Lisięcice
| Lisięcice Leisnitz | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Opole | ||
| Powiat: | Głubczyce | ||
| Gmina: | Głubczyce | ||
| Geographische Lage: | 50° 16′ N, 17° 53′ O
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| Höhe: | 250–280 m n.p.m. | ||
| Einwohner: | 804 (17. Juni 2010[1]) | ||
| Postleitzahl: | 48-100 | ||
| Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
| Kfz-Kennzeichen: | OGL | ||
| Wirtschaft und Verkehr | |||
| Straße: | DW 417 Laskowice–Racibórz | ||
| Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Lisięcice (1945–1947 Łysocica, deutsch Leisnitz, 1936–1945 Leisnitz O.S.) ist ein Ort in der Stadt- und Landgemeinde Głubczyce im Powiat Głubczycki der Woiwodschaft Opole in Polen.
Geographie
Das Angerdorf Lisięcice liegt acht Kilometer nordöstlich von Głubczyce (Leobschütz) und 55 Kilometer südlich von Opole (Oppeln) in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene). Durch den Ort verläuft die Droga wojewódzka 417. Ortsteil von Lisięcice ist Nowe Sady (Neustift).
Nachbarorte von Lisięcice sind im Nordosten Ciesznów (Teschenau), im Südosten Milice (Militsch), im Südwesten Zawiszyce (Sabschütz), im Westen Królowe (Königsdorf) und im Nordwesten Biernatów (Berndau).
Geschichte



„Lysenticz“ wurde im Jahre 1281 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Lysota ab (Dorf des Lysota). 1283 ist es in der Schreibweise Lisentitz und 1296 als Lysintiz belegt.[2]
1660 wurde im Ort eine Schule eingerichtet. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Leisnitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neugliederung der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Leisnitz ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln, mit dem sie bis 1945 verbunden blieb. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule, zwei Windmühlen und 287 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Leisnitz 1580 Einwohner, davon einer evangelisch.[3] 1861 zählte Geppersdorf zwei Erbrichtereien, 47 Bauern, 199 Gärtner- und Häuslerstellen. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 186 Schüler.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Leisnitz gebildet, der die die Landgemeinden Leisnitz und Neustift umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Erbrichter Spiller in Leisnitz.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Leisnitz 1460 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und vier für Polen. Leisnitz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[6] 1933 wurde im Ort ein Dorfaarchiv sowie ein Dorfmuseum gegründet. 1933 zählte Leisnitz 1871 Einwohner, 1939 ware 1828. Am 12. Juni 1936 wurde der Ortsname in Leisnitz O.S. geändert.[7]
Am Abend des 16. März 1945 floh die Dorfbevölkerung vor der anrückenden Roten Armee. Diese nahm am nächsten Tag das Dorf ein. Anschließend fiel der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde zunächst in Łysocica umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1946 wurde die zuvor teils wieder zurückgekehrte deutsche Bevölkerung des Ortes weitgehend vertrieben. 1947 Łysocica in Lisięcice umbenannt. 1950 wurde es der Woiwodschaft Opole eingegliedert. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Sehenswürdigkeiten

- Die römisch-katholische Kreuzerhöhungskirche (Kościół Podwyższenia Krzyża Świętego) besteht seit dem 15. Jahrhundert. 1666 zerstörte ein Feuer den Kirchenbau. 1667 wurde ein steinerner Neubau mit dem noch heute bestehenden Glockenturm errichtet. 1812 wurde Kirche um- und ausgebaut. Der Kirchenbau steht seit 1965 unter Denkmalschutz.[8]
- Pfarrhaus
- Historisches Feuerwehrhaus
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs – die Inschriften wurden nach 1945 entfernt
- Steinernes Wegekreuz
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr OPS Lisięcice
- Fußballverein LZS Lisięcice
Literatur
- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
- Walter Krautwurst: Zum Ort Leisnitz.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gmina Głubczyce Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego gminy Głubczyce. S. 49 (poln.)
- ↑ Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 13 Digitale Version des Werkes
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 359.
- ↑ Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 837
- ↑ Amtsbezirk Leisnitz
- ↑ home.arcor.de ( vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 26 (polnisch)


