Parasang
Der Parasang war ein antikes persisches Längenmaß. Er entsprach etwa einer Länge von 5 bis 6 Kilometer bzw. einer Wegstunde.
Parasang ist die griechische Schreibweise eines altpersischen Ausdrucks, doch besteht kein Konsens bezüglich der Etymologie und wörtlichen Bedeutung dieses Begriffs.[1] Die griechischen Geschichtsschreiber Herodot und Xenophon erwähnen, dass ein Parasang 30 Stadien umfasste.[2] Ein Parasang wurde auch mit einem Fünftel des Tagesmarsches (griechisch Stathmos) eines Heeres- oder Händlerzuges gleichgesetzt. Das Längenmaß wurde vor allem für Entfernungsangaben entlang persischer Königsstraßen verwendet, von Xenophon in seiner Anabasis aber auch zur Bestimmung der von seinem Söldnerheer abseits dieser Straßen zurückgelegten Marschstrecken verwendet.[3] Die zeitlich und örtlich variierende Definition der Länge eines Parasang bedingte, dass der antike Geograph Strabon dessen Länge mit 30, 40 oder 60 Stadien angab.[4] Im Mittelalter lebende persische und arabische Geographen und Lexikographen, u. a. Abulfeda, setzten ein Parasang zu drei persischen Meilen an, also etwa einer dreiviertel deutschen Meile oder 5,5 km.[5]
Literatur
- Wilhelm Becher: Parasanges. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVIII,4, Stuttgart 1949, Sp. 1375.
- Heinrich Chantraine: Parasanges. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 507.
Einzelnachweise
- ↑ A. D. H. Bivar: Achaemenid Coins, Weights and Measures, in: Ilya Gershevich (Hrsg.): The Cambridge history of Iran: The Median and Achamenian Periods, Bd. 2, 1985, ISBN 0-521-20091-1, S. 629.
- ↑ Herodot, Historien 2, 6, 3; Xenophon, Anabasis 5, 5, 4.
- ↑ Wilhelm Becher: Parasanges. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVIII,4, Stuttgart 1949, Sp. 1375.
- ↑ Strabon, Geographika 11, p. 518.
- ↑ Emil Rödiger: Parasange, in: Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, 3. Sektion, 11. Teil (1838), S. 415.
- ↑ Richard Klimpert: Lexikon der Münzen, Masse und Gewichte, Zählarten und Zeitgrössen aller Länder der Erde. Verlag Regenhardt, Berlin 1896, S. 215.