Kanton Melle (Departement der Weser)
| Königreich Westphalen | |
|---|---|
| Kanton Melle (Departement der Weser) | |
| Alternativname | Canton de Melle |
| Departement | Departement der Weser |
| Distrikt | Distrikt Osnabrück |
| Hauptort des Kantons | Melle |
| Einwohner | 7432 |
| Dörfer und Weiler | 24 |
Der Kanton Melle war in der Franzosenzeit eine Verwaltungseinheit zunächst im Königreich Westphalen und dann im Kaiserreich Frankreich. Sein Hauptort und Sitz des Friedensgerichts war der Flecken Melle, die heutige Stadt Melle im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen.
Der Kanton Melle im Königreich Westphalen
Das Gebiet des Kantons Melle gehörte bis zur Franzosenzeit zum Amt Grönenberg im Hochstift Osnabrück. Von 1807 bis 1810 bestand der Kanton im Distrikt Osnabrück des Departements der Weser im Königreich Westphalen. Er hatte im Jahr 1808 7.432 Einwohner.[1]
Neben dem Flecken Melle umfasste der Kanton zwei Dörfer und 21 Weiler:[2]
Der Kanton Melle im Kaiserreich Frankreich
Nach der Annexion der Gebiete westlich der Weser durch das Kaiserreich Frankreich wurde der Kanton Melle 1811 um das Gebiet des ebenfalls seit 1807 bestehenden Kantons Neuenkirchen vergrößert. Gleichzeitig gab der Kanton die Orte des Kirchspiels Wellingholzhausen an den Kanton Dissen ab. Bis 1813 gehörte der neu zugeschnittene Kanton Melle nun zum Arrondissement Osnabrück im Departement der Oberen Ems. Er hatte 13.844 Einwohner und wurde nach französischem Vorbild in fünf Mairien (Bürgermeistereien) gegliedert, die jeweils mehrere Orte umfassten:[3]
| Mairie | Orte |
|---|---|
| Melle | Melle, Bakum, Eicken, Gerden, Dielingdorf, Eickholt, Laer, Drantum, Altenmelle |
| Gesmold | Gesmold, Wennigsen, Üdinghausen, Warringhof, Ausbergen, Dratum |
| Neuenkirchen | Neuenkirchen, Suttorf, Holterdorf, Küingdorf, Redecke, Insingdorf, Ostenfelde |
| St. Annen | St. Annen, Schiplage, Warmenau |
| Riemsloh | Krukum, Döhren, Westendorf, Bennien, Westhoyel, Hoyel, Groß Aschen |
Nach der Niederlage Napoleons und dem Abzug der Franzosen fiel das Gebiet des Kantons durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 an das Königreich Hannover und kam dort zum Amt Grönenberg.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Johann Georg Hassel: Geographisch-statistischer Abriß des Königreichs Westphalen. Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1809 Volltext bei Google Books, S. 250
- ↑ Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Projekt Westfälische Geschichte. 1807, S. 221 (lwl.org [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 5. Dezember 2011]).
- ↑ Albrecht Friedrich Ludolph Lasius: Der Französische Kayser-Staat unter der Regierung des Kaysers Napoleon des Grossen im Jahre 1812. Kißling, Osnabrück 1813, S. 190 (google.de).
- ↑ Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover 1824