Nordbezirk (Israel)
| מְחוֹז הַצָפוֹן (מחוז הצפון) منطقة الشمال Nordbezirk
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|---|---|
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| Basisdaten | |
| Staat | Israel |
| Hauptstadt | Nof HaGalil |
| Fläche | 4473 km² |
| Einwohner | 1.513.600 (2021[1]) |
| Dichte | 338 Einwohner pro km² |
| ISO 3166-2 | IL-Z |
Der Nordbezirk, auch Nördlicher Bezirk (arabisch منطقة الشمال, DMG Minṭaqat asch-Schamal, hebräisch מחוז הצפון Mechos haZafon) ist einer der sechs Bezirke im Staat Israel. Er hat eine Fläche von 4473 km². Bezirkshauptstadt ist Nof HaGalil, die größte Stadt ist Nazareth.
Die Golanhöhen werden vom Israelischen Zentralbüro für Statistik (CBS) als Teil Israels gezählt, weshalb sie in Verwaltungsangelegenheiten als ein Teil des Nordbezirks gelten. Die Vereinten Nationen erkennen das nicht an, da Voraussetzung für eine Anerkennung die Zustimmung Syriens zur israelischen Annexion der Golanhöhen wäre.
Geschichte
Der Bezirk ist territorial im Wesentlichen eine Fortschreibung des nördlichen Distrikts im Mandatsgebiet Palästina, wie er seit 1937 umrissen war, zunächst bezeichnet als District of Acre and Galilee, ab 1939 dann einfach District of Galilee (Distrikt Galiläa) genannt.
Jisraʾel Koenig, 1968 bis 1986 Geschäftsträger (hebräisch מְמוּנֶּה Məmunneh, deutsch ‚Eingesetzter‘ [Beamter/Vertreter]) des Innenministeriums für den Nordbezirk, arbeitete einen Masterplan für die Verdichtung der jüdischen Bevölkerung im Bezirk aus (oft schlagwortartig Judaisierung Galiläas genannt), in dessen Rahmen das Wohnungsbauministerium schließlich 60 neue Orte gründete. Im April 1976 verfasste Koenig das später nach ihm benannte Koenig-Memorandum (מִסְמַךְ קֶנִיג Mismach Kenig[2]) zum behördlichen Umgang mit Fragen des Arabischen Sektors in Galiläa. Nachdem ʿAl haMischmar das Memorandum im September 1976 geleakt hatte, löste dies öffentliche Empörung aus und leitete die grundsätzliche Neubestimmung der Regierungshaltung und -praxis gegenüber dem arabischen Gesellschaftssegment Israels ein.[3] Die Regierung beließ Koenig dennoch noch lange im Amt, so dass er seine Pläne weiterverfolgen konnte.
Ursache der Spannungen war die Art der Standortwahl für neue Gründungen. Wie Stef Wertheimer in der Debatte über Miʿilya[4] in der Knesset ausführte, die er und Tawfiq Ṭubi per Antrag zur Geschäftsordnung am 18. Juli 1979 auf die Tagesordnung gebracht hatten,[5] bot der dünn besiedelte Norden Israels doch genug Raum für neue Ortsgründungen wie in Jaʿad und später beim Gewerbegebiet Migdal Tefen, ohne die Menschen in bestehenden Ortschaften gegen die Entwicklung aufzubringen.[6]
Weite Teile israelischen Bodens, sowohl innerhalb von Gebietskörperschaften wie in gemeindefreien Gebieten sind nach massenhaften Verstaatlichungen in osmanischer Zeit bis heute so genanntes staatliches Miri-Land,[7] befindet sich also nicht im Eigentum Privater oder nichtstaatlicher Körperschaften (wie Religionsgemeinschaften, Firmen). Doch mit Deckung seiner Vorgesetzten bestimmte Koenig, neue jüdisch bewohnte Orte in sichtbarer Nähe zu bestehenden arabisch bewohnten Ansiedlungen zu gründen – soweit geographisch möglich – in exponierter Lage oberhalb dieser. Entsprechend bezeichnet die Bezirksraumplanung solch Neugründungen als Mizpim (Pluralform von hebräisch מִצְפֶה Mizpeh, deutsch ‚Warte‘).[3]
Demographie
Der Nordbezirk ist der einzige Bezirk Israels mit einer arabischen Bevölkerungsmehrheit.
Die Bevölkerungsdaten des Israelischen Zentralbüros für Statistik aus dem Jahr 2005 ergeben folgendes Bild:[8]
- Gesamtbevölkerung: 1.185.400
- Ethnische Zusammensetzung:
- Religiöse Zusammensetzung:
- Bevölkerungsdichte: 265/km²
Gliederung
Der Nordbezirk ist in fünf Unterbezirke (hebräisch נפות nafot) unterteilt, gliedert sich in 17 Stadtverwaltungen (hebräisch עיריות ʿirijot), 61 Gemeindeverwaltungen (hebräisch מועצות מקומיות moʿazot meqomijjot) und 15 Regionalverwaltungen (hebräisch מועצות אזוריות moʿazot asorijjot) (Stand 2005).
| Unterbezirke: Nafot hebräisch נָפוֹת [9] |
Stadtverwaltungen: ʿIrijjot hebräisch עִירִיּוֹת[10] |
Gemeindeverwaltungen: Moʿazot Meqomijjot hebräisch מוֹעָצוֹת מְקוֹמִיּוֹת [11] |
Regionalverwaltungen: Moʿazot Asorijjot hebräisch מוֹעָצוֹת אֵזוֹרִיּוֹת [12] |
|---|---|---|---|
| Unterbezirk Akko hebräisch נְפַת עַכּוֹ (נפת עכו) |
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| Unterbezirk Golanhöhen hebräisch נְפַת רָמַת הַגּוֹלָן (נפת רמת הגולן) |
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| Unterbezirk Jisre'el (im Gebiet der Jesreelebene) hebräisch נְפַת יִזְרְעֶאל (נפת יזרעאל) |
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| Unterbezirk Zefat bzw. Safed hebräisch נְפַת צְפַת (נפת צפת) |
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| Unterbezirk Kinneret (das Gebiet im Bereich des Sees Genezareth bzw. Tiberiassee) hebräisch נְפַת כִּנֶּרֶת (נפת כנרת) |
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Siehe auch
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Israel citypopulation.de
- ↑ מִסְמַךְ קֶנִיג englisch Koenig Memorandum vom April 1976; PDF-Datei.
- ↑ a b Tagesordnungspunkt 2 “אֵרוּעִים בִּכְפַר מִעִלְיָא” (Ereignisse im Dorf Miʿilya), in: הישיבה המאתיים-וארבעים-ותשע של הכנסת התשיעית vom 23. Tammuz 5739 (Sitzungsprotokolle vom 18. Juli 1979), Jerusalem: Knesset, 1979, S. 3621–3630, hier S. 3623.
- ↑ In der Debatte zu Punkt ‹2. Ereignisse in Miʿilya› vom 9. Juli 1979 der Sitzung der Knesset wurde einiges zu Vorgeschichte und Hintergründen der gewalttätigen Demonstration gegen Entzug von Bodenzuständigkeiten abgehandelt, wie den Protokollen des 18. Julis 1979 zu entnehmen ist. Vgl. Tagesordnungspunkt 2 “האירועים בכפר מעיליא” (Ereignisse im Dorf Miʿilya), in: הישיבה המאתיים-וארבעים-ותשע של הכנסת התשיעית vom 23. Tammuz 5739 (Sitzungsprotokolle vom 18. Juli 1979), Jerusalem: Knesset, 1979, S. 3621–3630.
- ↑ Tagesordnungspunkt 2 “האירועים בכפר מעיליא” (Ereignisse im Dorf Miʿilya), in: הישיבה המאתיים-וארבעים-ותשע של הכנסת התשיעית vom 23. Tammuz 5739 (Sitzungsprotokolle vom 18. Juli 1979), Jerusalem: Knesset, 1979, S. 3621–3630, hier S. 3621.
- ↑ Tagesordnungspunkt 2 “האירועים בכפר מעיליא” (Ereignisse im Dorf Miʿilya), in: הישיבה המאתיים-וארבעים-ותשע של הכנסת התשיעית vom 23. Tammuz 5739 (Sitzungsprotokolle vom 18. Juli 1979), Jerusalem: Knesset, 1979, S. 3621–3630, hier S. 3625.
- ↑ Die Bezeichnung für Miri-Land lautet auf hebräisch אַדְמַת מְדִינָה Adamat Mdīnah, deutsch ‚Staatserde‘; sinngemäß Staatsboden.
- ↑ Statistical Abstract of Israel 2006 – No.57. Israel Central Bureau of Statistics, cbs.gov.il ( vom 14. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF) cbs.gov.il (PDF; hebräisch, englisch)
- ↑ milog.co.il
- ↑ milog.co.il
- ↑ milog.co.il
- ↑ milog.co.il
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