Masłowiczki

Masłowiczki
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Masłowiczki (Polen)
Masłowiczki (Polen)
Masłowiczki
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytowski
Gmina: Tuchomie
Geographische Lage: 54° 5′ N, 17° 14′ O
Einwohner:

Masłowiczki (deutsch Klein Massowitz oder Kleinmassowitz, früher Klein Maßowitz) ist ein Dorf in der Gemeinde Tuchomie (Groß Tuchen) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

Die Streusiedlung liegt in einer hügeligen Landschaft im östlichen Hinterpommern, im Borntuchener Forst, etwa zwanzig Kilometer südwestlich von Bütow und sechs Kilometer südwestlich von Masłowice Tuchomskie (Groß Massowitz).

Geschichte

Dorfeingang (2018)
Klein Massowitz, nordöstlich von Rummelsburg i. Pom., auf einer Landkarte von 1915 (seitlicher Bildrand rechts)

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde im Rahmen der Friderizianischen Kultivierungsmaßnahmen in der sogenannten Groß Tuchener Heide die Streusiedlung Maßowitz neu angelegt und 1751 mit 16 Bauern-Hofstellen fertiggestellt; wenig später wurde die Siedlung in Groß Maßowitz und Klein Maßowitz getrennt.[1] Bereits 1752 wurde zwischen den beiden Orten unterschieden.[2] Um 1782 wurde die Streusiedlung Klein Massowitz von sieben polnischen Familien bewohnt, unter denen sich ein Gastwirt und ein Schmied befanden; zum Dorf gehörten auch die Katen Nalette, Krummensee und Althütten, die schon vor Erbauung der Neusiedlung vorhanden waren.[2]

Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 452,9 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Klein Massowitz 35 viehhaltende Haushaltungen gezählt, die zusammen 39 Pferde, 157 Stück Rindvieh, 68 Schafe und 267 Stück Borstenvieh sowie 71 Gänse, 25 Enten, 489 Hühner, drei Truthühner und elf Bienenstöcke hielten.[3]

Am 30. September 1928 wurde ein Teil des Forstgutsbezirks Massowitz in die Landgemeinde Klein Massowitz eingegliedert.[4]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Klein Massowitz eine Flächengröße von 8,6 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 27 bewohnte Wohnhäuser an zwei verschiedenen Wohnplätzen:[5]

  1. Forsthaus Massowitz
  2. Klein Massowitz

Bis 1945 bildete Klein Massowitz eine Landgemeinde im Landkreis Bütow im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Gemeinde Klein Massowitz war dem Amtsbezirk Massowitz zugeordnet. Dieser bestand zuletzt aus den Landgemeinden Groß Massowitz, Klein Massowitz, Neuhütten und Radensfelde.[6] Das Standesamt befand sich in Massowitz.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kam es im März 1945 in der Region zu heftigen Kampfhandlungen mit der näherrückenden Roten Armee. Nach Kriegsende wurde Klein Massowitz zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die allermeisten einheimischen Dorfbewohner wurden bis 1946 von der polnischen Administration aus Klein Massowitz vertrieben. Der Ortsname Klein Massowitz wurde zu Masłowiczki polonisiert

Der Ort gehört heute zur Landgemeinde Tuchomie.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1752 059 in sieben Familien[7]
1818 033 Dorf, königliche Besitzung, zum Kirchspiel Groß Tuchen gehörig[8]
1825 058 Dorf, mit den Büdner-Wohnungen Nalette, Krämerbruch und Krummensee[9]
1852 226 Dorf[10]
1855 231 am Jahresende, davon 223 Evangelische und acht Katholiken[11]
1864 236 am 3. Dezember, Gemeindebezirk[12]
1867 215 am 3. Dezember, Landgemeinde[13]
1871 212 am 1. Dezember, Landgemeinde (206 Evangelische, sechs Katholiken)[13]
1885 216 am 1. Dezember, Landgemeinde, mit einer Fläche von 452 Hektar und 23 Wohngebäuden (209 Evangelische, sieben Katholiken)[14]
1895 197 am 2. Dezember, Landgemeinde, mit einer Fläche vom 452,2 Hektar und 22 bewohnten Wohngebäuden (196 Evangelische, ein Katholik)[15]
1910 222 am 1. Dezember, Dorf[16]
1925 233 Landgemeinde, in 40 Haushaltungen, davon 185 Evangelische und 48 Katholiken[5]
1933 183 [17]
1939 186 [17]

Kirche

Kirchspiel bis 1945

In Klein Massowitz stellten evangelische Christen die Bevölkerungsmehrheit. Diese waren nach Groß Tuchen eingepfarrt.

Die Katholiken wurden ebenfalls von Groß Tuchen aus betreut.

Polnisches Kirchspiel seit 1945

Die seit 1945 und Vertreibung der einheimischen Dorfbewohner anwesende polnische Einwohnerschaft gehört mit seltenen Ausnahmen der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.

Das polnische evangelische Kirchspiel ist in Bütow.

Literatur

  • Klein Massowitz, Dorf, Kreis Bütow, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Klein Massowitz (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1057, Ziffer (19) (Google Books).
Commons: Masłowiczki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Otto Gebhard: Friderizanische Kolonien und Kolonisten in Pommern nach dem Stande des Jahres 1754, In: Familiengeschichtliche Mitteilungen 1938, S. 80–95, 113–131; (PDF), S. 7b; bereitgestellt durch: Studienstelle Ostdeutsche Genealogie der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund
  2. a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1057, Ziffer (19) (Google Books).
  3. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 27. Kreis Bütow, S. 136–137, Ziffer 19 (Google Books).
  4. Amtsbezirk Massowitz (Territorial.de)
  5. a b Die Gemeinde Klein Massowitz im ehemaligen Kreis Bütow in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  6. Amtsbezirk Massowitz (Territorial.de)
  7. Maximilian Beheim-Schwarzbach: Hohernzollernsche Colonisationen, Duncker & Humblot, Leipzig 1874, S. 563 (Google Books).
  8. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 174, Ziffer 797 (Google Books).
  9. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 286, Ziffer 16 (Google Books).
  10. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 381 (Google Books).
  11. Hermann Gribel: Statistik des Bütower Kreises, Bütow 1858, Anhang, Beilage 1 (Google Books)
  12. Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 2. Kreis Bütow, Berlin 1966, S. 2–9, Ziffer 32 (Google Books).
  13. a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, XII. Kreis Bütow, S. 174–175, Ziffer 20 (Google Books).
  14. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 25. Kreis Bütow, S. 190–191, Ziffer 19 (Google Books).
  15. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 25. Kreis Bütow, S. 196–197, Ziffer 19 (Google Books).
  16. Klein Massowitz, Dorf, Kreis Bütow, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Hygendorf (meyersgaz.org).
  17. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Bütow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.