Land- und Stadtgericht Marsberg
Das Land- und Stadtgericht Marsberg war von 1839 bis 1848 ein preußisches Land- und Stadtgericht mit Sitz in Marsberg.
Geschichte
Das Land- und Stadtgericht Marsberg entstand zum 1. Januar 1839 aus dem aufgelösten Justizamt Marsberg. Dieses umfasste ursprünglich Ober- und Niedermarsberg sowie Erlinghausen und wurde nach der preußischen Übernahme um Madfeld, Giershagen, Padberg und Canstein erweitert.[1] Im Sprengel lebten anfangs 8081 Gerichtseingesessene. Am Gericht waren ein Land- und Stadtrichter, ein Assessor und vier nicht-richterliche Mitarbeiter beschäftigt.
Das Land- und Stadtgericht Marsberg war ein Gericht 2. Klasse, da nur zwei Richterstellen bestanden. Erst ab drei Richtern konnte eine Spruchkammer gebildet werden. Daher wurde das Land- und Stadtgericht Marsberg 1848 in eine Gerichtskommission Marsberg des Land- und Stadtgerichts Brilon umgewandelt.[2]
Nach der Märzrevolution wurden in Preußen 1849 die Patrimonialgerichte abgeschafft und einheitlich Kreisgerichte geschaffen. Die Gerichtskommission Marsberg wurde als Gerichtskommission des Kreisgerichts Brilon im Bezirk des Appellationsgerichts Arnsberg weitergeführt.[3]
Literatur
- Organisation der Untergerichte im Departement des Königl. Oberlandesgerichts zu Arnsberg: Veröffentlichung des Präsidenten des Oberlandesgerichts Arnsberg Rettler vom 31. Oktober 1838; in: Carl Albert Christoph Heinrich von Kamptz (Hrsg.): Jahrbücher für die Preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung, Bd. 52, 1838, S. 530 f., konkret S. 533, Digitalisat.
- Bekanntmachung der anderweitigen Organisation der Königlich Preußischen Untergerichte des Oberlandesgerichtsbezirks Arnsberg; in: Fürstlich-Waldeckisches Regierungsblatt, Bd. 28, 1838, S. 137 f. konkret 142, Digitalisat.
Einzelnachweise
- ↑ Petrasch: Chronik der tausendjährigen Stadt Obermarsberg ehemaligen sächsischen Festung Eresburg, angefangen mit dem J. 1836, 1848, S. 73, Digitalisat.
- ↑ Justiz-Ministerialblatt für die preußische Gesetzgebung und Rechtspflege, Band 10, 1848, S. 64, Digitalisat.
- ↑ Bekanntmachung des königlichen Appellationsgerichtes zu Arnsberg vom 10. April 1849; in: Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg, 1849, S. 119 f., Digitalisat.