Bernewitz (Adelsgeschlecht)

Stammwappen derer von Bernewitz
Freiherrenwappen derer von Bernewitz (1867)

Bernewitz (auch: von Bernewitz, Freiherren von Bernewitz) ist eine deutsche und kurländische Adelsfamilie. Mitunter wird die Familie als Literatenfamilie bezeichnet, die meisten Familienmitglieder waren allerdings Pastoren, Lehrer und Militärs. Einigen wurde das Goldene Prediger-Brustkreuz verliehen.

Herkunfts- und Verwandtschaftslegenden

Laut Auskunft verschiedener Historiker vor dem 19. Jahrhundert sollen die Herren von Bernewitz Stammväter der Herren von Berlepsch bzw. zumindest mit ihnen verwandt sein. Auch die Herren von Barnewitz sollen demnach mit den Herren von Bernewitz verwandt sein.[1][2] Gar das Gothaisch Genealogische Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser legte außerdem das angebliche Stammhaus derer von Bernewitz in „Barnewitz bei Nauen“ dar. Die Freiherren Heinrich und Dietrich aus der Familie Bernewitz seien um 1070 von Mähren nach Hessen gezogen.[2] Gewöhnlich wurden diese angeblichen Stammväter der Herren von Berlepsch in Veröffentlichungen aus vergleichbarer Zeit als Heinrich und Dietrich von Bernewitzko bezeichnet.[3][4][5][6] Die Herren von Bernewitz sollen „zu den ältesten Geschlechtern der Mark Brandenburg“ und „unstreitig zu dem reichsfreien Uradel“ gehören. In Brandenburg sollen die Herren von Bernewitz „zu den angesehensten Geschlechtern des Landes“ und in Mähren „zu den mächtigsten Dynasten-Geschlechtern des Landes“ gezählt haben.[2]

Freiherrenwappen derer von Berlepsch
Freiherrenwappen derer von Berlepsch
Stammwappen derer von Barnewitz
Stammwappen derer von Barnewitz

In der Tat ist das Freiherrliche, gevierte Wappen der Familien Bernewitz und Berlepsch zur Hälfte gleich blasoniert. Die Stammwappen der Herren von Bernewitz und derer von Barnewitz sind so gut wie identisch.

Dem Gothaisch Genealogischen Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser zufolge also seien die Herren von Barnewitz eine Linie der Herren von Bernewitz gewesen, das gelte auch für Burnewitz und Bornewitz. Die Stammreihe beginne bei Ortholf („Ortolfus de Burnewitz“), der im Jahr 1209 urkundlich als Zeuge bei Bischof Bruno von Meißen belegt sei. Verschiedene Linien seien überliefert:[2]

  • „die älteste“ erlosch im Jahr 1571 mit Henning auf Segefeld, Groß- und Klein-Glienicke und Dalgow
  • 1626 erlosch die Linie Langen-Flatow
  • eine dänische Linie erlosch mit Graf Joachim von Bernewitz, königlich dänischer Oberhofmeister bzw. mit dessen Schwester Oelgard († 1729), die einen von Bülow geheiratet habe. (vergleiche die Stammlinien der Herren von Barnewitz)
  • ein noch blühender Stamm, das Haus Groß-Ziethen-Netzeband, bestehend aus den Herren von Bernewitz. Auch Neuendorf war im Besitz der Familie von Bernewitz.[2][7]

Das Stammhaus Barnewitz, wo um 1375 die Kinder des Ritters Boldewin von Bernewitz noch „Hufen und Hebungen“ besessen hätten, sei „in früher Zeit“ aus dem Besitz der Familie gekommen.[2]

Besitztümer in Mecklenburg seien darüber hinaus Ketzow, Natzow, Netzeband und Gützlau gewesen, in Dänemark Rubiergard und Laaland, des Weiteren jeweils teilweise Fritsholm und Falster.[2]

Geschichte

Zu den Legenden zur Herkunft derer von Bernewitz in Mähren bzw. zu einer Verwandtschaft mit den Herren von Berlepsch und den Herren von Barnewitz schweigen die neueren Adelslexika (Genealogisches Handbuch des Adels, Gothaisch Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser), abgesehen vom bereits erwähnten Jahrgang.[2] Im 16. Band des Genealogischen Handbuchs des Adels wird immerhin auf das gemeinsame Stammwappen mit den Herren von Barnewitz hingewiesen.[8] Auch Wolfgang Bernewitz weist in den Baltischen Ahnen- und Stammtafeln auf die sichtlich übereinstimmenden Wappen der geographisch auch nicht weit voneinander entfernten Herren von Bernewitz und Barnewitz hin, kann aber eine Verwandtschaft nicht nachweisen oder nachvollziehen. Die Herren von Berlepsch erwähnt er gar nicht.[9]

Das Adelsgeschlecht Bernewitz wird eindeutig als ein aus der Mark Brandenburg bzw. aus dem Kurland stammendes Adelsgeschlecht beschrieben, dessen Stammreihe bei Paul von Bernewitz beginnt.[10]

Im Stadtbuch von Goldingen steht er als Paull Beltzike (1579), Paull von Beltzik (1580), in einigen Einträgen als Paull oder Pavell von Beltz oder Beltzigk. Auf einigen Ratsakten unterschrieb er mit Paull von Beltz, in den Jahren 1584 und 1599 wurde er Pavell Bernewitz von Beltz bzw. Paul Bernewitz von Belzik genannt. Nach seinem Tod im Jahr 1606 ist er meistens als Paul Bernewitz belegt. Er war Bürgermeister von Goldingen und stammte anzunehmenderweise aus Belzig. Wolfgang von Bernewitz, der Autor einer ausführlichen Genealogie der Herren von Bernewitz konnte keine Verwandtschaft zur Familie Barnewitz nachweisen, bemerkte aber ebenfalls das gleiche Wappen.[11]

Außerdem erwähnte er einen nicht von den bekannten (kurländischen) Herren von Bernewitz abstammenden Abraham Bernewitz (begraben am 15. Oktober 1641). Er soll Sohn eines Matthäus Bernewitz gewesen sein, aus „dem seit der Mitte des 12. Jahrhunderts in der Mark Brandenburg (Havelland) ansässigen Lehnsherrngeschlecht der Bernewitz oder Barnewitz“[11] stammen. Die Annahme liege nahe, dass Abrahams Einwanderung ins Kurland mit einer verwandtschaftlichen Beziehung zu Johann Bernewitz (1596–1648) zu tun hatte. Abraham studierte um das Jahr 1610 in Wittenberg, Johann um 1617. Johann war Hofprediger der Herzogin, Abraham ging in die gleichen herzoglichen Dienste.[12]

Die Bernewitz in Brandenburg waren anfangs einfache Kaufleute bzw. Ratsherren ihrer jeweiligen Stadt. Seit der dritten Generation waren einige Theologie-Studenten, einige übernahmen kirchliche Dienste. Zwischen den Jahren 1624 und 1939 betraf dies 40 bzw. 16 Familienmitglieder in Brandenburg. In Neuenburg gab es zwischen 1806 und 1920 vier Pastoren aus der Familie Bernewitz.[13]

Besonders traten die von Bernewitz darüber hinaus als Literaten hervor, wovon einige Familienmitglieder zeugen.[14]

Die Herren von Bernewitz erhielten die Bestätigung des Rechts zum Tragen des Adelsprädikats von durch den Instrumentierten Extrakt das Freyherrliche Herkommen derer von Bernewitz betreffend, 1736 ausgestellt vom kaiserlichen Notar Johann Gottfried Lange, und die Genehmigung zur Führung des Freiherrentitels 1867.

Genealogie

  • Paul Bernewitz (* um 1540; † 1606 in Goldingen). 1579: Bürger in Goldingen; 1580: Ratsherr; 1589–1594: Gerichtsvoigt; 1594 oder 1595 bis zu seinem Lebensende: Bürgermeister. ⚭¹: Tochter des Wilhelm Forcke; ⚭²: Dorothea, Tochter des Rotger Vogelsang. Er hatte eine Tochter Anna und aus erster Ehe einen Sohn Hans.[15]
    • Hans (* um 1570; † 1636 in Goldingen). 1595: Bürger; 1613: Ratsverwandter; 1634: Gerichtsvogt. Im Jahr 1595 heiratete er Barbara von Dahlen, Tochter einer Haselow genannt Preuß. Er hatte fünf Kinder, darunter:[15]
      • Friedrich († vor 6. Januar 1666); um 1638 Kirchenvorsteher, Gerichtsvogt und Ratsverwandter in Grobin. Lebte dann in Libau.[15]
      • Johann (* 1596 in Goldingen; † 2. Februar 1648 in Grobin), ging in Goldingen zur Schule, besuchte dann im Jahr 1610 das Lyzeum in Riga. Er studierte in Gießen, Wittenberg und Königsberg Theologie. In den Jahren 1626 bis 1628 war er Hofprediger bei der Herzogin Elisabeth Magdalena, danach bis 1639 Pastor im kurländischen Frauenburg. Anschließend war er bis 1648 Pastor und Probst in Grobin. Er heiratete Elisabeth Baudenska und hatte 8 Kinder.[16] Darunter entsprossen zwei kinderreiche Linien:

1. Linie

Johann (* 1630 in Frauenburg; † 1698 in Mitau), studierte seit 1648 Theologie in Königsberg. 1662–1676 war er Pastor in Schnepeln, anschließend bis 1698 lettischer Frühprediger in Mitau in der St. Annenkirche. Am 20. Oktober 1667 heiratete er die Tochter des Pastoren zu Landsen und Hasau Joachim Fabritius, Anna Elisabeth († 1706), mütterlicherseits abstammend aus der Familie Meyer genannt Rautenfels. Sie hatten zehn Kinder,[17] von denen die jüngsten zwei, Anna Margaretha (getauft am 9. Juni 1689 in Mitau)[18] und Johann Friedrich (getauft am 2. April 1691 in Mitau), nach unbekannter Todesursache am 8. August 1891 in Mitau begraben wurden.[19]

  • Dorothea Elisabeth (* 1673–1732). ⚭ Eberhard Johann Bienemann, Leutnant († 1732)[17]
  • Maria (1676–1745), ⚭ Christoph Melchior, lutherischer Pastor in Eckau[17]
  • Joachim Heinrich (1678–1738), studierte durch ein Stipendium Theologie in Wittenberg, wurde 1722 kurfürstlich sächsischer Landkammerrat in Dresden. Im Jahr 1736 ließ er sich seine Freiherrliche Abstammung durch einen kaiserlichen Notar bestätigen[17]
  • Alexander (1680–1752), studierte im Jahr 1700 durch ein Stipendium Theologie in Wittenberg. 1708: Cornett in einem sächsischen Kavallerieregiment, dann: „Capitain der sächsischen Cavallerie, auch Regimentsquartiermeister von den Ritter-Pferden“. Nannte sich von Bernewitz.[20]
  • Wilhelm Christoph (1681–1741), Kaufmann in London.[20]
  • Sophie Barbara (* 1687) ⚭¹ Joachim Kühn, Superintendent[20]
  • Georg Ludwig (1683–1733), Akademiker, dänischer Major[20]
  • Karl Dietrich (getauft am 25. März 1685; † vor 10. Juli 1748), studierte zwischen 1708 und 1713 Theologie in Jena, zwischen 1722 und 1724 war er Hofmeister in Niederbartau, 1731 „Administrator in Essern“, 1733 bis 1735 „Arrendator von Felixberg“ und seit etwa 1738 Kommissionssekretär in herzoglichen Diensten. Er heiratete 1729 in Grösen die Pastorentochter Maria Gotthardine Becker. Sie hatten drei Kinder:[21]
    • Maria Amalie († 1794), ⚭ Johann Leopold Vierhuff, Pastor in Zelmeneeken und Grösen.[22]
    • Luise („Lowisa“) Charlotte (1740–1758). ⚭ Dietrich Karl Martini, Pastor in Groß-Autz.[22]
    • Karl Gotthard (* um 1730 in Kurland; † 3. September 1781 in Waldheim b. Dresden), ging in Mitau zur Schule und studierte ab 1746 Theologie in Helmstedt, 1747 in Wittenberg, ab 1750 durch ein Stipendium in Jena. 1752 ging er zu seinem Onkel Alexander von Bernewitz nach Pirna. Von diesem erbte er das Lehen zu Liegenau, das er im Jahr 1560 verkaufte. Er war kurfürstlich sächsischer und königlich polnischer Kammerherr und nannte sich „von Bernewitz“. Er heiratete im Jahr 1753 Elisabeth, Tochter des aus Zürich stammenden Bankiers Johann Heinrich von Wolf und der Anna Edelmuthe Sophie, geborene Gabelin. Sie hatten 8 Kinder, von denen teilweise nur Namen und Lebensdaten überliefert wurden. Dazu gehören:[22]

1. Ast (1. Linie)

Friedrich Wilhelm (1768–1812), königlich sächsischer Hauptmann. Er war verheiratet mit Christine Friederike Sophie Klösterlein. Seine Nachkommenschaft ist in den Baltischen Ahnen- und Stammtafeln nicht aufgeführt, aber der Hinweis gegeben, dass er Stammvater einer noch blühenden sächsischen Linie sei, die die Führung des freiherrentitels nicht beanstandete.[23] Sie ist im Genealogischen Handbuch des Adels beschrieben:[24]

  • Karl Heinrich Gotthard († 1880er Jahre), sächsischer Hauptmann. ⚭ Friederike Flora Kuntze. Eine Tochter und ein Sohn
  • Friedrich Alexander (1796–1856), sächsischer Hauptmann. ⚭ Wilhelmine von Brocke
    • Gabriele (* 1827), heiratete in Pohl einen Fabrikbesitzer
    • Marie ⚭ Carl Schilling
    • Elfriede ⚭ Hermann von Czyby
    • Alexander Freiherr von Bernewitz (* 1840). Dr. Jur., Wirklicher Geheimer Rat, Oberverwaltungs-Gerichtspräses. ⚭ Linda Eduarde Siebenhaar, Tochter des Oberappellationsgerichtsrats Eduard Siebenhaar. Von seinen zwei in Annaberg geborenen Töchtern verstarb Helene früh, Elfriede Linda heiratete einen mit dem Namen Degen.
      • Friedrich Ernst (1874–1938), ein drittes Kind, war königlich sächsischer Ministerialdirektor und Geheimrat. ⚭ Therese, Tochter des preußischen Rittmeisters (a. D.), Thilo von Watzdorf.
        • Wolf Georg (* 1921), Kaufmann

2. Ast (1. Linie)

Johann Heinrich Karl (* 27. Dezember 1754[25][22] oder 1760[26] in Dresden; † 12. Dezember 1821 in Braunschweig), besuchte die Militärakademie Dresden und kämpfte als Braunschweigischer Offizier im Nordamerikanischen Freiheitskrieg, als Oberst im „Schwarzen Corps“ in des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweigs Zug durch Norddeutschland und als britischer General unter Wellington in Spanien gegen Napoleon. Er stieg bis zum Generalmajor und Kommandant von Braunschweig auf. Er heiratete im Jahr 1798 Franziska Friederike Auguste von Bodenstaff. Seine Nachkommenschaft ist in den Baltischen Ahnen- und Stammtafeln nicht mit aufgeführt. Allerdings wurde vermerkt, dass er Stammvater der braunschweigischen, später Freiherrlichen Linie sei.[22] Die als lutherisch gekennzeichnete Linie findet sich im Genealogischen Handbuch des Adels:[27]

  • Karl (keine weiteren Angaben)
  • Ernst August Wilhelm (1798–1851), herzoglich Braunschweigischer Hauptmann und Hofkavalier. ⚭ Antoinette, Tochter des Kammerdirektors Gottfried von Bülow und der Antoinette von Rauschenplatt.
  • Elise Franziska Wilhelmine (* 1801); ⚭ Alexander von Erichsen, u. a. Generalleutnant.
    • Alma (1835–1926)
  • Adolf Wilhelm Ferdinand (1802–1859); preußischer Major; ⚭ Bertha Rupe
    • Franziska (* 1831); ⚭ August von Luck, preußischer Hauptmann
    • Johann Heinrich August Adolf (1833–1894), preußischer Oberstleutnant. ⚭ Alma von Erichsen (seine zuvor erwähnte Cousine)
      • Alma Franziska Elise Bertha Margarete (1878–1956). ⚭ Ernst von Kitzling, Kaufmann, Leutnant, Hauptman und Battalionskommandant.
  • Ludwig Hermann Alexander (1894–1847), braunschweigischer Polizeidirektor. ⚭ Wilhelmine Minette von Bülow, Tochter des Forstmeisters Wilhelm von Bülow
    • Otto Freiherr von Bernewitz (1834–1886); braunschweigischer Kammerherr und Major z. D. ⚭ Wilhelmine, Tochter des braunschweigische Generalleutnants und Generaladjutanen Wilhelm von Bause.
    • Max Freiherr von Bernewitz (1839–1892), Berghauptmann in Australien. ⚭ Hedwig, Tochter des preußischen Oberleutnants Ferdinand von Bockelmann bzw. Schwester dessen gleichnamigen Sohnes Ferdinand von Bockelmann. Sie hatten vier Kinder, von denen allenfalls Namen Lebensdaten und Ehepartner bekannt sind
    • Udo Freiherr von Bernewitz. Starb in Amerika, hatte 6 nur namentlich bekannte Kinder
    • Anna (* 1844) ⚭ Eduard Vogel, Gutsbesitzer in Pommern
  • Wilhelmine Minette Caroline Amalie (1806–1878); ⚭ Ludwig von Trauwitz, braunschweigischer Rittmeister
  • Marie (* 1815); ⚭ Eduard Degener, Farmbesitzer in Texas
  • Karl Heinrich Friedrich Wilhelm (1808–1878), braunschweigischer Kammerherr und Generalmajor. ⚭ Auguste, Tochter des braunschweigischen Oberamtsmann Friedrich Bosse und Antoinette Friederike Breymann
    • Adelheid (* 1837); ⚭ Moritz Scherenberg, Generalmajor a. D. († 1897). Adelheid Scherenberg wurde im Jahr 1898 mit ihren Kindern in den österreichischen Adelsstand erhoben.
    • Oskar (* 1839), preußischer Oberst
    • Helene (* 1836)
    • Louis (1847–1870), Leutnant
    • Karl Emil Wilhelm Arthur (1842–1920), preußischer Generalmajor. ⚭ Helene, Tochter des braunschweigischen Handelsherrn Konrad Wrede.
      • Editha (1867–1923) ⚭ Hans von Reppert-Bismarck, preußischer Oberstleutnant a. D.
      • Wilhelm Moritz Oscar Conrad (1869–1941), Oberst, Ritter des Hausorden von Hohenzollern mit Schwert, Rechtsritter des Johannitterordens. ⚭ Anna, Tochter des preußischen Generals der Infanterie, Adolf von Fetter
      • Hartwig Olgard Germain Arthur (1870–1905); preußischer Oberstleutnant. Dorothea, Tochter des preußischen Majors Hans von Krosigk und Dorothea Gräfin zu Dohna Schlodien
        • Erika Helene Hanna (* 1897 in Braunschweig); wohnte am Kurfürstendamm in Berlin-Wilmersdorf. Sie adoptierte die Söhne ihrer Schwester Jutta. Diese wurden als Borchardt geboren, führten aber den Namen Freiherr von Bernewitz.[30]
        • Jutta Dorothea Adelheid Aga Ottonie Hanna (* 1900 in Braunschweig); ⚭ Friedrich Borchardt, Hauptmann
          • Hanns Hennin (* 1934 in Rohrlach bei Jannowitz), Rechtsanwalt und Notar. ⚭¹ Inge Karin, Tochter des Frabrikanten Ulrich Baensch und der Gertraud, geborener Reifegerste. Aus dieser Ehe entstammten 3 Kinder. ⚭² Dagmar Kurmin).[31]
          • Jürgen Borchhardt (* 1936 in Sprottau; † 2021 in Wien), Archäologe.[32]
          • Jobst (* 1937 in Sprottau)[31]
        • Dorothea (* 1902); ⚭ Lothar von Heinemann, Oberst
      • Adelheid Eduarde Hanna Marie Hermine Leonie; ⚭ Viktor von Giese, preußischer Oberstleutnant

2. Linie

Wilhelm (* 1641 oder 1642; † 1677), Kaufmann und Ratsverwandter in Bauske. ⚭ Katharina, Tochter des Ratsverwandten in Mitau, Hermann Höhnert.[20]

  • Hermann (getauft 1673; begraben 1674)[20]
  • Alexander (getauft 1675)[20]
  • Johann Friedrich (1671–1718), besuchte das Lyzeum in Riga und war zweimal verheiratet.[20]
    • Anna Margarethe (getauft 1698)[20]
  • Gregor Wilhelm (1669–1716), wahrscheinlich Kaufmann in Bauske. ⚭¹ Margaretha, Tochter des Leib- und Wundarztes Georg Weygandt; ⚭² Dorothea Rebekka Tochter des Pastors Johann de la Myle.[22]
    • Heinrich Wilhelm (* 1696 in Bauske)[22]
    • Johann Wilhelm (1701–1763), 13 oft nur namentlich und mit Geburtstag überlieferte Kinder, darunter:[23]
      • Agatha Lovisa (* 1732) ⚭ Karl Groth, Kaufmann und Ratsverwandter in Goldingen[23]
      • Andreas Friedrich (1741–1818), Kaufmann großer Gilde in Libau. ⚭ Gottlieb Tugendreich (so!) Goerke.[23]
      • Johann Carl (1735–1790), Pastor in Goldingen. 12 in Goldingen geborene Kinder, von denen 9 ihr 18. Lebensjahr nicht erreichten.[23]
        • Ernst Friedrich Wilhelm (1775–1809), seit 1791 als Jura Student Mitglied der Academia Petrina, dann Kaufmann in Savannah[33]
        • Carl Gotthard Constantin (1779–1814); Kaufmann in Savannah.[33]
        • Christian Peter Friedrich (1784–1854), besuchte die Akademia petrina in Mitau, dann das Collegium Carolinum in Braunschweig. Studierte Theologie in Helmstedt und war dann Pastor in Neuenburg. ⚭¹ Hanna Marie Christiane, Tochter des Anton August Heinrich Lichtenstein; ⚭² Dorothea Auguste, Tochter des Pastors zu Grünhof, Johann Christian Pantenius. Christian Peter Friedrich war Stammvater eines weit verzweigten Stammbaums mit mehreren Ästen. Von seinen 15 Kindern sind teilweise nur Namen und Lebensdaten überliefert.[33]
          • Ernst Ludwig August (1817–1845), studierte Theologie und wurde zum Pastor in Durben gewählt, starb aber vor Berufsantritt.[33]
          • Karl Fedor (1819–1856/1857), studierte Jura und war dann u. a. Kreisgerichtssekretär in Friedrichsstadt und in Talsen. Heiratete eine Stadtsekretärstochter und hatte drei Kinder.[34]
          • Charlotte Louise Auguste (1822–1904); lebte bis 1893 in Neuenburg, dann in Mitau.[33]
          • Matthias August (1823–1877), wurde von seinen Eltern schulisch ausgebildet, bevor er in Dorpat zwischen 1843 und 1848 Theologie studierte. Er war in den 1850er Jahren Hauslehrer in Sallgalln (Lettland) und in Radwilan (Litauen). Seit dem Jahr 1858 bis zu seinem Lebensende war er Pastor in Irben (Lettland). ⚭ Marie Agnes, Tochter des Pastors Karl Wilhelm Conradi und der Sophie Dorothea de la Croix. Die Ehe blieb kinderlos.[33]
          • Johanna Maria Friederike (1824–1854) ⚭ (1850): Bernhard Hachfeld, Lehrer in Mitau[35]
          • Marie Luise Christiana Elisabeth (1826–1886) ⚭ (1849): Friedrich Adolf Hachfeld, Dr. med. in Zierau, Scheden und „Blieden-Kabillen“ (?; alle in Lettland). Bruder ihres Schwagers. Sie hatten 5 Kinder.[35]
          • Johann Wilhelm (1830–1854); studierte Jura in Dorpat, absolvierte erfolgreich das Examen. Erkrankte während eines wissenschaftlich motivierten Aufenthaltes in Mitau an der Cholera, woran er starb.[35]
          • Friedrich Hans
          • Johann Christian Fedor
          • Martin Peter Alexander
          • Carl Heinrich (1832–1887), Pastor. Hinterließ 4 Töchter und einen Sohn.[36]

1. Ast (2. Linie)

Friedrich Hans (1812–1896), studierte Theologie in Dorpat und in Berlin, lebte im Haus seines Oheims Lichtenstein. Er war Hauslehrer in Pokroy und im Pastorat Neuenburg. Pfarrer in Kandau zwischen 1842 und 1889. Erhielt im Jahr 1874 das goldene Predigerbrustkreuz. ⚭ Christine Henriette Kupffer, Tochter des Kaufmanns in Talsen, Ewald Kupffer, „u. d. Gottlieb Peterfeld“ (so!). Ihre 9 Kinder wurden in Kandau geboren.[35]

  • Hanna Agnes Gottlieb Auguste (1845–1900), lebte bei ihren Eltern und blieb unverheiratet. War Hauslehrerin auf den familiären Gütern und ihrer jüngeren Geschwister.[35]
  • Agnes Ernestine (1846–1914), erhielt Hausunterricht und unterrichtete ebenfalls ihre jüngere Geschwister. ⚭ Karl Christian Wilhelm Glaeser, Pastor und Probst in Zabeln; Sohn des Ulrich Adolf Glaeser und der Elisabeth Kupffer. Aus der Ehe entstammten 10 Kinder.[35]
  • Friedrich Ewald Emmanuel (1848–1903); Hauslehrer in Uddrich, Estland und im Pastorat Neuenburg; seit 1878 bis zu seinem Lebensende Pastor in Nurmhausen. ⚭ Zelina Houpiart Dupre, Tochter eines französischen Kolonialbeamten. Der Ehe entstammten 10 in Nurmhausen geborene Kinder.[36]
    • Hildegard Christine (1882–1906) ⚭ Hermann Hillner (1861–1909), Oberlehrer; Sohn des Wilhelm Hillner[37][36]
    • Stella Agnes (1883–1950) ⚭ Olaf Baron Stackelberg. Bewirtschafteten zusammen bis 1919 das Stackelbergsche Familiengut Hallinap in Estland[36]
    • Ernst Hans Heinrich (1884–1944), arbeiteten zwischen 1905 und 1916 im russischen Staatsdienst. 1916/17 war er Oberstleutnant in der russischen Armee und 1919 Kaufmann in Berlin, wo er bei einem Luftangriff starb. Seine Ehe mit Elsa Marie, Tochter des Eisenbahn-Obersekretärs Wilhelm Huar, blieb kinderlos.[38]
    • Reinhold Hans Heinrich (1886–1929), wurde auf einem Rittergut in Estland erzogen. Seemann in der englischen Handelsmarine. Eröffnete ein Geschäft in London. Seine Ehe mit der Engländerin Edith blieb kinderlos.[39]
    • Gabriele Magdalene (1887–1945), ging in Riga zur Schule, wohnte dann bei ihrer Tante Christel in Sz. Petersburg. 1918 ging sie nach Deutschland, wo sie den Bankbeamten Ewald Fricke heiratete und mit ihm zwei Söhne bekam.[39]
    • Hermann Hans Alexander (* 1890), ging in Riga zur Schule und lebte dann in Russland. Nach dem ersten Weltkrieg war er einige Zeit in New York, dann wieder in Russland. Angeblich war er Offizier. Sein Sohn hieß Georg.[39]
    • Friedrich Hans (1879–1947), absolvierte in Riga Abitur, wo er auch Ingenieurwissenschaften studierte. Arbeitete sich zum Chef der Geheimpolizei in Mitau empor, wurde im Jahr 1914 aber „als Deutscher entlassen“. 1916 wurde er ins Militär berufen, kehrte 1917 nach Kurland zurück. Zuletzt war er Angestellter des Landeskirchenratsder thüringischen Landeskirche in Eisenach ⚭ Sophie Strahl, Kaufmannstochter.[40]
      • Nikolai Karl (1915–1953), Buchdruckfachkaufmann in Eisenach, Erfurt, Hamburg und Berlin. Kämpfte im 2. Weltkrieg. Hatte in zwei Ehen keine Kinder.[41]
      • Viktor (* 1919), Melangeur in Eisenach und nach Kriegsgefangenschaft wieder in Delmenhorst. ⚭ Anita Maeckel, Kaufmannstochter.[42]
        • Horst Friedrich Wilhelm (* 1951), zuletzt in Ausbildung zum Pastor.[42]
      • Hans (* 1924), Zahntechniker, Pfarrer, promovierter Theologe. ⚭ Barbara Metz, Krankenschwester, Medizinstudentin und Pfarrerstochter.[42]
        • Irmgard Margarethe Sophie (* 1953), seit 1975 auf der Musikhochschule Weimar (Klavier und Gesang)[42]
        • Wolfgang (* 1955), seit 1975 Theologie-Student in Leipzig[43]
        • Ruth (* 1958), seit 1975 Musikhochschule in Leipzig (Bratsche und Klavier)[43]
        • Klaus (* 1961), Schüler[43]
    • Emmanuel Hans (* 1892), u. a. Portrait- und Landschaftsmaler, Bildhauer. ⚭ Erika Steindecker, Kaufmannstochter.[44]
      • Rudolf (* 1922), Maschinenbaupraktikant, Vorsemester auf einer Ingenieurschule. Nach Wehrdienst in britischer Kriegsgefangenschaft. Schließlich Beamter bei der Deutschen Bundesbahn in Hagen. ⚭ Käthe Schwalm, Kindergärtnerin[43]
        • Renate Anneliese (* 1951), verheiratet[43]
        • Ralf Heinrich (* 1958), besuchte die Berufsfachschule für Metall- und Elektroberufe in Hagen.[43]
    • Theodor Hans (* 1894–1954), u. a. Landwirt, Kriegsfreiwilliger. Verunglückte als Beifahrer auf einem Motorrad.[44]
      • Hans Joachim (1922–1944), verunglückte bei der Luftwaffe bei Hamburg.[44]
      • Hans Eberhard (* 1925), „Kfz. Schlosser“, in Norwegen in Kriegsgefangenschaft[43]
        • Hans Joachim (* 1950), Elektrikerlehre, dann Kunststudium[43]
        • Peter (* 1953), Kürschner[43]
  • Ernst Ewald (1849–1918), seit 1885 bis zu seinem Lebensende Oberpastor an der St. Johannis-Kirche in Riga. ⚭ Marie Luise Schneider, Lehrerstochter.[39]
    • Margarethe Marie (1879–1957) ⚭ Ferdinand Maria Knote, Pfarrer in Augsburg. Lebte seit 1956 in Seeshaupt am Starnberger See.[39]
    • Elsa Christel (1880–1962), freie Schriftstellerin.[39]
    • Gertrud Luise (1882–1950), Bibliothekarin in Berlin. ⚭ Lothar Wilhelm Glaeser, Diplom-Ingenieur und Sohn des Karl Glaeser und der Agnes Ernestine Bernewitz (siehe oben).[39]
    • Ernst Hans Eduard Eberhard (1892–1921), studierte Astronomie in Königsberg und in Berlin, war dann Assistent an der Staats- und Universitäts-Sternenwarte Neubabelsberg. ⚭ Veronika, Tochter des Hermann Theodor Bauer, Bischofs der Herrnhuter Brüdergemeine.[45]
  • Marie Gottlieb Auguste Victoire (1853–1915), Hauslehrerin auf verschiedenen Gütern.[35]
  • Julie Christine (1859–1937), Lehrerin, Vorsteherin eines Heims für erwerbsunfähige Lehrerinnen.[35]
  • Hanna Louise Elisabeth (1962–1939), Lehrerin, lebte im Kreise der Familie.[46]
  • Hans Karl Hinrich (1852–1920), studierte Geschichte, wurde dann Oberlehrer am deutschen Landesgymnasium in Goldingen. Machte sich um die Erforschung der Geschichte seiner Familie verdient. Heiratete die russische Pastorentochter Elisabeth Räder.[47]
    • Wolfgang Eduard Carl Hans (1891–1966), Geschäftsführer des Landamts der Deutsch-Baltischen Volksgenossenschaft in Riga. Lebte in Lübeck, hinterließ trotz Ehe keine Kinder.[47]
    • Esther Wilhelmine Christine Marie (1893–1924) ⚭ Udo Baron Freytag Löringhoff, Bankbeamter. 3 Kinder.[47]
    • Elisabeth Lydia Alwine Helene (* 1897), u. a. Gesellschafterin im Kurland, England und Deutschland. Wehrmachtshelferin in Russland, ging dann nach Amerika und besuchte auch Hawaii.[47]
    • Editha Anna Emmy Christel (1899–1970) ⚭ Alfred Gruehn, Kaufmann in Riga. 2 Söhne.[47]
    • Siegfried Friedrich Wilhelm Hans (1901–1914), starb in St. Petersburg.[47]
    • Hans Reinhold Heinrich Leonhard (1888–1957), Sekretär, dann Hauptgeschäftsführer der Deutsch Baltischen Volksgemeinschaft. Dolmetscher, Kirchenpfleger in Friedrichshafen-Manzell. ⚭ Imoga Zwingmann, Augenarzttochter.[44]
      • Hans Dietrich (* 1926), seit 1944 vermisst nach Einberufung zur Wehrmacht.[44]
      • Christel Bertha (* 1930), Krankengymnastin in Saarbrücken.[48]
    • Reinhold Wenzel Heinrich Hans (1895–1971), absolvierte Abitur in Goldingen, war zwischen 1916 und 1918 Hauslehrer auf dem Gut Iggen im Kurland. ⚭ Karin Lyra, Tochter eines Rigaschen Bankdirektors.[48]
      • Ortholf Hans Richard (* 1928), lebte als technischer Kaufmann in Hannover. Hatte mit der Ingenieurstochter Helga 2 Söhne[43]
  • Alexander (1856–1919), Probst der Kandauischen Diözese, Träger des goldenen Predigerbrustkreuzes. Im Jahr 1919 wollte er seine Gemeinde nicht verlassen, woraufhin er verhaftet und ohne Gerichtsprozess erschossen wurde. Mit Emilie Auguste Kroeger hatte er 2 Kinder.[47]
    • Eva Julie Elisabeth (1891–1972) ⚭ Wolfgang Kuehn, Rechtsanwalt in Riga[49]
    • Hans Joachim (* 1895), studierte ein Jahr in Göttingen Theologie, war u. a. russischer Dolmetscher für die Wehrmacht, Geschäftsführer der Genossenschaftsmolkerei in Kandau. Hatte 4 Töchter[50]

2. Ast (2. Linie)

  • Johann Christian Fedor (1821–1887), Kaufmann. Hatte mit der Tochter eines Stadtsekretärs 10 Kinder, darunter:[34]
    • Carl Hans, Bildhauer (1858–1934); schuf das Denkmal des Bischofs Albert am Dom zu Riga.[34]
    • Ernst August (1860–1903), Kaufmann. ⚭ Amalie, Tochter des Arztes in Mitau, Edmund Stephany und einer geborenen Bergmann. Die hatten 7 Kinder, darunter:[49]
      • Eduard Fedor Karl (* 1891), seit dem Jahr 1914 in Polen vermisst, nachdem er zur russischen Armee eingezogen worden war.[49]
      • Martha (* 1897), half ihrer gleichnamigen Tante bei der Bewirtschaftung deren Fremdenpension Helenenhof. ⚭ Alexander Gitowsky, 1. Tochter.[49]
      • Ernst (* 1893), seit Januar 1945 bei Hohensalza im Wartheland verschollen. Arbeitete in der Autobranche und dann als Landwirt bei Mitau. ⚭ Ella Juliane, Tochter des Bauunternehmers Karl Otto Schneider und der Wilhelmine, geborener Schulz. Sie hatte 2 Söhne Viktor und Harald, und eine Tochter Sigrid, die wiederum 2 Kinder zur Welt brachte.[51]
      • Viktor (* 1902/1903 in Mitau), wurde von seinem Onkel, dem Bildhauer Carl Bernewitz adoptiert. Absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre. Er war Soldat im 2. Weltkrieg und nach Kriegsgefangenschaft als Kaufmann tätig. Er hatte mit der Tochter eines Betriebsleiters zwei Töchter.[52]
    • Theodor Friedrich (1868–1940), Pastor nach Theologiestudium in Dorpat. Mit der Tochter eines Landwirts hatte er vier Kinder.[49]
      • Hilde Amalie Luise (* 1896 in Libau; † 1940 in Obrawalde bei Meseritz), erlitt nach Krankheit als Kind eine Körperbehinderung. Lebte bei ihren Eltern, zuletzt im Diakonissinnenhaus in Mitau.[49]
      • Irmela Helene (* 1899 in Libau; † 1974 in Heidelberg); Internatsleiterin in Doblen, dann auch Hundezüchterin in Doblen, Posen, Plüderhausen und Heidelberg.[49]
      • Wolfgang Martin Paul (* 1897), Diplomforstwirt. Hatte zwei Töchter Susanne und Ilse.[53]
      • Helmut Alexander (* 1906), Pastor unter anderem der deutschen Gemeinde in Riga-Strand, Lehrer und Flüchtlingspastor. Heiratete die Lehrerstochter Ursula Mittelstädt. Sie hatten vier Kinder Dorit, Lore Peter und Christiane.[54]

3. Ast (2. Linie)

Martin Peter Alexander (1828–1893), wurde von seinen Eltern unterrichtet und studierte dann zwischen 1847 und 1851 Theologie in Dorpat. Danach unterrichtete er selbst bis 1853 in seinem Elternhaus. Im Jahr 1854 wurde er der Nachfolger seines Vaters als Pastor in Neuenburg. Im Jahr 1890 wählte man ihm zum Probst der Doblenschen Diözese. Im Jahr darauf wurde ihm das goldene Predigerbrustkreuz verliehen. Er war außerdem Mitglied in der lettischen literarischen Gesellschaft. ⚭ Johanna, Tochter des Frühpredigers zu Mitau (St. Annenkirche), Wilhelm Christian Pantenius. Johanna zog nach dem Tod ihres Mannes nach Doblen und leitete, teils in deutscher Sprache unterrichtende „Schulkreise“. Sie hatten sechs in Neuenburg geborene Kinder[55]

  • Elisabeth Auguste (1864–1910) ⚭ Friedrich Bernhard Hachfeld, Arzt in Zabeln, Chefarzt des Gouvernement-Krankenhauses in Mitau; Sohn des Friedrich Hachfeld und der Marie Bernewitz (siehe oben)[55]
  • Johanna Nathalie (1866–1884), starb jung in Neuenburg[55]
  • Marie Luise (1875–1944) ⚭ Friedrich Bernhard Hachfeld, Witwer ihrer Schwester. Sie fürthe das Unternehmen ihrer verwitweten Mutter weiter und war als Lehrerin tätig.[55]
  • Wilhelm Ferdinand (1862–1928), studierte Chemie am Polytechnikum in Riga, war Diplom-Ingenieur. Technischer Akziseinspektor in Südrussland, und „russ. Asien“. Bis 1911 war er Chemiker im Ural und in Buchara. Aufgrund eines Hörleidens fand er keine Anstellung. Er lebte im Hotel Bellevue in Riga, das die Familie seiner Frau besaß und beschäftigte sich intensiv mit Familienforschung. ⚭ Amalie, Tochter des Kaufmanns großer Gilde in Riga, Jakob Berkholz, und der Elisabeth, geborener Goldberg.[56]
    • Martha Johanna Elisabeth (* 1896 in Werny, Russisches Reich; † 1903 ebd.)[56]
    • Hertha Elisabeth Amalie (* 1899 in Riga; † 1957 in Helmstadt), absolvierte das Lehrerinnenexamen. ⚭ Arthur Kerstens; 2 Kinder.[56]
    • Ellinor Helene Felizitas (* 1902 in Saase bei Pernau, Estland; † 1967 in Helmstedt); ⚭ Max von Haffner, Rechtsanwalt, Sohn des Pastors Paul von Haffner und Anna, geborene von Freymann,[56] bzw. Enkel von Eduard von Haffner.[57]
    • Hellmut Alexander Wilhelm (* 1904/1905 in Werny; † 1922 in Riga), starb als Schüler[56]
  • Alexander Hans (* 1863 in Neuenburg; † 1903 in Halberstadt); besuchte das Gymnasium in Goldingen, absolvierte Abitur und gab in seinem Elternhaus zwischen 1881 und 1882 Hausunterricht. In den Jahren 1883 bis 1887 studierte er Theologie in Dorpat und war in den Jahren 1888 und 1889 Pastorenanwärter (adjunkt) in Stenden. Seit 1890 bis 1908 war er dann Pastor in Wallhof und Neuenburg. Unter anderem war er Direktor der lettischen literarischen Gesellschaft und Träger des goldenen Predigerbrustkreuzes. Schließlich war er Landesbischof von Braunschweig (mit Sitz in Wolfenbüttel) ⚭ Jenny, Tochter des Arztes Sigismund Kroeger.[56]
    • Alexander Sigismund (1894–1920); studierte Medizin in Dorpat, Göttingen, Würzburg und zuletzt in Marburg. Starb jung.[56]
    • Martha Johanna (1895) ⚭ Fritz Gericke, Oberstudiendirektor. 4 Kinder[56]
    • Elsbeth Jenny (* 1894), besuchte eine Schule in Mitau, absolvierte Abitur in Moskau. Nach Besuch einer sozialen Schule in Berlin war sie Schwester im Zehlendorfer Diakonieverein. ⚭ Wilhelm Knackstedt, Regierungsdirektor und Kaufmannssohn. 4 Kinder.[58]
  • Friedrich Johann (1869–1931); studierte Theologie in Dorpat und war dann Pastor in Wallhof, Pastor Primarius in Mitau (St. Annenkirche), Direktor der lettischen literarischen Gesellschaft, und zuletzt Pastor in Rauschwalde (heute Teil von Görlitz). Starb in Görlitz). ⚭ Helene Bernewitz, Tochter seines Onkels Carl Heinrich.[59]
    • Walter Adolf (1896–1916), starb als Kriegsfreiwilliger in einem deutschen Jägerbataillon bei Kelnezeem.[60]
    • Lothar Alexander (*/† 1897)[60]
    • Harald Eduard (1898–1955), erhielt für seinen Dienst in Frankreich für das deutsche Heer das Eiserne Kreuz II. Klasse, danach war er Teil der baltischen Landeswehr. Bis 1925 studierte er Maschinenbau im Technikum Köthen und arbeitete abschließend unter anderem in Hirschfelde und in Bautzen, seit 1945 als russischer Dolmetscher. ⚭¹ Gertrud Charlotte Busch (geschieden); ⚭² Ilse Hampel[60]
    • Lothar Alexander (1899–1918)[60]
    • Erwin (*/† 1900 in Wallhof)[60]
    • Erwin Friedrich (1901–1919), starb als Kriegsfreiwilliger der baltischen Landeswehr bei Alt-Autz.[60]
    • Irene Marie Elisabeth (* 1904), besuchte die Schulen in Mitau und in Görlitz. Schwester des Diakonievereins Zehlendorf; Krankenschwester in Stettin, Magdeburg, Neustrelitz und Orla (Thüringen). Zuletzt Leiterin eines Altersheims in Eisenach, worin sie dann selbst aufgenommen wurde.[60]
    • Gerhard Heinrich (1911/1912–1941); besuchte die Schulen in Mitau und in Görlitz, war dann Berufssoldat in der Reichswehr, wo er Regimentskamerad von Ortholf Freiherr von Bernewitz war. Fiel als Major der Panzertruppe bei Minsk (Russisches Reich). ⚭ Marie Elisabeth, Tochter des Majors a. D. Fritz Gustav Renner und Marie Ismenia, geborene Lange.[61]
      • Sigrid (* 1938); absolvierte eine Ausbildung zur Dolmetscherin und lebte in Santiago de Chile, wo ihre Mutter Lehrerin war. Später heiratete sie in Frankfurt a. M. den Kaufmann und Inhaber einer Möbelspeditionsfirma Franz Georg Bär. Sie hatten drei Töchter.[61]

Standeserhebungen

Im Februar 1867 wurde den Nachkommen des Ludwig Hermann Alexander Bernewitz, ausgehend vom Herzogtum Braunschweig die Führung des Freiherrentitels erlaubt.[62] Dem preußischen Oberstleutnant (Johann Heinrich August) Adolf Bernewitz wurde wenig später die Führung des Freiherrentitels auch in Preußen gestattet.[63][64] Im Königreich Sachsen hat zumindest Friedrich Alexander von Bernewitz (* 1840) die Führung des Freiherrentitels nicht beanstandet.[65]

Einige Quellen, darunter die Bände des Genealogischen Handbuchs des Adels sprechen bezüglich des Zeitpunktes der braunschweigischen Adelsbestätigung vom 7. Februar 1867,[10][66][67] andere Quellen hingegen, darunter die Bände des Gothaisch Genealogischen Taschenbuchs der Freiherrlichen Häuser, vom 9. Februar 1867.[68][69][70][71]

Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Silber einen Gold gekrönten, nach rechts grimmenden roten Löwen. Auf dem Helm mit rot-weißen Decken drei (weiß-rot-weiß) Straußenfedern.
  • Das Freiherrliche Wappen von 1867 ist geviert: in den Feldern 1 und 4 das Stammwappen, Felder 2 und 3 in Schwarz drei goldene Sparren. Zwei Helme, der rechte mit Decken und Helmzier wie Stammwappen, auf dem linken mit schwarz-goldenen Decken zwei von Schwarz und Gold übereck-geteilte Büffelhörner.

Das Feld des Stammwappens, die Federn und die Helmdecken sind in silbern, aber auch in weiß überliefert.[72][73]

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Einzelnachweise

  1. Illustrirte deutsche Adelsrolle des neunzehnten Jahrhunderts: vollständigste Sammlung der Wappen des deutschen Adels in authentischen Abdrücken von den Original-Wappensiegeln nebst den Wappen der Fürsten, welche seit 1800 in Deutschland regiert haben: mit kurzen Erläuterungen. Schäfer, 1858 (google.de [abgerufen am 2. September 2025]).
  2. a b c d e f g h Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Perthes, 1869 (google.de [abgerufen am 2. September 2025]).
  3. Nöthige Supplemente zu dem Großen Vollständigen UNIVERSAL LEXICON Aller Wissenschaften und Künste, Welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden: Barc-Bod. Dritter Band. Zedler, 1752 (google.de [abgerufen am 2. September 2025]).
  4. Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges UNIVERSAL LEXICON Aller Wissenschafften und Künste, Dritter Band. Verlegts Johann Heinrich Zedler, 1733 (google.de [abgerufen am 2. September 2025]).
  5. Lorenz Peckenstein: Theatrum Saxonicum. Henning & Groß, 1608 (google.de [abgerufen am 2. September 2025]).
  6. Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. (hhu.de).
  7. Wolfgang Podehl: Burg und Herrschaft in der Mark Brandenburg: Unters. zur mittelalterl. Verfassungsgeschichte unter bes. Berücks. von Altmark, Neumark u. Havelland. Böhlau, 1975, ISBN 978-3-412-01975-4, S. 578 (google.de [abgerufen am 2. September 2025]).
  8. Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser. In: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 16, 1957, S. 25.
  9. Wolfgang Bernewitz: Die Kurländische Literatenfamilie Bernewitz. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln. Band 22, S. 5.
  10. a b Adelslexikon I. In: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 53, 1972, S. 349.
  11. a b Wolfgang Bernewitz: Die Kurländische Literatenfamilie Bernewitz. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln. Band 22, S. 5.
  12. Wolfgang Bernewitz: Die Kurländische Literatenfamilie Bernewitz. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln. Band 22, S. 9.
  13. Wolfgang Bernewitz: Die Kurländische Literatenfamilie Bernewitz. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln. Band 22, S. 5–6.
  14. Wolfgang Bernewitz: Die Kurländische Literatenfamilie Bernewitz. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln. Band 22, S. 6.
  15. a b c Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 8
  16. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 8
  17. a b c d Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 9
  18. „2 post trin. 1689“ (zweiter Sonntag nach Trinitatis). Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 10
  19. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 9–10
  20. a b c d e f g h i Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 10
  21. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 10–11
  22. a b c d e f g h Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 11
  23. a b c d e f g h Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 12
  24. genealogisches Handbuch des Adels, Jahrgang 16. S. 31–32.
  25. Genealogisches Handbuch des Adels, 16, S. 26
  26. Deutsche Biographie: Bernewitz, Johann Heinrich Karl - Deutsche Biographie. Abgerufen am 14. September 2025.
  27. genealogisches Handbuch des Adels, Jahrgang 16. S. 26–30
  28. Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter. Dritter Jahrgang, 1878, S. 758–759 (hhu.de).
  29. https://books.google.de/books?id=KkANAAAAYAAJ&pg=PA494
  30. Genealogisches Handbuch des Adels 102, S. 16, 28
  31. a b Genealogisches Handbuch des Adels 102, S. 28
  32. Martin Seyer: In memoriam Jürgen Borchardt. In: Istanbuler Mitteilungen. Band 71, 2021, S. 5–9, hier S. 5.
  33. a b c d e f Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 13
  34. a b c Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 15
  35. a b c d e f g h Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 14
  36. a b c d Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 17
  37. https://bbld.de/GND1227674309
  38. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 17–18
  39. a b c d e f g Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 18
  40. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 22
  41. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 22–23
  42. a b c d Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 27
  43. a b c d e f g h i j Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 28
  44. a b c d e Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 23
  45. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 18–19
  46. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 14–15
  47. a b c d e f g Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 19
  48. a b Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 24
  49. a b c d e f g Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 20
  50. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 24–25
  51. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 25
  52. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 25–26
  53. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 26
  54. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 26–27
  55. a b c d Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 16
  56. a b c d e f g h Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 21
  57. BBLD: Haffner, Paul* Christian Alexander v. (1846-1905). Abgerufen am 13. September 2025.
  58. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 21–22
  59. Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 17, 22
  60. a b c d e f g Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 22
  61. a b Baltische Ahnen- und Stammtafeln 22, S. 27
  62. Genealogisches Handbuch des Adels 102, S. 104–105
  63. Gothaisch Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 37, S. 53
  64. Genealogisches Handbuch des Adels 53, S. 349
  65. Genealogisches Handbuch des Adels 102, S. 25
  66. Genealogisches Handbuch des Adels 102, S. 15
  67. Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser. In: Genealogisches Handbuch des Adels. Band 16, 1957, S. 26.
  68. Gothaisch Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 19, S. 44
  69. Gothaisch Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 21, S. 35
  70. Gothaisch Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 37, S. 53
  71. Gothaisch Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 58, S. 22
  72. Illustrirte deutsche Adelsrolle des neunzehnten Jahrhunderts. Schäfer, 1858, S. 52 (google.de [abgerufen am 24. Mai 2021]).
  73. Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Der Adel des Herzogthums Braunschweig. Band 2,2 (uni-heidelberg.de).