbreite lag inklusive Brüstung bei 4,30 bis 4,80 Metern und bei 5,70 bis 6,00 Metern, nachdem seitliche Stützmauern im 14. Jahrhundert angefügt wurden. Gelegentlich wurde angenommen, dass die Brückeneingänge mit Bögen über der Fahrbahn markiert wurden, wie bei der Pont Flavien in der Camargue. Dafür gibt es jedoch keine Hinweise.[4]
An die steinerne Brücke wurden im 14. und 15. Jahrhundert beidseitig entlang der Brücke zusätzliche Bögen aus Holz angebracht, um die erforderliche Grundfläche für die heute noch vorhandenen Häuser zu schaffen.[6] Ob die heutige Brücke im Kern noch eine römische Konstruktion ist, oder ob sie im Mittelalter nach Zerstörungen durch Hochwasser neu gebaut wurde, ist unter Wissenschaftlern umstritten.[7] Nichts desto trotz wird der steinerne Kern von Vertretern der Stadt gerne als "römische Brücke" (pont romain) bezeichnet.[6]
Das Baumaterial ist Kalkstein aus der Gegend. Die Brückenpfeiler sind mehr oder weniger in ihrem mittelalterlichen Zustand erhalten.[4] Nur der einst zentrale von sieben bekannten Bögen ist heute noch sichtbar. Die Mehrzahl der anderen diente als Keller für Häuser, die im 16. Jahrhundert über ihnen erbaut wurden.[8][2]
Geschichte
Antike
Die Stadt Narbonne wurde als Narbo Martius von den Römern gegründet. Zu dieser Zeit floss im Verlauf des heutigen Canal de la Robine der südliche Arm der Aude, der die Stadt mit dem Mittelmeer verband und ihr damit einen Stadthafen ermöglichte. Die Römer bauten eine erste Steinbrücke über die Aude. Diese war Teil der Via Domitia, die Italien mit der iberischen Halbinsel verband.[4]
Wann genau diese Brücke gebaut wurde ist unsicher. Rekonstruktionen der römischen Stadt aus dem 1. Jahrhundert[9] und dem 2. Jahrhundert[10] gehen davon aus, dass sie jeweils vorhanden war.
Im 3. Jahrhundert wurde die Stadt mit einer umlaufenden Mauer gegen Barbareneinfälle geschützt. Dies betraf jedoch nur die am linken (nordöstlichen) Ufer gelegene Innenstadt. Die Brücke lag außerhalb der Stadtmauer.[11]
Die römische Brücke ist sowohl in erhaltenen römischen Marmorinschriften als auch in einem überlieferten Text von Sidonius Apollinaris (Carmen XXIII, 37-44, Ad Consentius) zu finden. Sie ist jedoch jeweils nur kurz erwähnt und nicht beschrieben.[4]
Aus der späteren arabischen Zeit von Narbonne (719 – 759) ist eine kurze Beschreibung bekannt, nach der die Stadt „Arbuna“ in ihrer Mitte durch einen großen Fluss geteilt wird, der von einer großen Brücke überspannt wird, wo man Märkte und Häuser findet. Die Stadt sei zwei Parasang (etwa 8,5 Kilometer) vom Meer entfernt und die Boote würden von dort bis zur Brücke fahren. Im Stadtzentrum gäbe es Straßen und Mühlen von den alten Bewohnern erbaut, wie man es heute nicht mehr könne.[4][12]
Mittelalter und frühe Neuzeit
Wegen nachträglich angebrachten Verstärkungen und Verkleidungen ist es schwierig, das genaue Alter der heutigen Brücke zu bestimmen. Ihr Bau wird auf das 12. oder 13. Jahrhundert geschätzt, vermutlich nachdem der römische Vorgängerbau einem Hochwasser zum Opfer gefallen ist.[2][13] Es ist unklar, ob die heutige Brücke noch Teile der römischen Brücke enthält, oder ob das mittelalterliches Bauwerk den Verlauf der römischen Brücke mehr oder weniger genau nachbaute[4].
Archäologische Untersuchungen wurden im Juni 2008 auf dem Grundstück des Hauses 34, Rue du Pont des Marchands durchgeführt. Dieses Haus auf dem rechten Ufer ist das Eckhaus zur Rue de Raspail auf der Nordwestseite der Brückenstraße, also am südwestlichen Ende der ehemaligen Brücke. Hier wurden Reste des 6. Brückenpfeilers und des 7. Bogens untersucht, wobei die Nummerierung am anderen, nordöstlichen Ende beginnt. Auch ein Teil der Verkleidung und eine Stützmauer in der Achse des 7. Bogens kamen zum Vorschein. Die ältesten Teile waren die seitliche Mauer und die Wölbung des Bogens aus Blöcken aus lokalem Kalkstein. Der Grad der Abnutzung der Verkleidung und einiger Gewölbesteine und der leichte Unterschied in der Ausrichtung der Brückenverkleidung und dem 7. Bogen deuten darauf hin, dass es sich nicht um einen Bau aus der Zeit des Römischen Reiches handelt, sondern eher um einen aus dem Frühmittelalter. Nachfolgend, zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert, wurde der 6. Brückenpfeiler beträchtlich erhöht und vergrößert, wohl um Anbauten für Mühlen aufnehmen zu können. Ob dies auch bei anderen Brückenpfeilern so war ist nicht bekannt.[4]
Überschwemmungen, Zerstörungen und Reparaturen im 14. Jahrhundert
Im Verlauf des Mittelalters wurde die Struktur der Brücke weiter verändert, besonders weil es im 14. Jahrhundert zu mehreren starken Hochwassern der Aude mit verheerenden Überschwemmungen kam.[8]
Schwere Überschwemmungen sind aus den Jahren 1307, 1316 und 1344–45 überliefert. Diese führten zu schweren Schäden in der Stadt und auch an der Brücke, die umfangreiche Reparaturarbeiten erforderlich machten. Bögen und einige Pfeiler wurden erneuert und verstärkt und durch zwei Stützmauern wurde die Breite der Brückenplatte verdoppelt.[4]
Von 1307 ist überliefert, dass Jean d'Alnet, Seneschall von Carcassonne, an den „baile royale“ von Narbonne, also die örtliche Autorität, schrieb und ihn aufforderte, die „alte Brücke“ (Pont-Vieux) wieder aufzubauen, nachdem sie bei Hochwasser starken Schaden genommen hatte. Bei Überquerungsversuchen hatte es mehrere Todesfälle gegeben. Die Konsule (consuls) weigerten sich jedoch die Kosten vorzustrecken, da unklar war, wer diese übernehmen würde. Der Seneschall ordnete schließlich eine Dreiteilung an. Einen Teil mussten die Stadtherren der beiden Teilstätte Cité (am linken, nordöstlichen Ufer) und Bourg (am rechten, südwestlichen Ufer), der Erzbischof und der Vicomte, übernehmen. Den zweiten Teil finanzierten die Eigentümer der Häuser, Geschäfte und Mühlen auf der Brücke. Den dritten Teil übernahmen die Konsule von Bourg und Cité.[4]
Die archäologisch untersuchten Pfeiler und Bogen sind ein gutes Beispiel für den Wiederaufbau und Verbreiterung der Brücke nach den Hochwassern der zweiten Hälfte des 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Es gab eine neue Verkleidung entlang der seitlichen Mauern und der Pfeiler. Die ufernahen Pfeiler waren danach fünf Meter lang und drei bis vier Meter breit. Die Untersuchung wies auch nach, dass es parallel zur Brückenachse verlaufende Bögen, insbesondere zwischen dem 5. und dem 6. Pfeiler gab. Es wird davon ausgegangen, dass sie der Aufnahme von Werkstätten oder anderen temporären Bauten dienten.[4]
Aus Aude wird Robine
Die schweren Hochwasser führten auch zu einer weitgehenden Verlegung der Aude in ihr nördliches Bett, während die Wassermengen, die durch den südlichen Arm und an Narbonne vorbei flossen stark rückläufig waren. Vom 10. bis 14. Jahrhundert befanden sich auf und unter der Brücke Mühlen[8]. Von einer ist bekannt, dass sie sich am äußersten Bogen auf der Bourg-Seite (Südwest-Seite) befand. Die Mühlen wurden jedoch bis etwa 1350 aufgegeben, da nicht mehr genug Wasser floss, besonders unter den seitlichen Brückenbögen, und auch weil sie bei Hochwasser ein Hindernis für das abfließende Wasser darstellten.[4][8]
1494 schreibt der Nürnberger Hieronymus Münzer in seinem Reisebericht über die antike Stadt Narbonne und ihre prächtige Brücke mit Bögen und Gewölben, auf denen wichtige Handelsgeschäfte abgeschlossen werden.[4]
Im Verlauf des 15. Jahrhunderts hat sich die Breite des Flussbettes wesentlich verengt, so dass um die Jahrhundertwende der mittlere Bogen ausreichte, um das Wasser aufzunehmen. Die weiteren Bögen blieben sichtbar, wurden jedoch nur bei Hochwasser noch durchströmt. Auch der Namenswechsel von Aude zu Robine fand in dieser Zeit statt.[4]
Die bereits erwähnten archäologischen Untersuchungen zeigten, dass im frühen 16. Jahrhundert senkrecht zum 7. Bogen eine stabile Mauer erbaut wurde, die als Uferbefestigung interpretiert wird und somit die Flussgrenze zu dieser Zeit markiert. Bei großen Hochwassern wurde der Bereich unter dem 7. Bogen jedoch weiterhin durchströmt. Das Schwemmland erreichte ein Höhe von 3,60 Metern über dem Meeresspiegel (Nivellement général de la France) und umschloss den Fuß des Bogens aus dem vorherigen Jahrhundert.[4]
Verdichtung der Stadt

Bis zum 16. Jahrhundert waren die beiden Stadtteile Cité am linken Ufer und Bourg am rechten Ufer jeweils von einer eigenen Stadtmauer umgeben. Dann wurde eine gemeinsame Stadtmauer gebaut, um Narbonne in eine Festungsstadt zu verwandeln, um die nahe Grenze zu Spanien zu schützen. Das nahegelegene Roussillon gehörte damals noch nicht zu Frankreich. Trotz einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs konnte die Stadt nicht in die Breite wachsen, da die Gefahr durch spanische Truppen eine Bebauung außerhalb der Stadtmauer nicht zu ließ. Daher wurde innerhalb der Stadtmauern verdichtet, auch bei der Brücke. Dazu wurden Ende des 16. Jahrhunderts an beiden Brückenseiten zusätzliche Bögen vorgebaut, um Häuserreihen auf beiden Straßenseiten zu ermöglichen.[2] Auch die Uferbereiche der Robine wurden teilweise überbaut. Nur die als Hafen benutzten Uferabschnitte an der heutigen Promenade des Barques und den gegenüber liegenden Cours Mirabeau blieben frei.[8][4]
Ein Reisebericht von Felix Platter und Thomas Platter von 1599 beschreibt die Brücke als im Inneren der Stadt, gepflastert und gesäumt von den Häusern der reichsten Kaufleute im Ort.[4]
Im 17. Jahrhundert stabilisierte sich die Situation. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden die ersten Schleusen im Canal de la Robine gebaut, um die Schifffahrt zu ermöglichen. Im folgenden Jahrhundert wurde die Schleuse bei Mandirac, stromabwärts von Narbonne errichtet. Dadurch wurde der Wasserspiegel in der Stadt angehoben und somit auch unter der Brücke.[4]


21. Jahrhundert: Baufälligkeit der Häuser und Sanierungen
Im April 2023 wurde bekannt gegeben, dass 18 Gebäude auf der Brücke baufällig waren in einem Maße, dass die Stadtverwaltung beschloss, die Gebäude räumen zu lassen. Bei einer Untersuchung wurden holzfressende Insekten, eindringendes Wasser, Pilzbefall, morsche Böden, Baufälligkeit und letztlich akute Einsturzgefahr festgestellt. Hinweise auf Probleme hatte es bereits 1987 und wieder im Oktober 2022 gegeben, als ein Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde (architecte des Bâtiments de France) eine Warnung herausgab. Die Stadt kündigte an, neben der Räumung der betroffenen Gebäude auch die Straße über die Brücke sowie die Schifffahrt unter der Brücke zu sperren. Trotz einer Bauzeit von mehreren Monaten hoffte die Stadt, die Brückensperrung auf zwei Monate begrenzen zu könne. Ein Vertreter der Stadt erklärte bei der Bekanntgabe, dass die Häuser auf der Brücke in Privatbesitz seien und dass die Eigentümer seit 30 Jahren zu wenig für den Erhalt der Gebäude getan hätten. Die Gebäude hätten lange Einwohnern der Stadt gehört, seien aber in den vergangenen Jahren von Investoren erworben worden, die Geld verdienen wollten und die Arbeiten nicht durchführen ließen. Die Brücke selber sei in gutem Zustand, nicht aber die Gebäude auf ihr.[1][14]
Die Brücke wurde noch im gleichen Jahr für längere Zeit gesperrt, viele Läden geschlossen und die Bewohner evakuiert. Nach den notwendigsten Reparaturarbeiten wurde die Brücke wieder geöffnet. Im August 2024 teilte der Bürgermeister der Stadt jedoch mit, einige Gebäude auf beiden Straßenseiten in der Mitte der Brückenstraße, über dem Kanal, für die Stadt ankaufen zu wollen, da diese weiterhin dringend saniert werden müssten. Die Kosten für alle nötigen Sanierungsarbeiten wurden auf 20 bis 25 Millionen veranschlagt. Den Eigentümern der am schlimmsten betroffenen Häusern wurde beschieden, dass sie enteignet werden würden, sollten sie nicht verkaufen.[15]
Zehn Gebäude im zentralen Bereich der Brücke wurden der Stufe „absolute Dringlichkeit“ (urgence absolue) zugeordnet, auf Grund zahlreicher struktureller Probleme, die die Brücke selbst und das Gebäude-Ensemble gefährden. Zwanzig weitere wurden der Stufe „große Dringlichkeit“ (urgence majeure) zugeordnet. In der ersten Sanierungsphase sollten nur die 10 am schlimmsten betroffenen Gebäude erneuert werden. Ende August 2025 gab Bürgermeister Bertrand Malquier bekannt, dass die Eigentümer von fünf dieser Gebäude das Kaufangebot angenommen hatten, bei den anderen solle die Enteignung eingeleitet werden.[16]
Für eine zweite Sanierungsphase wurde geplant, die erforderlichen Maßnahmen bei den weniger schlimm betroffenen Gebäuden anzugehen. In diesen Fällen könnten die Arbeiten unter Regie der Eigentümer durchgeführt werden. Auf Grund der komplexen Situation müsse es jedoch eine öffentliche Gesamtprojektleitung geben. Im September 2025 wurde bekannt, dass für die nunmehr sechs Gebäude, für die ein Kauf schon vereinbart wurde, mit Wohnflächen zwischen 110 und 230 m², Kaufpreise zwischen 61.525 und 111.000 Euro vereinbart wurden. Für ein weiteres Gebäude mit 580 m² wurden 200.000 Euro vorgeschlagen.[17]
Brückenname
Aus den ersten Jahrhunderten ist kein besonderer Name der Brücke überliefert, in den erhaltenen Quellen wurde sie nur als Brücke bezeichnet. Zwischen 1275 und 1293 wurde im Stadtgebiet stromaufwärts, dort wo heute die Pont Voltaire ist, eine zweite Brücke errichtet. Ab 1291 findet sich daher für die heutige Pont des Marchands die Bezeichnung „pons vetus“ oder „pons antiquus“, also „alte Brücke“, um sie von der neu errichteten zu unterscheiden. Diese Bezeichnung, als Pont Vieux, findet sich bis 1627. Für 1307 und 1313 findet sich auch „Narbonner Brücke“ (pons Narbone und pons civitas Narbone). 1495 wurde der heutige Rathausplatz auf okzitanisch als „La plassa del cap del pont de Siutat“ (der Platz am Kopfende der Stadtbrücke) bezeichnet. Für 1576 lässt sich erstmals der Name „Pont des Marchands“ nachweisen, der auch heute noch verwendet wird. „Alte Brücke“ und „Kaufmannsbrücke“ wurden also mindestens 50 Jahre parallel verwendet.[4]
Personen
Im Haus 32 Rue du Pont wurde 1888 Benjamin Crémieux geboren, Schriftsteller und Widerstandsstandkämpfer gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg.[4] Eine Straße ganz in der Nähe ist heute nach ihm benannt.
Siehe auch
- Liste römischer Brücken
- Römische Architektur
- Römische Bautechnik
- Liste mittelalterlicher Brücken in Frankreich
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Cyril Brioulet: Le célèbre pont romain habité de Narbonne est menacé d'effondrement : les habitants évacués, des commerces fermés. In: La Dépêche. 7. April 2023 (französisch, [1]).
- ↑ a b c d e Yves Soliers avec Michel Janon et Raymond Sabrié: Narbonne monuments et musées. Hrsg.: Ministere de la cultuture et de la communication, Direction du Patrimoine - Sous-direction de l'Archéologie (= Guides archéologique de la France. Band 8). Imprimerie nationale, 1986, ISBN 2-11-080878-0, ISSN 0758-962X, S. 135-137 (französisch, 148 S.).
- ↑ Vincent Perret: Le «Pons Vetus» (Pont des Marchands) de narbonne. In: Bulletin de la Commission archéologique de Narbonne. Band 31, 1969, S. 73–104. sowie Perret, gleiche Zeitschrift 1968, Band 30, S. 49-65. Zitiert nach D. Moulis und M. Franc, 2009.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u D. Moulis und M. Franc: laissez-vous conter - le pont des Marchands. Hrsg.: Ville de Narbonne. 2009 (französisch, 28 S.).
- ↑ Colin O’Connor (1993), Roman Bridges, Cambridge University Press 1993, ISBN 0-521-39326-4, S. 99
- ↑ a b Julien Marion: Narbonne : habitants évacués, commerces fermés... comment la situation sur le pont des Marchands a dégénéré ? In: Midi Libre Narbonne. 5. April 2023 (französisch, [2]).
- ↑ Michel Gayraud: Narbonne aux trois premiers siècles après Jésus-Christ. In: Hildegard Temporini (Hrsg.): Politische Geschichte (Provinzen und Randvölker: Allgemeines; Britannien, Hispanien, Gallien). Band 3. de Gruyter, 2016, ISBN 978-3-11-088207-0, S. 829 - 859, S. 840 (französisch).
- ↑ a b c d e Chantal Alibert: Guide de Narbonne. Les Presses Littéraires, Saint-Estève 2024, ISBN 979-1-03101529-3, S. 40–41 (französisch, 82 S.).
- ↑ Service éducatif patrimoine & musées de Narbonne (Hrsg.): Narbo Martius une cité gallo-romaine. Dossier pédagogique. Narbonne, S. 14 (französisch, [3] pdf-Datei).
- ↑ Chantal Alibert: Narbonne 26 siécles d'histoire. Les Presses Littéraires, ISBN 979-1-03101186-8, S. 23 (französisch).
- ↑ Martin Guillemot: Discovering Narbonne A walk through the town in 12 stages. 4th edition Auflage. L'An Demain Èditions, Sète, ISBN 979-1-09261012-3.
- ↑ Jacqueline Caille: Narbonne sous l'occupation musulmane (première moitié du VIIIe siècle) : problèmes de topographie. Commerces, marchands et flottes marchandes. In: Annales du Midi : revue archéologique, historique et philologique de la France méridionale. Band 87, Nr. 121, 1975, S. 97–103, doi:10.3406/anami.1975.1590 (französisch, [4]).
- ↑ Bernard Sournia und Jean-Louis Vayssettes: Pont des Marchands. In: Jean-Marie Pérouse de Montclos (Hrsg.): Le guide du patrimoine Languedoc-Roussillion. Hachette, 1996, ISBN 2-01-242333-7, S. 371 (französisch).
- ↑ Martin Greenacre: Famous Roman bridge in France to be closed for repairs. In: The Connexion. 7. Mai 2023 (englisch, [5]).
- ↑ Gerhard Drechsler: Narbonne und Umgebung. Books on Demand GmbH, Hamburg 2025, ISBN 978-3-7693-5648-9, S. 14.
- ↑ Eric Sirach: Pont-des-Marchands : quatre offres acceptées. In: Midi Libre Narbonne. 29. August 2025 (französisch).
- ↑ Eric Sirach: Pont-des-Marchands : prix de vente des biens de 61 000 à 200 000 euros. In: Midi Libre Narbonne. 12. September 2025, S. 6 (französisch).

