Josephshof (Ziegenbach)

Josephshof (auch Habermannshof genannt; fränkisch: Josefshouf[1]) ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet des Marktes Markt Bibart im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Die Einöde lag auf einer Höhe von 353 m ü. NHN auf freier Flur. Ein Wirtschaftsweg führte nach Ziegenbach (1,2 km östlich) bzw. nach Neubauhof (1,4 km westlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde im 19. Jahrhundert auf dem Gemeindegebiet von Birklingen errichtet. Die Ortsnamen „Josephshof“ und „Habermannshof“ leiten sich von dessen Erbauer Josph Heinrich Peter Otto Philipp von Habermann zu Erlabronn ab. Daneben wurde das Anwesen auch „Neugreuth“ genannt, weil für die Nutzung des Landes eine Rodung vorausgegangen ist. 1860 erfolgte die Umgemeindung nach Ziegenbach. Der Josephshof entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts zum Vorwerk des Markt Einersheimer Gutes Neubauhof. 1945 wurde das aus vier Arbeiterwohnungen bestehende Anwesen beim Einmarsch der US Army durch Artilleriebeschuss zerstört.[3] Daraufhin legte man seine Flächen mit dem Neubauhof zusammen. Im Jahr 1946 bewirtschaftete Baron von und zu Massenbach als Schwiegersohn der Herren von Rechteren-Limpurg den Hof. Er verkaufte die Anlagen 1966. Es gelangte in die Hände eines Düsseldorfer Landwirts, der ihn verpachtete. Die Pacht lief 1992 aus und die Ackerflächen des Hofes wurden an drei verschiedene Bauern aufgeteilt.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961
Einwohner  * 7 7 17 18 0  
Häuser[5] 1 1 1 1  
Quelle [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12]
* 
Ort wird zu Ziegenbach gerechnet.
 
Ort ist abgebrochen.

Religion

Josephshof war evangelisch-lutherisch geprägt und nach Ziegenbach gepfarrt.[10]

Literatur

Fußnoten

  1. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 93. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „jṓsefshouf“.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Mai 2025.
  3. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 93.
  4. Alfred Knoll: Besitzrechtliche und wirtschaftliche Wandlungen der Gutsbetriebe im Steigerwaldvorland, Ochsenfurter Gäu und einem Teil des Maindreiecks seit 1900. Zulass. Erlangen 1994. S. 44.
  5. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1961 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  6. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1084, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1250, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1186 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1258 (Digitalisat).
  10. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1296 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1122 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 822 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 41′ 51,1″ N, 10° 20′ 46,2″ O