Minstrel Mishaps
| Film | |
| Titel | Minstrel Mishaps |
|---|---|
| Produktionsland | USA |
| Originalsprache | Englisch |
| Erscheinungsjahr | 1906 |
| Stab | |
| Kamera | Edwin S. Porter |
| Besetzung | |
| Lew Dockstader | |
Minstrel Mishaps, auch unter dem Titel Lew Dockstader in Minstrel Mishaps; or, Late for Rehearsal, ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1906. Die Kamera führte Edwin S. Porter, der zu dieser Zeit bei den Edison Studios unter Vertrag stand, als Nebentätigkeit. Auftraggeber war Lew Dockstader, Komiker und Inhaber einer Minstrel-Show. Der Film wurde zunächst lediglich in seiner Show gezeigt und 1908 an Edison verkauft und in den normalen Vertrieb gegeben.
Handlung
Lew Dockstader muss zu einem Auftritt in einer fremden Stadt und verpasst seinen Zug. Er mietet einen Sonderzug und gewinnt dadurch viel Zeit. Am Zielort angekommen gibt er großzügig Trinkgeld und mietet sich eine Kutsche. Weil die Zeit drängt, und ihm das Pferd zu langsam ist, treibt er es mit einem Feuerwerk an. „Dobbin“ schreckt auf und rennt die Straße entlang bis sich ein Rad löst. Nun sprintet Dockstader alleine zum Theater und kommt völlig außer Atem an.
Die Band spielt bereits und die Show wird jeden Augenblick beginnen. Dockstader zieht sich im Laufen aus, kleidet sich im hinter der Bühne wieder an und trägt gleichzeitig seine Theaterschminke auf. Als er auf die Bühne laufen will wird er von dem wütenden Manager abgefangen, den seine Mitarbeiter laufend über Dockstaders Vorankommen informiert haben. Es entbrennt ein heftiger Streit, fast kommt es zu Handgreiflichkeiten. Der Manager will ihn nicht auf die Bühne lassen, aber Dockstader entkommt ihm und wird über die ganze Bühne gejagt.
Die Schauspieler mischen sich ein und es kommt zu einem Tumult und einer wüsten Schlägerei. Dockstader entkommt durch die Tür nach draußen und wird verfolgt. Beim Lauf über eine Fußgängerbrücke stößt er einen dicken Mann ins Wasser. Nach einer Flucht über die Felder sieht der atemlose Dockstader ein großes Abflussrohr als seine Rettung. Er stürzt sich hinein, dicht hinter ihm seine Verfolger, und weicht am Ende zur Seite aus. Die Meute hinter ihm, angeführt von dem Manager, stürzt hingegen, einer nach dem anderen, kopfüber ins Wasser. Dockstader hat gewonnen.[1]
Produktionsnotizen
Dockstader hatte Minstrel Mishaps, wie schon 1904 die Kinetoscope Fakes, nur als Teil seiner Shows vorgesehen und seit dem Frühjahr 1906 verwendet. Seit Ende 1907 verkaufte er Abzüge an Filmverleiher. Ein Jahr später kaufte Edison die Negative und veröffentlichte den Film am 20. Oktober 1908 im regulären Programm.[2][3]
Kritik
In der Filmkritik fanden die Minstrel Mistakes keine Beachtung, oder sie fielen durch. Der Rezensent der branchennahen Moving Picture World rügte, dass bei der Aufnahme die Kamera mit doppelter Geschwindigkeit gekurbelt wurde, um die Vorführzeit zu verlängern. Er nannte die Handlung eine langgezogene und dümmliche Verfolgungsjagd und es sei eine Schande, solch eine Arbeit aus einem Studio komme, von dem man das Beste gewohnt sei.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Lew Dockstader in Minstrel Mishaps. In: The Moving Picture World. Band 3, Nr. 17, 24. Oktober 1908, S. 318 (Digitalisat).
- ↑ Charles Musser: Before the Nickelodeon. Edwin S. Porter and the Edison Manufacturing Company. University of California Press, Berkeley, Los Angeles, Oxford 1991, ISBN 0-520-06080-6, S. 321–322.
- ↑ Next Week's Subjects. In: Variety. Band XII, Nr. 6, 17. Oktober 1908, S. 31 (Digitalisat – Anzeige der Edison Manufacturing Company).
- ↑ Lew Dockstader in Minstrel Mishaps. In: The Moving Picture World. Band 3, Nr. 17, 24. Oktober 1908, S. 318 (Digitalisat).