Wilhelm Hillner

Carl Johann Wilhelm Julius Hillner (* 1. Juli 1813 in Angermünde, Kurland; † nach dem 10. April 1868) war ein kurländischer evangelischer Pastor und Oberkonsistoralrat am General-Konsistorium in St. Petersburg. Einige seiner Predigen wurden gedruckt.

Leben

Wilhelm war ein Sohn des Ulrich Hillner († 1825) Pastor in Angermünde. Seine Mutter Katharina Dorothea Juliane geborene Reimer stammte aus Pilten.[1]

Er erhielt Hausunterricht im Jahr 1825 bei einem von Behr in Popen (Bezirksgemeinde Ventspils). In den Jahren 1831 bis 1834 studierte er evangelische Theologie in Dorpat. Im Jahr 1835 wurde er selbst Hauslehrer und im Jahr 1836 Pastor in Angermünde.[1]

Am 18. Mai 1837 heiratete er in erster Ehe Caroline von Heyking († 1853).[1] Im Jahr darauf wurde seine Predigt über (1. Kor 6,9–11 ) gedruckt. Weitere gedruckte Predigten über Die Herstellung des verlorenen Friedens in der Welt und Die Liven an der Nordküste von Kurland folgten Ende der 1840er Jahre.

Zwischen 1847 und 1850 war er neben seiner Pastorentätigkeit zudem Schulrevident der kurländischen Provinzialsynode. Im Jahr 1849 stieg er zum Oberpastor an der St.-Johannis-Kirche in Riga auf. Seit 1851 war er Mitglied des General-Konsistoriums in St. Petersburg, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt auch Oberkonsistoralrat wurde.[1]

Am 27. Oktober 1854 heiratete der inzwischen verwitwete Hillner in zweiter Ehe Emma, Tochter des Karl Hugenberger.[1]

In den Jahren 1857 bis 1868 war Hillner Pastor am Dom zu Riga.[1]

Im Jahr 1868 wurde in den Mittheilungen und Nachrichten für die evangelische Kirche in Russland berichtet, dass Hillner verschollen sei. Am Abend des 10. April 1868 sei er noch von einem Domwächter am Ufer der Düna gesehen worden. Zuvor hatte Hillner noch eine geistliche Rede, an der er arbeitete, „größtenteils zu Papier gebracht“ und um 8 Uhr abends für einige Geschäftsgänge das Haus verlassen.[2]

Der Superintendent zu Riga, Peter August Poelchau, verfasste Hillner einen im Rigaschen Kirchenblatt veröffentlichten Nachruf.[3]

Hillner hatte vier Söhne: Alfred (* 1839) Wilhelm (* 1857), Hermann (* 1861; ⚭ Hildegard Christine von Bernewitz)[4] und Gotthilf (* 1862).[5]

Gedruckte Predigten

Literatur

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c d e f Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710–1960, S. 321–322
  2. ↑ Mitteilungen und Nachrichten für die evangelische Kirche in Russland: Mittheilungen und Nachrichten für die evangelische Geistlichkeit Russlands [afterw.] die evangelische Kirche in Russland, herausg. durch C.C. Ulmann. 1868 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
  3. ↑ Mitteilungen und Nachrichten für die evangelische Kirche in Russland: Mittheilungen und Nachrichten für die evangelische Geistlichkeit Russlands [afterw.] die evangelische Kirche in Russland, herausg. durch C.C. Ulmann. 1868 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
  4. ↑ Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Band 22, S. 17.
  5. ↑ BBLD: Hillner, Karl Johann Julius Wilhelm* (1813-1868). In: bbld.de. Abgerufen am 11. September 2025.
  6. ↑ Wilhelm HILLNER: Die Herstellung des verlorenen Friedens in der Welt. Predigt ... über das Evang. Johannis 14, 23-31. Nebst einem Nachwort über innere Mission und Wichern's Schriften über dieselbe. 1850 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
  7. ↑ W. Hillner: Die Liven an der Nordküste von Kurland: (Lu le 24. avril 1846). 1847 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
  8. ↑ W. Hillner: Kapehz dsehreji Deewa walstibu ne eemantohs?: Diwi spreddiki pahr 1. Kor. 6,9-11. 1838 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
  9. ↑ Rigasche biographieen nebst einigen Familien-Nachrichten: Jubiläums-Feirn etc. Schakenburgs, 1881 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
  10. ↑ BBLD: Seite 321. Abgerufen am 11. September 2025.
  11. ↑ Mitteilungen und Nachrichten für die evangelische Kirche in Russland: Mittheilungen und Nachrichten für die evangelische Geistlichkeit Russlands [afterw.] die evangelische Kirche in Russland, herausg. durch C.C. Ulmann. 1868 (google.de [abgerufen am 11. September 2025]).
Dieser Artikel wurde von Wikipedia herausgegeben. Der Text ist verfügbar unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0, sofern nicht anders angegeben. Möglicherweise können weitere Bestimmungen für Mediendateien gelten.