Nowe Huty
| Kramarzyny | |||
|---|---|---|---|
| ? |
| ||
| Basisdaten | |||
| Staat: |
| ||
| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytowski | ||
| Gmina: | Tuchomie | ||
| Geographische Lage: | 54° 7′ N, 17° 17′ O | ||
| Einwohner: | |||
Nowe Huty (deutsch Neuhütten, früher Neu-Hütten) ist ein Dorf in der Gemeinde Tuchomie (Groß Tuchen) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in einer hügeligen Landschaft im östlichen Hinterpommern, in der Groß Tuchener Heide, etwa 15 Kilometer westsüdwestlich von Bütow und 3 ½ Kilometer westnordwestlich des Dorfs Tuchomie (Groß Tuchen).
Geschichte

Neuhütten wurde 1754 im Rahmen der Friderizianischen Kultivierungsmaßnahmen in der sogenannten Groß Tuchener Heide gegründet,[1] und zwar durch Erweiterung eines bereits vorhandenen Wohnplatzes durch Hinzufügung einer Neusiedlung.[2] Im Jahr 1782 gehörte die königliche Ortschaft noch zum Dorf Groß Tuchen.[3]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 337,8 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Neuhütten 28 viehhaltende Haushaltungen gezählt, die zusammen 35 Pferde, 165 Stück Rindvieh, 17 Schafe und 260 Stück Borstenvieh hielten.[4]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Neuhütten eine Flächengröße von 3,6 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 23 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnplätzen:[5]
- Neuhütten
- Poramben
- Rosenhof
Bis 1945 bildete Neuhütten eine Landgemeinde im Landkreis Bütow im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Gemeinde Neuhütten war dem Amtsbezirk Massowitz zugeordnet. Dieser bestand zuletzt aus den Landgemeinden Groß Massowitz, Kleinmassowitz, Neuhütten und Radensfelde.[6] Das Standesamt befand sich in Groß Tuchen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kam es im März 1945 in der Region zu heftigen Kampfhandlungen mit der näherrückenden Roten Armee. Nach Kriegsende wurde Neuhütten zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die einheimischen Dorfbewohner wurden bis 1946 von der polnischen Administration aus Neuhütten vertrieben. Der Ortsname Neuhütten wurde zu „Nowe Huty“ polonisiert.
Der Ort gehört heute zur Landgemeinde Tuchomie.
Demographie
| Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
|---|---|---|
| 1818 | 48 | Dorf, königliche Besitzung, zum Kirchspiel Groß Tuchen gehörig[7] |
| 1825 | 67 | Dorf, mit den Büdner-Wohnungen Porambe und einer Försterei[8] |
| 1852 | 163 | Dorf[9] |
| 1855 | 166 | am Jahresende, darunter ein Katholik[10] |
| 1864 | 167 | am 3. Dezember, Erhebungsbezirk[11] |
| 1867 | 151 | am 3. Dezember, Landgemeinde[12] |
| 1871 | 169 | am 1. Dezember, Landgemeinde (167 Evangelische, zwei Katholiken)[12] |
| 1885 | 176 | am 1. Dezember, Landgemeinde, mit einer Fläche von 332 Hektar und 20 Wohngebäuden (170 Evangelische, zwei Katholiken und vier Juden)[13] |
| 1895 | 170 | am 2. Dezember, Landgemeinde, mit einer Fläche vom 332,4 Hektar und 19 bewohnten Wohngebäuden (168 Evangelische, zwei Katholiken)[14] |
| 1910 | 182 | am 1. Dezember, Dorf[15] |
| 1925 | 195 | Landgemeinde, in 33 Haushaltungen, davon 178 Evangelische und 17 Katholiken[5] |
| 1933 | 160 | [16] |
| 1939 | 153 | [16] |
Kirche
Kirchspiel bis 1945
In Neuhütten stellten evangelische Christen die Bevölkerungsmehrheit. Diese waren nach Groß Tuchen eingepfarrt.
Die Katholiken wurden ebenfalls von Groß Tuchen aus betreut.
Polnisches Kirchspiel seit 1945
Die seit 1945 und Vertreibung der einheimischen Dorfbewohner anwesende polnische Einwohnerschaft gehört mit seltenen Ausnahmen der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Das polnische evangelische Kirchspiel ist in Bütow.
Literatur
- Neuhütten, Dorf, Kreis Bütow, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neuhütten (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1059–1060, Ziffer (34) (Google Books).
Weblinks
- Amtsbezirk Massowitz (Territorial.de)
- Die Gemeinde Neuhütten im ehemaligen Kreis Bütow in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Historische Ortsbeschreibungen Kreis Bütow: Neuhütten (buetow-pommern.info)
Fußnoten
- ↑ Peter Wehrmann: Friedrich der Große als Kolonisator in Pommern, in: VI. Jahresbericht der Pommerschen Geographischen Gesellschaft zu Greifswald, II. Teil: 1896–98, Greifswald 1898, S. 1–43, insbesondere S. 27 (Google Books).
- ↑ Hans Hesse: Die Kolonisationstätigkeit des Prinzen Moritz von Anhalt-Dessau in Pommern. 1747–1754. II. Teil, in: Baltische Studien, Neue Folge Band XVI, S. 75–126, insbesondere S. 123 (Google Books).
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1059–1060, Ziffer (34) (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 27. Kreis Bütow, S. 138–139, Ziffer 32 (Google Books).
- ↑ a b Die Gemeinde Neuhütten im ehemaligen Kreis Bütow in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Amtsbezirk Massowitz (Territorial.de)
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 226, Ziffer 4374 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 286, Ziffer 8 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 421 (Google Books).
- ↑ Historische Ortsbeschreibungen Kreis Bütow: Neuhütten (buetow-pommern.info)
- ↑ Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 2. Kreis Bütow, Berlin 1966, S. 2–9, Ziffer 37 (Google Books).
- ↑ a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, XII. Kreis Bütow, S. 174–175, Ziffer 24 (Google Books).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 25. Kreis Bütow, S. 192–193, Ziffer 32 (Google Books).
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 25. Kreis Bütow, S. 196–197, Ziffer 32 (Google Books).
- ↑ Neuhütten, Dorf, Kreis Bütow, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neuhütten (meyersgaz.org).
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Bütow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.


