Ziegenbach (Markt Bibart)
Ziegenbach Markt Markt Bibart
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 22′ O |
| Höhe: | 323 m ü. NHN |
| Fläche: | 4,33 km²[1] |
| Einwohner: | 102 (25. Mai 1987)[2] |
| Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner/km² |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
| Postleitzahl: | 91447 |
| Vorwahl: | 09167 |

Ziegenbach (fränkisch: Ziechabach[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Bibart im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Ziegenbach hat eine Fläche von 4,333 km². Sie ist in 370 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 11710,88 m² haben.[1][5]
Geografie
Das Kirchdorf liegt auf freier Flur an der Bibart. Die Bundesstraße 286 führt nach Enzlar zur Bundesstraße 8 (2 km südlich) bzw. nach Birklingen (2 km nordwestlich). Die von der B 8 abzweigende Staatsstraße 2257 führt nach Oberscheinfeld (5 km östlich).[6]
Geschichte
Der Ort wurde 1331 als „Zigenpach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet ‚Zum Bach, an dem Ziegen weiden‘.[7] Ziegenbach unterstand den Herren von Castell.[8]
Im Jahre 1806 kam Ziegenbach zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Steuerdistrikt Ziegenbach gebildet.[9] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Ziegenbach, zu der Birklingen und Seufertshof gehörten. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Bibart.[10] und in der Finanzverwaltung zunächst dem Rentamt Scheinfeld,[9] nach dessen Auflösung im Jahr 1818 dem Rentamt Iphofen. Spätestens 1837 wurde die Gemeinde aufgelöst: Ziegenbach kam an das Herrschaftsgericht Rüdenhausen, Birklingen und Seufertshof wurden nach Oberscheinfeld eingemeindet.[11] Ab 1852 gehörte Ziegenbach wieder zum Landgericht Markt Bibart. 1860 wurde Josephshof von Birklingen nach Ziegenbach umgemeindet. Ab 1862 war das Bezirksamt Scheinfeld für die Verwaltung der Gemeinde zuständig (1939 in Landkreis Scheinfeld umbenannt) und ab 1879 das Rentamt Markt Bibart für die Finanzverwaltung (1919–1929: Finanzamt Markt Bibart, von 1929 bis 1972: Finanzamt Neustadt an der Aisch, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Markt Bibart, von 1880 bis 1973 war das Amtsgericht Scheinfeld zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. 1964 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 4,322 km².[12] Am 1. Januar 1972 wurde Ziegenbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Markt Bibart eingemeindet.[13][14]
Baudenkmäler
In Ziegenbach gibt es drei Baudenkmäler:[15]
- Haus Nr. 6: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 17: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche
- Haus Nr. 21: Gasthaus
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 19: Gemeindehaus. Erdgeschossiger verputzter Massivbau von zwei zu vier Achsen mit zweigeschossigem Fachwerkgiebel zur Straße, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.[16]
- Pumpbrunnen aus Gusseisen, Ende des 19. Jahrhunderts. Hinter der Ostseite der Kirche.[16]
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Ziegenbach gibt es ein Bodendenkmal.[15]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Ziegenbach
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 245 | 164 | 154 | 152 | 151 | 151 | 155 | 147 | 167 | 155 | 153 | 147 | 124 | 121 | 149 | 139 | 156 | 162 | 149 | 146 | 146 | 147 | 125 | 98 |
| Häuser[17] | 40 | 27 | 28 | 28 | 28 | 25 | 23 | 24 | ||||||||||||||||
| Quelle | [9] | [18] | [18] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [18] | [26] | [18] | [27] | [18] | [28] | [18] | [18] | [18] | [29] | [18] | [12] | [30] |
Ort Ziegenbach
| Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 141 | *151 | 148 | 148 | 107 | 138 | 146 | 125 | 98 | 102 |
| Häuser[17] | 24 | 27 | 27 | 24 | 23 | 24 | 26 | |||
| Quelle | [9] | [19] | [21] | [24] | [26] | [28] | [29] | [12] | [30] | [2] |
Religion
Ziegenbach ist nach St. Matthäus (Markt Einersheim) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Im Ort gibt es eine Filiale von Markt Einersheim, die zeitweise eine Pfarrgemeinde war.[12]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Ziegenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 534 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 363–364.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 220–222.
Weblinks
- Ziegenbach in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 26. Oktober 2023.
- Ziegenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. Oktober 2023.
- Ziegenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 26. Oktober 2023.
Fußnoten
- ↑ a b Gemarkung Ziegenbach (091209). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 220. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „dsīχəbɒx“.
- ↑ Markt Markt Bibart, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Oktober 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 220ff.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 534.
- ↑ a b c d Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 107 (Digitalisat). Für die Gemeinde Ziegenbach zuzüglich Birklingen (S. 82) und Seufertshof (S. 106).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 139.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 822 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
- ↑ Markt Bibart > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 30. Mai 2025.
- ↑ a b Denkmalliste für Markt Bibart (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 364. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet und von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 183, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1084, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1250, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 69 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 197 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1186 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 199 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1258 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 199 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1296 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1122 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
