Lenarcice
| Lenarcice Geppersdorf | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Opole | ||
| Powiat: | Głubczyce | ||
| Gmina: | Głubczyce | ||
| Geographische Lage: | 50° 8′ N, 17° 37′ O
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| Höhe: | 350 m n.p.m. | ||
| Einwohner: | 167 (17. Juni 2010[1]) | ||
| Postleitzahl: | 48-100 | ||
| Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
| Kfz-Kennzeichen: | OGL | ||
| Wirtschaft und Verkehr | |||
| Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||

Lenarcice (deutsch Geppersdorf, auch Preußisch Geppersdorf, tschechisch Linhartovy) ist ein Ort in der Stadt- und Landgemeinde Głubczyce im Powiat Głubczycki der Woiwodschaft Opole in Polen.
Geographie
Das Waldhufendorf Lenarcice liegt 21 Kilometer südwestlich von Głubczyce (Leobschütz) und 75 Kilometer südwestlich Opole (Oppeln) in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) an der Landesgrenze zu Tschechien am rechten Ufer der Goldoppa am südöstlichen Ausläufer des Zuckmanteler Berglandes. Zusammen mit Linhartovy, heute ein Stadtteil von Město Albrechtice, von dem es durch die polnisch-tschechische Landesgrenze getrennt ist, bildete es einst einen gemeinsamen Ort.
Ortsteil von Lenarcice ist Podlesie (Feldhof).
Nachbarorte von Lenarcice sind im Nordwesten Opawica (Troplowitz), im Südosten Krasne Pole (Schönwiese) sowie jenseits der Grenze im Süden Linhartovy (Geppersdorf).
Geschichte


„Godevridestrop“ wurde im Jahre 1255 erstmals erwähnt. Für das Jahr 1275 ist es in der Schreibweise Gotfridisdorf und 1418 als Gotfriedsdorf belegt. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wechselte vermutlich der Grundherr, da ab 1464 der Ortsname Lenhartowitz überliefert ist. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Leonhard bzw. Lenhard ab, das Dorf des Leonhard. 1466 erfolgte eine Erwähnung als na Linhartowach.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Geppersdorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Im Vorfrieden von Breslau (1742) wurde vereinbart, dass Österreich Nieder- und Oberschlesien bis zur Oppa und der Goldoppa abtreten muss. Der südliche Teil von Geppersdorf, der am linken Ufer der Goldoppa liegt, verblieb bei Österreichisch-Schlesien.
Nach der Neugliederung der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Geppersdorf ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, eine Wassermühle, eine Brennerei, eine Brauerei und 48 Häuser. Die Einwohnerzahl lag 293, davon einer evangelisch. Zu Geppersdorf gehörte das Vorwerk Feldhof mit einer Schäferei.[3] 1861 zählte Geppersdorf 12 Bauern, 19 Gärtner- und 3 Häuslerstellen.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Geppersdorf gebildet, der die Landgemeinden Comeise, Geppersdorf und Schönwiese sowie die Gutsbezirken Geppersdorf und Schönwiese umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Graf Oppersdorff in Geppersdorf.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Geppersdorf 186 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und zwei für Polen. Geppersdorf verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[6] 1933 zählte der Ort 223 Einwohner, 1939 waren es 193 Einwohner. 1940 zerstörte ein Hochwasser mehrere Häuser in Geppersdorf. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[7]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Lenarcice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Am 5. August 1946 wurde die einheimische deutsche Bevölkerung vertrieben. 1950 wurde Lenarcice der Woiwodschaft Opole eingegliedert. Seit 1999 gehört es zum wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Sehenswürdigkeiten

- Das Schloss Geppersdorf (Pałac Lenarcice, cs. Zámek Linhartovy) wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Es liegt jenseits der tschechischen Grenze. Auf polnischer Seite haben sich ehemalige Bauten der gesamten Schlossanlage erhalten, darunter die Orangerie. Sie liegt im nördlichen Schlosspark, der im 18. und 19. Jahrhundert beidseitig der Goldoppa angelegt wurde. Die Orangerie sowie der Park stehen seit 1988 unter Denkmalschutz und befinden sich beide heute in einem ruinösen Zustand.[8]
- Steinerne Wegekapelle
- Steinernes Wegekreuz
- Lindenallee
Literatur
- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gmina Głubczyce Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego gminy Głubczyce. S. 49 (poln.)
- ↑ Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 10 Digitalisat
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 151.
- ↑ Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 868
- ↑ Amtsbezirk Geppersdorf
- ↑ home.arcor.de ( vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 26 (polnisch)


