Kanton Neuenkirchen (Distrikt Osnabrück)
| Königreich Westphalen | |
|---|---|
| Kanton Neuenkirchen (Distrikt Osnabrück) | |
| Alternativname | Canton de Neuenkirchen |
| Departement | Departement der Weser |
| Distrikt | Distrikt Osnabrück |
| Hauptort des Kantons | Neuenkirchen |
| Einwohner | 6.840 |
Der Kanton Neuenkirchen war in der Franzosenzeit von 1807 bis 1810 eine Verwaltungseinheit im Königreich Westphalen. Sein Hauptort war Neuenkirchen, ein heutiger Stadtteil von Melle im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen.
Geschichte
Das Gebiet des Kantons Neuenkirchen gehörte bis zur Franzosenzeit zum Amt Grönenberg im Hochstift Osnabrück. Er wurde 1807 im Rahmen der Einführung französischer Verwaltungsstrukturen im Distrikt Osnabrück des Departements der Weser gebildet. Er hatte im Jahr 1808 6.840 Einwohner und umfasste die folgenden Orte:[1][2]
Mit der Annexion großer Teile Norddeutschlands durch Napoleon Bonaparte fiel auch das gesamte Gebiet des Kantons Neuenkirchen an Frankreich. Der Kanton ging dabei im vergrößerten Kanton Melle auf, der nun zum Arrondissement Osnabrück im Departement der Oberen Ems gehörte. Sein Gebiet wurde in drei Mairien (Bürgermeistereien) gegliedert:[3]
- Mairie Neuenkirchen mit Neuenkirchen, Suttorf, Holterdorf, Königsbrück, Küingdorf, Redecke, Insingdorf und Ostenfelde
- Mairie St. Annen mit St. Annen, Schiplage und Warmenau
- Mairie Riemsloh mit Riemsloh, Krukum, Döhren, Westendorf, Bennien, Westhoyel, Hoyel und Groß Aschen
Nach der Niederlage Napoleons und dem Abzug der Franzosen im Jahre 1813 fiel das Gebiet durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 an das Königreich Hannover und kam dort zum Amt Grönenberg.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Johann Georg Hassel: Geographisch-statistischer Abriß des Königreichs Westphalen. Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1809 Volltext bei Google Books, S. 237
- ↑ Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Projekt Westfälische Geschichte. 1807, S. 221 (lwl.org [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 5. Dezember 2011]).
- ↑ Albrecht Friedrich Ludolph Lasius: Der Französische Kayser-Staat unter der Regierung des Kaysers Napoleon des Grossen im Jahre 1812. Kißling, Osnabrück 1813, S. 190 (google.de).
- ↑ Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover 1824